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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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in die Zucht genommen werden müssen, und Ona, seine Schwester, brauchte jemanden, der für sie sorgte, bis sie groß genug war, selbst einen Gefährten haben zu können, und Droog war sicher bereit, auch Agas Mutter, Aba, aufzunehmen, denn die alte Frau brauchte ebenso wie ihre Tochter einen Platz, an den sie gehörte. Diese Vermehrung der Zahl der Köpfe um sein Feuer würde das Leben des ruhigen, sorgsamen Werkzeugmachers gründlich verändern; Aga konnte so launenhaft sein wie das Frühlingswetter, und sie hatte nicht den feinen heiteren Sinn für andere, wie Goovs Mutter ihn gehabt hatte. Aber Goov würde bald sein eigenes Feuer entzünden, und Droog brauchte eine Frau.
Goov kam als Gefährte überhaupt nicht in Betracht. Er war zu jung, kaum ein Mann, und hatte noch nicht einmal mit einer Frau zusammengelegen. Brun würde ihm doch keine alternden Frau geben, und Iza hä tte sich mehr als Mutter denn Gefährtin gefühlt.
Und mit Grod und Uka zusammenzuleben und dem Mann, welcher der Gefährte von Grods Mutter gewesen war, Zoug? Grod war ein in sich gekehrter Mann, aber niemals grausam, Brun treu ergeben. Es hätte ihr nichts ausgemacht, mit Grod zusammenzuleben, obwohl sie die zweite Frau gewesen wäre. Doch Uka, Ebras Schwester, hegte noch immer einen leisen Groll gegen Iza, die ihre Schwester um den höchsten Rang im Clan gebracht hatte; und seit dem Tod ihres Sohnes war Uka traurig und unzugänglich. Nicht einmal Ovra, ihre Tochter, konnte den Schmerz der Frau zerstreuen. Es ist zuviel Kummer an diesem Feuer; Iza schüttelte den Kopf.
Dass sie jemals Crugs Feuer teilen würde, war ausgeschlossen. Ika, seine Gefährtin und die Mutter von Borg, kannte Iza als offene junge Frau. Aber das war es ja: beide waren sie so jung. Und mit Dorv, dem alten Mann, einst der Gefährte von Ikas Mutter, der mit am Feuer der beiden saß, war Iza nie sehr gut zurechtgekommen.
So blieb nur Brun. Aber bei ihm hätte sie nicht einmal die Stellung einer zweiten Frau bekommen, da er ihr Bruder war. Es machte nichts; sie hatte ja den Rang, der ihr von Geburt gegeben war. Sie konnte ihr eigenes Feuer machen, nicht so wie die arme Alte, welche einem anderen Clan angehört, ihren Gefährten schon lange zuvor verloren und auch noch keine Kinder gehabt hatte und die von Feuer zu Feuer geschoben worden war, immer eine Last; eine Frau ohne Rang, ohne Wert, die froh sein durfte, dass sie seit dem Beben im Reich der Toten weilte.
Dass sie jedoch mit Creb das Feuer teilen, dass er für ihre Nahrung und ihren Schutz sorgen würde, war ihr niemals einer Überlegung wert gewesen. Es gab im ganzen Clan niemanden, dem sie sich enger verbunden fühlte. Und Creb mochte Ayla. Das spürte sie. Iza fasste sich an die schweren Brüste und strich sich über den tropfenförmigen Bauch. Aus tiefstem Herzen entstieg ihr der Wunsch, keinen Jungen zur Welt zu bringen. Denn ein Junge musste mit einem Mann zusammenleben, der ihn zum Jäger zu machen hatte, und Creb - Creb war ein Krüppel.
Ich könnte den Trank nehmen, um das Kind zu verlieren, ging Iza durch den Kopf. Dann wäre ich sicher. Sie presste beide Hände auf den Kinderhort über ihren Beinen und wusste, dass schon Leben in ihm war. Entschieden schüttelte sie den Kopf. Es war zu spät. Es hätte gefährlich werden können. Sie fühlte, dass sie das Kind haben wollte, und obwohl sie nicht mehr jung war, trug sie nicht sonderlich schwer an der Leibesfrucht, denn sie wusste, was für Frauen wie sie gut war.
Allen Kindern im Clan hatte Iza ans Licht geholfen; ihre Erfahrung, aber auch ihre Kräuter teilte sie großzügig mit den Frauen. Jedoch einen Zauber gab es, der, von der Mutter auf die Tochter gekommen, so geheim war, dass die Medizinfrau eher ihr Leben gela ssen hätte, als ihn preiszugeben.
Und nur deshalb war es ihr gelungen, weil keiner, nicht Mann noch Frau, ihre Zauberkräfte befragen durfte. Was sie im Kopf hatte, konnte sie mitteilen, wenn einer Neugier bekundete, doch keiner durfte fragen.
Nie ließ Iza etwas von der Zauberhandlung ahnen, die sie selbst bei sich schon vorgenommen und mit der sie äußerst sicher die ungewünschte Empfängnis zu verhindern gewusst hatte. Niemals wäre es dem rüden Mann, der ihr Gefährte gewesen war, in den dicken Kopf gekommen, sie zu fragen, warum sie nicht endlich auch gebären würde. Er hatte geglaubt, ihr Totem wäre zu stark für eine Frau, und ihr das oft zu verstehen gegeben und bei den anderen Männern darüber geklagt, dass die Kraft seines

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