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Zwoelf Rosen fuer ein Herz

Titel: Zwoelf Rosen fuer ein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Jenner
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Blöd, weil wir heute eine Mathearbeit schreiben und ich den Stoff gut draufhabe. Wer nachschreibt, kriegt immer viel schwierigere Aufgaben gestellt.
    b. Ich lege mich vor die Waschmaschine und sterbe. - Das hätte ja schon gestern auf unserer Fußmatte nicht geklappt, warum also jetzt vor der Waschmaschine?
    c. Ich gehe in den neuen Sachen zur Schule. - Nur, wie soll ich das nervlich durchstehen, die Blicke, die dummen Kommentare und so weiter und so weiter?
    Ich zog A) ernsthaft in Erwägung. Aber dann dachte ich an die gut gelaunte Frau Gessler in ihrem Anwaltsbüro und beschloss, mich nicht von ein paar Kleidern in meiner schulischen und vielleicht sogar beruflichen Laufbahn behindern zu lassen.
    Also radelte ich kurz darauf in meiner grün melierten Hose und dem hellbraunen Mantel durch den Park und war ganz schön stolz auf mich, weil ich so mutig war. Doch dann dachte ich plötzlich, ich bin im falschen Film, nämlich in »Und täglich grüßt das Murmeltier« - diese Story, wo ein Reporter immer wieder am selben Morgen zum selben Radiosong aufwacht und denselben beknackten Tag durchstehen muss. Denn genau wie gestern schoss ein struppiges, graubraunes Etwas aus dem Ententeich und sauste Millimeter vor meinem Fahrrad an mir vorbei. Vollbremsung, Hechtsprung und - klatsch - genau wie gestern lag ich nach einem Bogen über den Lenker auf dem Boden. Und wie in besagtem Film wiederholte sich auch das weitere Geschehen: Malte sprang dazu und versuchte, den Hund am Halsband zu packen, der struppige Mops-Terrier schlabberte mich ab, ich war total eingesaut …

    Da endlich wiederholten sich die Ereignisse nicht mehr, denn ich brüllte: »Mann, halt doch endlich den Hund fest!«
    Malte kriegte den Hund zu fassen und sah mich so entsetzt an, dass es mir sofort leid tat, so gebrüllt zu haben. Ganz erschrocken fragte er: »Hast du dir wehgetan? Alles o. k.?« Dabei half er mir aufstehen. Ich sah mich schon wieder nach Hause fahren, um da irgendwie meine Klamotten sauber zu kriegen. Doch während ich noch nach meinem Hausschlüssel tastete - er war da, ein Glück! -, meinte Malte: »Immerhin bist du nicht so dreckig wie gestern.«
    Das stimmte. Denn erstens war der neue Mantel zufällig genauso braun wie die Flecken vom Hinfallen und zweitens war der Weg diesmal viel trockener. Ich konnte also wirklich den meisten Dreck abklopfen. Dabei musste ich fast lachen, denn Malte stand da, als wollte er mitklopfen, aus Schuldgefühl und Hilfsbereitschaft, aber gleichzeitig traute er sich nicht.
    Â»Es geht schon, alles fast weg …«, beruhigte ich Malte. »Nur du musst echt was machen mit dem Hund. Leine oder Hundeschule oder so. - Guck, so sollte der sich benehmen!« Ich zeigte auf meinen Lieblingshund, den Golden Retriever, der mit seinem Frauchen gekommen war und nun ganz in der Nähe total brav und wohlerzogen Stöckchen holte.
    Ich weiß nicht genau, wieso, aber ich bekam einen richtigen Schwärmanfall bei diesem Anblick: »Ist das nicht ein schöner Hund? Das Fell, wie das glänzt in der Sonne! Und guck, wie der auf Frauchen hört! Und da! Wie hoch der springen kann!«
    Wieder schien sich der hübsche Hund vor meinen Augen in Dominik zu verwandeln, denn es rutschte mir heraus: »Und wie nett der ist zu seinen Mitschülern … äh, Mithunden!«
    Der Golden Retriever war nämlich auf uns zugekommen und stand nun freundlich wedelnd vor Maltes nassem Wauwau.
Der Vergleich war wirklich hart: Der Golden Retriever war so viel schöner als das graubraune Etwas von Maltes Nachbarn mit seiner platten Mopsnase und dem struppigen Terrierfell. Und Dominik vor meinem inneren Auge war tausendmal schöner als Malte hier am Ententeich …
    Irgendwas von meinen Gedanken musste Malte gefühlt haben, denn er wirkte ganz niedergeschlagen. Er murmelte halblaut: »Immerhin hat der hier’ne super feine Nase. Der kann Sachen seinem Besitzer zuordnen … Guck, hier, dein Rucksack, da weiß er, das ist deiner.« Malte ließ den Mops-Terrier an meinem Rucksack schnüffeln und sagte: »Such!«, und sofort sprang der Hund an mir hoch.
    Â»Fein!«, sagte ich zum Mops-Terrier, aber so richtig warf mich das nicht vom Hocker. Denn da war der Golden Retriever wieder ganz in unserer Nähe und holte Stöckchen. Ich konnte mich einfach nicht sattsehen an ihm! Als ich mich schließlich umdrehte, war Malte mit seinem

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