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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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willen lohnt es sich, sie sind wichtig und bringen viele Vorteile. Ich möchte, daß meine Leute sie kennenlernen.« Er senkte den Blick auf den Boden und sprach ganz leise: »Und ich möchte, daß sie mich ansehen und sich sagen: Er taugt doch zu etwas!«
Sie sah ihm in die ausdrucksvollen, bekümmerten Augen und wünschte, sie könnte den Schmerz vertreiben, den sie darin erkannte. »Ist es denn so wichtig, was sie denken? Ist es nicht viel wichtiger, daß du selbst weißt, daß du zu etwas taugst?« sagte sie.
Dann fiel ihr ein, daß der Höhlenlöwe auch sein Totem war, daß der Geist des mächtigen Tieres ihn genauso auserwählt hatte wie sie. Sie wußte, es war nicht leicht, mit einem mächtigen Totem zu leben, und daß die Prüfungen, die es einem auferlegt, hart sind – aber die Gaben und das Wissen, das einem daraus zuwuchs, lohnten sich immer. Creb hatte ihr gesagt, der Große Höhlenlöwe wähle sich nie jemand aus, um den es sich nicht lohnte.
Statt der kleinen Mamutoi-Reisebeutel, die man über eine Schulter geworfen trägt, luden sie sich schweres Gepäck auf, ähnlich dem, wie Jondalar es einst benutzt hatte, das mit Riemen auf den Schultern getragen wird. Sie sorgten dafür, daß die Kapuzen ihrer Überwürfe leicht aufgesetzt und zurückgeschoben werden konnten. Ayla benutzte auch noch einen Trageriemen, den sie sich über die Stirn legte und der der Last notfalls zusätzlichen Halt gab, wenn es nötig war, doch verzichtete sie für gewöhnlich darauf und trug lieber ihre Schleuder um die Stirn geschlungen. Proviant, Material zum Feuermachen, Zelt und Schlaffelle waren in diesem Gepäck verstaut.
Jondalar hatte außerdem noch zwei ziemlich große Flintknollen dabei, die er sorgfältig aus einer ganzen Reihe derer ausgewählt hatte, die er unten am Strand gefunden hatte. In einem eigenen Köcher, den sie an der Seite hängen hatten, trugen sie außerdem Speere und Speerwerfer und Ayla zusätzlich noch ein paar gute Wurfsteine in einem Beutel. Unter ihrem Überwurf an einem Riemen, in den sie noch das Hemd hineingesteckt hatte, hing dann noch ihr aus einem Otternbalg gefertigter Medizinbeutel. Das Heu, das Ayla zu einem runden Ballen zusammengepreßt hatte, wurde der Stute aufgeladen. Ayla sah sich beide Pferde noch einmal kritisch an, ihre Beine, ihre Haltung, ihre Last, um sicherzugehen, daß sie sie auch nicht überladen hatte. Mit einem letzten Blick auf den steilen Pfad nach oben, marschierten sie dann das langgestreckte Tal hinaus. Winnie folgte Ayla, wohingegen Jondalar Renner an einem Seil führte. Nahe den Trittsteinen überquerten sie den kleinen Fluß. Ayla überlegte, ob sie Winnie nicht irgendeine der Lasten abnehmen sollte, damit sie den steinübersäten Hang leichter schaffte, doch bereitete der Aufstieg der kräftigen Stute überhaupt keine Mühe.
Nachdem sie oben auf der westlichen Steppe waren, schlug Ayla einen anderen Weg als den ein, den sie gekommen waren. Damit wandten sie sich in eine falsche Richtung und mußten wieder zurück, bis sie den Weg fanden, nach dem sie Ausschau gehalten hatte. Schließlich langten sie in einer Schlucht an, die keinen Ausgang aufwies und übersät war mit riesigen, schartigen Felsen, die durch Frost, Hitze und die Zeit von kristallinen Granitwänden abgesprengt worden waren. Winnie nicht aus den Augen lassend und sie nach Anzeichen von Nervosität beobachtend – die Schlucht war einst das Zuhause von Höhlenlöwen gewesen –, drangen sie in die Schlucht ein und lenkten ihre Schritte auf einen Geröllhang ganz am Ende.
Als Ayla sie fand, war Thonolan bereits tot gewesen und Jondalar schwer verwundet. Bis auf eine an den Geist ihres Höhlenlöwen gerichtete Bitte, den Mann in die nächste Welt zu geleiten, hatte sie keine Zeit für Begräbnisriten gehabt, doch den Leichnam einfach den Aasfressern zu überlassen, hatte Ayla auch nicht über sich gebracht. Sie hatte ihn ganz bis ans Ende der Schlucht geschleppt und dann mit einem schweren Speer, wie die Männer vom Clan sie benutzten, einen Felsen, der eine ganze Menge Geröll zurückgehalten hatte, herausgehebelt.
Jondalar stand am Fuß des Hanges; wenn es doch etwas gäbe, um den Begräbnisplatz seines Bruders kenntlich zu machen. Vielleicht aber hatte Doni ihn bereits gefunden, da Sie ihn so früh zu Sich gerufen hatte; aber er wußte, daß Zelandoni versuchen würde, den letzten Ruheplatz von Thonolans Geist zu finden und ihn heimzugeleiten, wenn sie konnte. Doch wie sollte er ihr sagen, wo dieser

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