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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Folge gewellter, verschlungener und zerhackter Bewegungen, ohne ein weiteres Wort als "Brun" hervorzustoßen, die überkommene und wesensmäßige Weise, in der mit Geistern, aber auch mit anderen Clans Verbindung aufgenommen wurde. Inständig beschwor er den Geist des Bisons, ihnen alles Böse zu vergeben, das sie vielleicht getan und welches ihn erzürnt hatte, und erflehte seine Hilfe.
Dieser Mann, er zeigte auf Brun, habe doch die Geister immer geehrt und stets die Gebräuche des Clans beachtet. Er sei ein starker Führer, klug und gerecht, ein guter Jäger, kümmere sich um alles, sei doch ein besonnener Mann, des mächtigen Bisons würdig. Er, der große Geist, solle sich nicht abwenden, sondern Brun zu einer neuen Höhle führen, zu einem Ort, wo auch er zufrieden sei.
Danach richtete der Mog- ur seine Augen auf den Zweiten des Clans. Als Brun wie betäubt auf seinen Platz zurückwich, sank Grod vor dem Schädel des Höhlenbären in die Knie und hob die Hand zur Beschwörung, die noch nie Frauen widerfahren war, da sie nicht zu wissen hatten, dass ihre Männer, die stets vermeinten, unerschütterliche Kraft zu zeigen, die Geister genauso flehentlich baten, wie die Frauen oft die Männer.
"Geist des Braunbären, Zeichen des Grod", begann der Mog ur von neuem und heischte behänd um die Gunst dieses Geistes. Und so wurde das Zeichen des Geistes eines jeden Mannes angerufen. Als die Reihe um war, hielt der Mog-ur den Blick wieder auf den Schädel gerichtet; die Männer stampften wieder mit ihren Speeren auf den Boden; ein neuerliches Zittern durchlief die gedrungenen Körper.
Alle wussten sie, was nun kommen würde. Nicht das Hirn, der Körper zeigte ihnen an, was Abend für Abend zu geschehen hatte und dennoch mit unverhohlener Begier erwartet wurde:
Der Mog-ur würde den Geist des Bären rufen, sein eigenes Zeichen, jenen unter den Geistern, den sie am meisten verehrten.
Der Höhlenbär war nicht nur des Mog-urs Zeichen, er war das Zeichen aller; der mächtigste aller Geister, der höchste Beschützer, und mehr als das. Durch ihn fühlten die Clan-Leute sich eingebunden in die Gemeinschaft derer, die wie sie waren. Indem sie verehrten, was ihnen gemeinsam war, waren sie vereint und spürten die Kraft, welche all die kleinen, verstreut lebenden Clans zusammenfügen konnte, den großen Clan des Bären.
Mit einem Mal - und weit ausholend - gab der einäugige Zauberer das Zeichen. Schnell ließen die Männer ihre Speere sinken und setzten sich hinter ihre Steine, doch das schwere Gedröhn pulste noch durch ihre Adern und hämmerte in den Köpfen.
Der Mog-ur griff in einen kleinen Beutel und entnahm ihm getrocknete Bärlappsporen. Dann hielt er die Hand über die kleine Fackel, beugte sich vor und blies in die Flamme. Regengleich prasselten die Sporen in das Feuer, flammten auf und taumelten im grellweißen Lichtschein rings um den Bärenschädel zu Boden.
Der Bärenschädel leuchtete auf und gewann an Leben für die Männer, deren Sinne die Daturapflanze getrübt hatte. Die hohle Klage einer Eule trieb ihnen Schauer über den Rücken.
    Machtvoll hob der Mog- ur an zu deuten und mit beredten Zeichen den Geist zu beschwören, seinem Clan eine neue Höhle zu geben, so wie einst der Höhlenbär den Groß-Clan gelehrt hatte, in Höhlen zu leben und Felle zu tragen. Auch schützen solle er den Clan, vor dem grimmen Geist des Winters und der weißen Berge, der Stürme und der Kältnis. Erhören möge er die Bitte seines Clans, jetzt, wo er ruhelos und ohne Schutz war, ihn vor dem Bösen zu bewahren und ihn nicht zu verlassen.
    Er hätte sie doch immer schon geführt, von Anfang an, und alles sei durch ihn bestimmt. Und plötzlich legte der mächtige Mog- ur die gesunde Hand über die buschigen Augenwülste und versank in starrem Schweigen. Sein Hirn bewegte sich. Es sah. Zurück und nach vorne. Den Anfang und das Ende. Crebs Hirn schichtete Erfahrungen wie Steine so schwer und suchte sie zu verbinden. Es dachte in ihm. Eigentlich waren diese Erdlinge sehr einfach im Kopf. Sie hatten dort ein massiges Gehirn sitzen, größer als das aller anderen ihrer Art vor ihnen und noch Kommender. Sie waren einzigartig, die höchste Ausformung einer Hominidenart, deren Gehirn sich im Hinterhaupt entwickelt hatte, wo der Gesichtssinn sitzt, die Wahrnehmungen des Fühlens, Hörens und Schmeckens gebündelt werden, das Denken erfolgt und dort auch als Gedachtes gespeichert wird. Diese Fähigkeit machte sie zu außergewöhnlichen

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