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Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Solomon Northup
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Ausmaßes. Dies ist eine monotone Gegend ohne Bäume, mit Ausnahme von ganz wenigen, die man neben irgendwelche zerstörten Gebäude gesetzt hatte. Die Grand Coteau war einst gut bevölkert und man trieb Ackerbau; aber aus einem unbestimmten Grund hat man sie aufgegeben. Die wenigen verbliebenen Einwohner, die noch dort wohnen, leben von der Viehzucht. Riesige Herden grasten entlang unseres Zugs. In der Mitte dieser Prärie fühlt man sich, als ob man auf dem Meer wäre ohne jede Sicht auf Land. So weit das Auge reicht gibt es nur abgewirtschaftetes und verlassenes Ödland.
     
    Ich wurde an Judge Turner, einen angesehenen Großpflanzer, verliehen. Sein enormes Anwesen liegt am Bayou Salle nur ein paar Meilen von der Golfküste enfernt. Bayou Salle ist ein kleiner Fluss, der in die Bucht von Atchafalaya mündet. Einige Tage war ich damit beschäftigt, Turners Lagerhaus zu reparieren. Dann drückte man mir ein Rohrmesser in die Hand und ich wurde mit dreißig oder vierzig anderen in die Felder geschickt. Das Schneiden des Zuckerrohrs bereitete mir lange nicht soviel Schwierigkeiten, wie die Baumwollernte. Ich begriff instinktiv und innerhalb kurzer Zeit hielt ich mit dem schnellsten Messer mit. Bevor die ganze Arbeit dort getan war, holte mich Judge Tanner vom Feld zurück ins Lagerhaus, um dort als Treiber zu fungieren. Wenn der Prozess der Zuckerfertigung einmal begonnen hat wird Tag und Nacht gemahlen und gekocht. Ich bekam eine Peitsche und die Anweisung, sie jedem zu geben, der untätig herum stand. Sollte ich dies nicht beherzigen gab es eine zweite, die für meinen Rücken bestimmt war. Zusätzlich bekam ich die Aufgabe die verschiedenen Gruppen zur rechten Zeit an- und abrücken zu lassen. Ich hatte keine geregelten Pausen und konnte immer nur ein paar Momente schlafen.
     
    In Louisiana, und ich glaube auch in anderen Sklavenstaaten, ist es Brauch, dass ein Sklave, der an einem Sonntag arbeitet, die dafür erhaltene Entlohnung – was immer dies auch war – behalten durfte. Nur so ist es möglich, sich ab und zu ein kleines Stückchen Luxus oder Bequemlichkeit zu verschaffen. Wenn ein Sklave, ob gekauft oder im Norden gekidnapped, zu einer Hütte am Bayou Boeuf transportiert wird, bekommt er weder Messer, Gabel, Teller, Kessel oder irgendetwas anderes, was man als Geschirr oder Möbelstück bezeichnen hätte können. Er erhält vor seiner Ankunft dort eine Decke, in die er sich einwickeln kann und dann entweder stehen bleibt, sich auf den Boden oder auf ein Brett legt, wenn es sein Herr nicht benötigt. Weiterhin darf er sich eine Kalebasse für seine Mahlzeiten beschaffen oder seinen Mais direkt vom Kolben essen, ganz wie ihm beliebt. Die Frage nach einem Messer, einer Pfanne oder sonst etwas Brauchbarem würde sein Herr mit einem Tritt oder einer Lachsalve beantworten. Jeder Gegenstand dieser Art, den man in einer Hütte findet, ist mit Sonntagsgeld bezahlt worden. Wenn es auch der Moral abträglich ist, das Brechen des Sabbats ist für die körperliche Verfassung jedes Sklaven eine Wohltat. Anders wäre es ihm nicht möglich, sich die Utensilien zu beschaffen, die für jeden, der sein eigener Koch ist, unverzichtbar sind.
     
    Während der Hauptsaison gibt es auf den Zuckerrohrplantagen keine Unterscheidung der Wochentage. Es versteht sich von selbst, dass alle Erntehelfer auch am Sabbat arbeiten und genauso selbstverständlich ist es, dass speziell die ausgeliehenen Sklaven, so wie ich bei Judge Tanner, dafür entlohnt werden. Während der Hochzeit der Baumwollernte läuft dies übrigens genau so. Diese Geldquelle erlaubt Sklaven normalerweise soviel zu verdienen, dass sie sich ein Messer, einen Kessel, Tabak oder ähnliches leisten können. Die weiblichen Sklaven, die zumeist nicht rauchten, legten das Geld lieber in farbenprächtigen Bändern an, die sie in der Weihnachtszeit in ihren Haaren trugen.
     
    Ich blieb in St. Mary's bis zum ersten Januar und hatte in dieser Zeit zehn Dollar Sonntagsgeld verdient. Dazu hatte ich noch das Glück, das mir meine Geige verschaffte - mein ständiger Begleiter, meine Geldquelle und mein Seelentröster während der Sklavenjahre. Bei Mr. Yarney in Centreville, einem kleinen Flecken in der Nähe von Turners Plantage, fand eine große Party der Weißen statt. Ich musste für sie spielen und mein Auftritt hat die Festgäste derart beeindruckt, dass sie eine Spende zu meinen Gunsten einsammelten. Und dies waren stattliche siebzehn Dollar.
     
    Mit dieser Summe in meinem

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