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Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Titel: Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juli Rautenberg
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klarstellen. Und dann der Anruf: Herr Paulsen bittet zur Abschiedsparty.
    Also wandert er doch aus, denke ich mir, denn welcher vernünftige Mensch organisiert eine Abschiedsparty, wenn er nur für ein paar Wochen weg ist. Ich lächle schief am Telefon, das kann Konrad nicht hören und auch nicht sehen, aber meine lasche Begeisterung merkt er bestimmt. »Ja. Klar. Samstagabend. Super. Gerne. Hmhm«, nuschle ich lustlos in den Hörer.
    »Super! Freut mich sehr! Nadine freut sich bestimmt auch, wenn du kommst«, frohlockt Konrad.
    Sicher. Na SICHER! Und wie die sich freut. Ich lege mit einem faden Gruß auf, und mein Kleinhirn schaltet sich ein. Wer hat sich eigentlich von wem getrennt? Es muss ja Konrad gewesen sein, sonst wäre er heute nicht so fröhlich. Wer lebt denn bitte freiwillig mit dem Menschen zusammen, der dir das Herz aus der Brust gerissen hat? Das kann ja nur eine Frau sein, die neigen ja ohnehin zur Selbstzerfleischung.
    Sie wird mich hassen. Und ich werde mich unendlich unterlegen fühlen. Und dann wird ihr einfallen, dass SIE ja mit ihm in den Honeymoon fährt, und ich sitze hier im verregneten Deutschland, das sich noch nicht mal einen Sommer leisten kann. Toll. Echt toll.
    Das Model und der Freak
    Sonntag, 06. Juni um 1:16 Uhr
    Ich laufe zu Konrads Wohnung, korrigiere: Konrads und Nadines gemeinsamer Wohnung. Schon auf der Straße dröhnt mir die ausgelassene Feierstimmung entgegen. Ich möchte nicht dahin gehen! Ich habe wirklich keine Lust, Nadine zu treffen, aber umso größere Lust, Konrad zu sehen. Also wanke ich tapfer zur offiziellen Grablegung einer Geschichte, die niemals angefangen hat und auch niemals anfangen wird, weil Konrad in ein Flugzeug steigt und aus meinem Leben verschwindet. Ich will heulen.
    »Hallo! Endlich kommst du!«, schreit es mir vom Balkon entgegen. Konrad steht an der Brüstung, und mir sinkt das Herz in den Keller. Ja, endlich bin ich da. Endlich.
    Mit schweren Beinen und noch schwererem Herzen erklimme ich die Stufen in den dritten Stock. Konrad steht an der Tür, nimmt mich in die Arme und drückt mich ganz, ganz lange, und da stehen mir schon die Tränen in den Augen, weil ich nicht will, dass er geht. Er soll hier bleiben. Hier, bei mir. Ich schlucke. Schwer. Konrad strahlt mich an. »Ich dachte schon, du kommst nicht mehr. Wollte Tiffy nicht mitkommen?«
    »Tiffy? Sag bloß, das ist noch eine Freundin von dir!« Die eiskalte Stimme, die hinter Konrad aus der Wohnung dringt, fährt mir bis in die Knochen. Ich muss Nadine nicht sehen, um zu wissen, dass ich sie nicht mag. Konrad zuckt die Achseln, lächelt aufmunternd, dann geht er zur Seite und macht den Weg frei. Ich sehe Nadine.
    Und ich sehe, dass sie mich hasst. Sie ist nicht blond. Sie ist nicht klein. Sie sieht aus wie ein beschissenes Supermodel. Nadine trägt ein winziges schwarzes Hängerkleidchen, das nur mühsam ihre perfekte Figur und erst gar nicht ihre endlos langen Beine verhüllt. Sie ist braungebrannt, so als wäre sie gerade im Urlaub gewesen – nicht so solariumgetoastet, sondern eben richtig gesund braun. Sie schüttelt ihre spektakuläre, dunkle Mähne und klappert ein paar Schritte mit ihren riesigen Absätzen auf mich zu, mit denen sie mich gleich erdolchen wird. Ich stehe einem wahr gewordenen Albtraum gegenüber. Cruela lebt, und in wenigen Sekunden wird sie sich aus meinem Fell einen Mantel schneidern. Ich bekomme einen trockenen Mund. Nadine verzieht den ihrigen zu etwas, das wohl ein Lächeln sein soll.
    »Hallo … Juli!« Sie betont meinen Namen, als würde sie gleich auf ihr teures Hängerkleidchen erbrechen müssen. »Möchtest du etwas trinken?«
    Ich winke ab. »Ich muss erst mal ankommen.« Glücklicherweise konnte ich mir meinen ersten Gedanken verkneifen: Ja, klar, natürlich möchte ich etwas zu trinken haben, besonders von dir, und wenn du einen vergifteten Apfel hast, sag ich auch nicht nein.
    »Konrad, Liebling, sei kein so schlechter Gastgeber, gib Juli etwas zu trinken!«, zwitschert sie Konrad an. Liebling . Jepp. Ich möchte nach Hause. JETZT.
    Das geht aber leider nicht, weil Konrad mich in die Wohnung schleift. Die gemeinsame Wohnung. Die gemeinsame, topdurchgestylte, sauteure Megawohnung mit Induktionsherd, begehbarem Kleiderschrank und fußballfeldgroßer Partyterrasse. Ich möchte weinen. »Also komm, du musst doch was trinken! Was möchtest du?«, fragt mich Konrad, als er mich durch das Spa führt. Es muss ein Spa sein, denn ein Badezimmer unterwirft sich

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