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Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Solomon Northup
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Assistenten, Jim, Cuffee und Jenny. Jennys Aufgabe war es, Kaffee zu kochen. Dieser wurde aus in einem Kessel geschmorten Maismehl, kochendem Wasser und Sirup als Süßstoff gemacht. Jim und Cuffee backten die Maisfladen und kochten den Schinken.
     
    Unser Tisch bestand aus einer langen Diele, die auf den Böden mehrerer Fässer ruhte. Dort stehend teilte ich jedem eine Scheibe Fleisch und eine Brotkrume zu; aus Jennys Kessel schenkte ich jedem eine Tasse Kaffee ein. Die Benutzung von Tellern schenkten wir uns und unsere dreckigen Finger ersetzten Messer und Gabel. Jim und Cuffee nahmen ihre Aufgabe sehr ernst und man konnte sie getrost als aufgeblasen bezeichnen wegen ihrer Position als Beiköche; ohne Zweifel glaubten sie, dass eine große Verantwortung auf ihren Schultern ruhte. Mich nannte man den Steward – ein Name, den der Kapitän mir gegeben hatte.
     
    Die Sklaven wurden zweimal am Tag gefüttert, um zehn und um fünf Uhr. Sie erhielten immer die gleiche Mahlzeit und immer so wie oben beschrieben. Zur Nacht trieb man uns in den Frachtraum und kettete uns sicher an.
     
    Wir schipperten immer in der Nähe der Küstenlinie, bis wir eines Tages von einem heftigen Sturm eingeholt wurden. Die Brigg rollte und schlingerte bis wir glaubten, sie würde sinken. Einige wurden seekrank, andere beteten kniend und wieder andere hielten sich einfach nur aneinander fest, gelähmt vor Angst. Die Seekrankheit verwandelte unseren Raum in einen widerlichen, ja ekelhaften Aufenthaltsort. Rückblickend wäre es für die meisten von uns besser gewesen, hätte uns die aufgewühlte See an diesem Tag vor den Fängen gnadenloser Männer bewahrt. Sie hätte uns viele hundert Peitschenhiebe und jämmerliche Tode erspart. Der Gedanke, dass Randall und die kleine Emmy hinunter gesunken wären zu den Ungeheuern der Tiefsee kommt mir durchaus erfreulicher vor als daran zu denken, wie man sie wohl heute quält und erniedrigt.
     
    In Sicht der Bahama Banks, an einem Ort den man Old Point Compass, oder das Loch in der Wand nannte, stoppten wir für drei Tage und konnten uns so erholen. Kaum ein Luftzug war zu spüren und das Wasser des Golfs war fast weiß, wie wenn es gekalkt worden wäre.
     
    In der Reihenfolge der Ereignisse werde ich nun von einem Zwischenfall erzählen, der mir jedes mal wieder mit dem größten Gefühl des Bedauerns in den Sinn kommt. Ich danke Gott, der mich aus der Knechtschaft der Sklaverei befreit hat, dass seine gnädige Fügung mich davor bewahrt hat, meine Hände im Blut seiner Geschöpfe baden zu müssen. Mögen die, die noch nie in so einer Situation waren, mich nicht ohne Nachsicht verurteilen. Wenn sie noch nie in Ketten gelegt und geschlagen wurden, wenn sie noch nie in meiner Situation waren, entfernt von Heim und Familie und auf dem Weg in die Gefangenschaft – mögen sie Abstand davon nehmen zu beurteilen, was sie nicht alles für die Freiheit getan hätten. Es ist unnötig jetzt darüber zu spekulieren, wie viel Rechtfertigung ich vor Gott oder auch einfachen Menschen erhalten würde. Es reicht zu sagen, dass ich mich selbst dazu beglückwünschen kann eine Situation, die zeitweise drohte komplett außer Kontrolle zu geraten, relativ einfach zu lösen.
     
    Gegen Abend des ersten Tages der Windstille befanden sich Arthur und ich im Bug des Schiffes und saßen auf der Ankerwinde. Wir unterhielten uns über das mögliche Schicksal, das uns erwartete und betrauerten unser Unglück. Arthur sagte, und ich pflichtete ihm bei, dass der Tod ihm weniger schrecklich erscheine als die Aussichten, die vor uns lagen. Lange Zeit sprachen wir über unsere Kinder, unser vergangenes Leben und die Möglichkeiten zur Flucht. Einer von uns erwog, die Brigg unter unsere Kontrolle zu bringen. Wir diskutierten ob wir in der Lage wären, das Schiff sicher zurück in den Hafen von New York zu bringen. Ich wusste nicht viel über den Kompass; aber die Idee, dieses Experiment zu wagen, ließ uns nicht los. Wir überlegten, wie wir bei einem Zusammentreffen mit der Crew abschneiden würden. Wem man trauen konnte, wem nicht, der richtige Zeitpunkt für den Angriff, alles wurde wieder und wieder besprochen. Von dem Moment an, wo sich unser Plan entwickelte, begann ich zu hoffen. Mein Verstand beschäftigte sich ständig damit. Als mehr und mehr Hindernisse auftauchten half uns unsere Vorstellungskraft, mögliche Lösungen dafür zu ersinnen. Während die anderen schliefen, feilten Arthur und ich an unserem Plan. Nach einiger

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