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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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fortzufahren: »Viele Menschen hier mögen und bewundern dich. Du willst doch nicht wirklich zurück ins Tal und allein dort leben, oder?«
Ayla faßte den Becher in ihrer Hand in die Augen, schwenkte den Rest des Tees samt Kräuterblättern darin und nahm dann einen kleinen Schluck. »Es ist eine Erleichterung, wieder allein zu sein, nur du und ich. Ich hatte gar nicht mehr gewußt, wie gut es ist, von all den Menschen fortzukommen, und es gibt ein paar von meinen Sachen in der Höhle im Tal, die ich wirklich gern hätte. Aber du hast schon recht. Jetzt, wo ich die Anderen kennengelernt habe, möchte ich nicht mehr immer allein leben. Ich mag Latie, und Deegie, und Talut und Nezzie, alle … bis auf Frebec.«
Jondalar stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Die erste und schwierigste Hürde war genommen. »Frebec ist nur einer und steht ganz allein da. Du kannst dir nicht von einem einzelnen alles verderben lassen. Talut … und Tulie … hätten dich niemals aufgefordert, bei ihnen zu bleiben, wenn sie dich nicht mögen würden und nicht das Gefühl hätten, daß du etwas Wertvolles zu bieten hast.«
»Auch du hast etwas Wertvolles zu bieten, Jondalar. Möchtest du bleiben und Mamutoi werden?«
»Sie sind sehr freundlich zu uns gewesen, weit freundlicher, als einfache Gastfreundschaft es gebietet. Ich könnte selbstverständlich den Winter über bleiben, auch noch länger, und ich würde mit Freuden alles mit ihnen teilen, was ich habe und was ich kann. Aber auf meine Feuersteinschlägerei sind sie nicht angewiesen. Wymez versteht sich weit besser darauf als ich, und Danug wird ihm bald in nichts mehr nachstehen. Und den Speerwerfer kennen sie bereits. Sie haben gesehen, wie er gemacht ist. Und wenn sie genug üben, werden sie bald gut damit umgehen können. Außerdem bin ich Jondalar von den Zelandonii …«
Er hielt inne und richtete die Augen unbestimmt in die Ferne. Dann dachte er daran, woher sie gekommen waren, und runzelte die Stirn in dem Bemühen, eine Erklärung zu finden. »Ich muß zurück … irgendwann … und sei es nur, um meiner Mutter zu berichten, daß mein Bruder tot ist … und um Zelandoni eine Gelegenheit zu geben, Thonolans Geist zu finden und ihn in die nächste Welt hinüberzugeleiten. Solange ich das nicht getan habe, kann ich kein Mamutoi werden. Ich kann meine Verpflichtung nicht vergessen.«
Ayla musterte ihn eingehend. Sie wußte, daß er nicht bleiben wollte. Und zwar nicht wegen dieser Verpflichtungen, wenngleich er die auch spüren mochte. Er wollte einfach nach Hause.
»Wie steht es mit dir?« sagte Jondalar, bemüht, Ton und Ausdruck neutral zu halten. »Möchtest du bleiben und Ayla von den Mamutoi werden?«
Sie schloß die Augen und suchte nach einem Weg, sich verständlich zu machen. Sie wußte, daß ihr nicht genug Worte zu Gebote standen, oder jedenfalls nicht die richtigen. »Seit Broud mich verfluchte, hatte ich keine Leute, Jondalar. Ich bin ganz leer gewesen. Ich mag die Mamutoi und achte sie. Ich fühle mich bei ihnen zu Hause. Das Löwen-Lager ist … wie Bruns Clan … die meisten sind gute Menschen. Ich weiß nicht, wie meine Leute waren, vor dem Clan, und ich werde es wohl nie erfahren, aber manchmal, nachts, denke ich … wünsche ich, sie wären Mamutoi gewesen.«
Eindringlich sah sie den Mann an, betrachtete das blonde Haar vor dem dunklen Pelz seiner Kapuze, das Gesicht, das sie so schön fand, obwohl er ihr gesagt hatte, schön sei nicht das richtige Wort für einen Mann, seinen kräftigen, feinfühligen Körper und die großen, ausdrucksvollen Hände und seine blauen Augen, die jetzt so ernst und so bekümmert schienen.
»Aber vor den Mamutoi warst du da. Du hast die Leere verscheucht und mich mit Liebe erfüllt. Ich möchte mit dir zusammensein, Jondalar.«
Der Kummer aus seinen Augen schwand und wurde ersetzt durch die entspannte und natürliche Wärme, an die sie sich im Tal so gewöhnt hatte – und dann durch das magnetische, zwingende Begehren, das ihren Körper so eigentümlich reagieren ließ. Ohne es bewußt zu wollen, fühlte sie sich zu ihm hingezogen, spürte sie, wie sein Mund den ihren fand und seine Arme sie umschlossen.
»Ayla, Ayla, wie ich dich liebe!« rief er mit einem rauhen, erstickten Aufschluchzen, das ebensosehr Angst wie Erleichterung verriet. Fest und doch behutsam hielt er sie an die Brust gedrückt. Sie saßen auf dem Boden, und es war, als wollte er sie nie wieder hergeben, hätte aber gleichzeitig Angst, sie zu zerbrechen. Er

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