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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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bis der Anfall sich legte. Sie schob der Frau ihren Pelz unter Kopf und Schultern, so dass sie höher lag und leichter atmen konnte. Dann durchwühlte sie Kräuter und das Feinzerstoßene neben Izas Lager.
"Wo ist der Alant? Ich kann keine Alantwurzel finden." "Es ist keine mehr da", bedeutete Iza schwach. Der Husten hatte sie erschöpft. "Ich habe viel davon genommen und konnte nicht ausziehen, mehr zu suchen. Aba wollte mir welchen bringen, aber sie brachte Sonnenblumen."
"Ich hätte nicht fortgehen dürfen", wiederholte Ayla mit klagender Gebärde.
Dann rannte sie aus der Höhle. Am Eingang stieß sie auf Uba, die Durc trug, und auf Creb.
"Iza ist krank", teilte sie hastig mit. "Und sie hat keinen Alant mehr. Ich hole welchen. In der Feuerstätte brennt kein Feuer, Uba. Ach, warum bin ich fortgezogen? Ich hätte hierbleiben sollen, bei ihr."
Aylas kummervolles Gesicht, schmutzig vom langen Weg, war von Tränenspuren durchzogen. Sie rannte den Hang hinunter, während Creb und Uba in die Höhle eilten.
Ayla watete durch den Bach und hetzte zu der Wiese, wo die Pflanzen wuchsen. Mit bloßen Händen grub sie die Wurzeln aus und riß sie aus der Erde. Am Bach machte sie halt, wusch die Wurzeln, dann flog sie zur Höhle zurück.
Uba hatte ein Feuer entzündet, aber das Wasser, das sie zum Erhitzen über das Feuer gehängt hatte, war noch lau. Creb stand an Izas Lager und rief mit inbrünstigen Gebärden, in die er sein ganzes Herz hineinlegte, die Geister an, ihre Lebenskraft zu stärken und Iza noch nicht mit fortzunehmen.
Uba hatte Durc auf eine Matte gelegt. Er fing gerade an zu kriechen und zog sich auf allen vieren hoch. Ungelenk krabbelte er zu seiner Mutter, die gerade die Wurzeln in kleine Stücke schnitt. Sie schob ihn weg, als er an ihre Brust wollte. Ayla hatte kein Auge für ihren Sohn, der zu schreien anfing, während sie die Wurzeln in das Wasser gab und ungeduldig darauf wartete, dass es endlich zu kochen anfing.
"Laß mich Durc sehen", bat Iza. "Er ist ja mächtig gewachsen."
Uba hob ihn auf und brachte ihn ihrer Mutter. Sie setzte den Kleinen auf Izas Schoß, doch der wollte sich nicht von einer alten Frau hätscheln lassen, an die er sich nicht erinnerte, und wollte wieder herunter.
"Er ist kräftig und heil", stellte Iza befriedigt fest. "Und er kann seinen Kopf mit Leichtigkeit tragen."
"Er hat auch schon eine Gefährtin", berichtete Uba mit eifriger Hand. "Ein kleines Mädchen, das ihm versprochen ist."
"Eine Gefährtin? Was ist das für ein Clan, der ihm ein Mädchen versprechen wollte? So jung noch und bei seiner Mißgestalt!" erkundigte sich Iza.
Uba berichtete mit ausführlichen Gebärden von dem Zusammentreffen mit der unglückseligen Frau.
"Nach dem nächsten Miething", bedeutete Uba, "soll das Mädchen hierher kommen, auch wenn es noch keine Frau ist. Ebra hat versprochen, dass sie mit ihr an Bruns Feuer sitzen kann, bis beide so alt sind, dass sie zusammengegeben werden können."
"Wie ist der Name des Mädchens?"
"Sie heißt Ura", antwortete Izas Tochter.
"Der Name gefällt mir. Er hat einen guten Klang."
Iza legte den Kopf nach hinten, um eine Weile sich auszuruhen. "Was ist mit Ayla?" fragte sie dann mit schwacher Hand. "Hat sie einen Gefährten gefunden?"
"Der Clan, in dem Zougs Verwandte leben, hat sie im Auge. Anfangs wollten sie nicht. Aber als Ayla als Medizinfrau angenommen wurde, ließen sie uns wissen, dass sie noch beraten wollen. Mag sein, dass sie Ayla nehmen; aber ich glaube nicht, dass sie Durc haben wollen." Iza neigte den Kopf, dann schloß sie die Augen. Ayla zerstampfte Fleisch, um für Iza Brühe daraus zu kochen. Immer wieder sah sie nach dem Wasser, in dem die Wurzeln kochten, prüfte Farbe und Geschmack. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Durc kroch wimmernd zu ihr herauf, doch wieder schob sie ihn weg. "Gib ihn mir, Uba", bedeutete Creb.
Eine Weile beruhigte sich der Kleine, als er auf Crebs Schoß saß. Der lange graue Bart beeindruckte ihn sehr. Doch bald hatte auch das keinen Reiz mehr. Er rieb sich die Augen und strampelte so lange, bis Creb ihn freigab. Sogleich kroch er wieder zu seiner Mutter. Er war müde und hungrig. Ayla stand am Feuer und schien es nicht einmal zu bemerken, als der quengelige Kleine versuchte, sich an ihren Beinen hochzuziehen. Creb stemmte sich hoch, ließ dann seinen Stab fallen und gab Uba zu verstehen, dass sie ihm den Jungen in den Arm legen sollte. Schwer hinkend und ohne seinen Stock schlurfte er zu Brouds Feuerstelle

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