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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Clan zugebracht hatte. Iza hatte also doch recht gehabt. Sie gehörte nicht zum Clan. Sie war eine der Anderen.
Ihren Gedanken nachhängend, war ihr einiges von dem, was gesprochen wurde, entgangen. Erst als sie Jondalar ihren Namen nennen hörte, kehrte sie wieder in die Gegenwart zurück.
»… ich nehme an, Aylas Technik muß der ihren sehr nahe kommen. Denn dort hat sie es gelernt. Ich habe ein paar von ihren Werkzeugen gesehen, war jedoch nie Zeuge, wie sie gemacht wurden – das mußte sie mir erst zeigen. Es mangelt ihnen nicht an einem gewissen Geschick, aber es bedeutet einen gewaltigen Schritt, vom Herausarbeiten grober Umrisse zur Feinarbeit durch indirekte Kraftübertragung überzugehen – und das genau ist doch der Unterschied zwischen einem Werkzeug, bei dessen Herstellung Grobsplitter abfallen, und einem feinen und leichten Werkzeug, bei dem nur dünne Schabsel, Plättchen und winzige Splitter den Abfall bilden.«
Lächelnd nickte Wymez. »Ja, wenn wir jetzt bloß noch eine Methode finden können, eine Klinge ganz gerade und ohne die geringste Wölbung in der Schneide herzustellen. Wie immer man es auch anstellt, hat man eine Klinge erst einmal mit dem Beitel bearbeitet, ist sie nicht mehr ganz so scharf wie beim ersten Abspalten vom Flintkern.«
»Darüber habe auch ich mir den Kopf zerbrochen«, sagte Danug und leistete damit seinen Beitrag zu der Diskussion. »Wie wäre es denn, wenn man in Knochen oder Hirschhorn eine Nut einkerbte und mit Leim ganz kleine Schneiden nebeneinandersetzte? So klein, daß die Klinge fast gerade verliefe?«
Jondalar dachte einen Moment über diesen Vorschlag nach. »Und wie wolltest du die herstellen?«
»Könnte man nicht mit einem kleinen Kern anfangen?« gab Danug ein wenig widerstrebend zu bedenken.
»Das könnte gehen, Danug, aber mit einem kleinen Flintkern ist schwer arbeiten«, sagte Wymez. »Ich habe daran gedacht, mit einer größeren Klinge anzufangen und diese in kleinere zu zerbrechen …«
Sie waren immer noch bei ihrem Feuerstein, dachte Ayla. Offensichtlich konnten sie von diesem Thema nie genug bekommen. Das Material samt den darin liegenden Möglichkeiten hörte nie auf, sie zu faszinieren. Je mehr sie lernten und erfuhren, desto mehr weckte das ihr Interesse. Sie selbst sah zwar durchaus den Nutzen von Feuerstein und Werkzeugmacherei und fand auch, daß sie so etwas Schönes, Feines und zugleich Brauchbares wie die Speerspitzen von Wymez noch nie gesehen hatte. Nie jedoch hatte sie es erlebt, daß über dieses Thema so erschöpfend und bis ins Einzelne gehend diskutiert worden wäre. Dann jedoch fiel ihr ein, wie sehr sie selbst von Heilkunst und Kräutermagie fasziniert war. Die Zeit, die sie mit Iza und Uba verbracht hatte und in der die Medizin-Frau sie in ihre Geheimnisse eingeführt hatte, gehörte zu ihren glücklichsten Erinnerungen.
Ayla bemerkte, daß Nezzie aus der Erdhütte heraustrat, und stand auf, um zu sehen, ob sie ihr helfen könne. Wiewohl die drei Männer lächelten und redeten – sie glaubte nicht, daß sie ernsthaft bemerkten, daß sie gegangen war.
Darin freilich irrte sie. Wenn auch keiner von den dreien sagte, was er dachte, so stockte doch ihr Gespräch; alle drei sahen sie ihr nach.
Sie ist eine wunderschöne Frau, dachte Wymez. Aufgeweckt und voller Kenntnisse und an vielen Dingen interessiert. Wäre sie eine Mamutoi, würde sie einen hohen Brautpreis erbringen. Man stelle sich nur einmal vor, wieviel Ansehen sie einem Gefährten einbringen und an ihre Kinder weitergeben würde.
Danugs Gedanken gingen in die gleiche Richtung, nur hatte er sie im Geiste noch nicht richtig formuliert. Zwar geisterten ihm gelegentlich nebulöse Gedanken über Brautpreis, Hochzeiten und Beiwohnen durch den Kopf, nur meinte er, in dieser Hinsicht nicht die geringste Chance zu haben. Ihm ging es vor allem darum, möglichst viel in Aylas Nähe zu sein.
Jondalar suchte diese womöglich noch mehr als er. Wäre ihm ein vernünftiger Grund eingefallen, hätte er sich erhoben und wäre ihr gefolgt. Gleichwohl fürchtete er sich davor, sich zu sehr an sie zu klammern. Er erinnerte sich daran, welche Gefühle ihn bewegten, wenn Frauen versuchten, ihn auf Biegen und Brechen dazu zu bringen, sie zu lieben. Das hatte im Gegenteil meistens zur Folge, daß er ihnen aus dem Weg ging und sie bedauerte. Aylas Mitleid wollte er nicht. Was er wollte, das war ihre Liebe.
Ein würgender Gallengeschmack stieg in ihm auf, als er sah, wie der dunkelhäutige Mann aus

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