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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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geritten? Und wieso bist du überhaupt auf den Gedanken gekommen, es zu tun?«
Ayla lächelte. »Eines Tages lief ich einfach neben ihr her und wünschte, genauso schnell sein zu können wie sie; und dabei kam mir die Idee. Sie war zwar zuerst ein wenig erschrocken und wollte weglaufen, aber sie kannte mich ja. Als sie dann müde war, blieb sie einfach stehen und schien nichts dagegen zu haben. Es war herrlich! So schnell zu laufen wie der Wind!«
Als sie mit leuchtenden Augen von ihrem ersten Ritt auf Winnies Rücken erzählte, ließ Jondalar sie nicht aus den Augen. Ihm war es beim ersten Mal nicht anders ergangen, und er konnte Aylas Erregung verstehen. Plötzliches Verlangen nach ihr regte sich in ihm. Er war immer aufs neue fassungslos, wie leicht und wie aus heiterem Himmel sein Begehren geweckt wurde. Aber sie war mit ihren Gedanken bei Renner.
»Wie lange es wohl dauern würde, ihn daran zu gewöhnen, etwas zu tragen? Winnie habe ich erst geritten, ehe ich anfing, ihr Lasten aufzuladen; deshalb dauerte es nicht lange. Aber wenn er erst mit einer leichten Last anfinge, könnte es ihm später leichter fallen, einen Reiter zu tragen. Mal sehen, ob ich nichts finde, womit er üben könnte.«
Sie durchstöberte den Haufen der Sachen, die sie wegwerfen wollte, und zog Felle und ein paar Körbe heraus, dann noch runde Steine, die sie gebraucht hatte, um Schalen glattzuschleifen und ihre Feuersteingeräte damit zu schlagen, und die Stecken, die sie benutzt hatte, um die Tage aufzuzeichnen, die sie im Tal gelebt hatte.
Sinnend hielt sie einen solchen Stecken in der Hand und legte die Finger über die ersten Kerben, so wie Creb es ihr vor so langer Zeit gezeigt hatte. Beim Gedanken an Creb mußte sie schlucken. Jondalar hatte die Kerben auf den Stecken benutzt, um ihr zu bestätigen, wie lange sie hier gewesen war, und um ihr zu helfen, seine Zählwörter zu benutzen und auszudrücken, wie viele Jahre sie jetzt lebte. Damals, zum Anfang des Sommers, war sie siebzehn gewesen; gegen Ende des Winters oder im Frühling würde wieder ein Jahr hinzukommen. Er hatte ihr gesagt, er sei jetzt zwanzig und ein Jahr alt; dabei hatte er sich lachend einen alten Mann genannt. Seine Reise hatte er vor drei Jahren angetreten – etwa um die gleiche Zeit, da sie den Clan verlassen hatte.
Sie nahm alles auf und ging nach draußen. Dabei pfiff sie Winnie und Renner, ihr zu folgen. Unten auf der Weide brachten sie einige Zeit damit zu, den jungen Hengst zu streicheln und zu kraulen. Dann nahm Ayla ein Fell auf, ließ ihn daran schnuppern und kauen und rieb ihn damit ab. Sodann legte sie ihm das Fell über den Rücken und ließ es einfach herunterhängen. Er packte ein Ende mit den Zähnen und zog es herunter; dann brachte er es ihr, damit sie weiter mit ihm spiele. Wieder legte sie es ihm auf den Rücken. Beim nächsten Mal legte Jondalar es ihm auf, während Ayla einen langen Riemen aufschoß und sich damit beschäftigte, etwas daraus zu machen. Sie legten Renner das Fell noch ein paarmal auf den Rücken und ließen es ihn wieder herunterzerren. Winnie schnaubte und sah herüber, woraufhin sie auch ihr wieder Aufmerksamkeit zuteil werden ließen.
Als Ayla Renner das nächstemal das Fell überwarf, ließ sie zugleich damit einen langen Lederriemen über seinen Rücken fallen, griff ihm dann unter den Bauch, um das Ende zu packen, und zurrte das Fell damit fest.
Als Renner es diesmal wieder mit den Zähnen herunterreißen wollte, gelang ihm das nicht. Das gefiel ihm zuerst gar nicht, er bockte und versuchte, es auf diese Weise abzuwerfen. Schließlich fand er jedoch ein lose flatterndes Stück vom Rand und zerrte mit den Zähnen so lange daran herum, bis er es unter dem Riemen hervorgezogen hatte. Dann arbeitete er an dem Riemen herum, bis er mit den Zähnen den Knoten fand und ihn löste. Daraufhin nahm er das Fell auf und ließ es Ayla vor die Füße fallen; dann drehte er sich um und wollte den Riemen holen. Ayla und Jondalar mußten beide lachen, als sie Renner mit hochgerecktem Kopf stolz herbeitänzeln sahen.
Das junge Pferd ließ sich das Fell von Jondalar wieder überlegen und festbinden; es trabte ein wenig umher, ehe es mit dem Spiel des Herunterzerrens wieder begann, doch schien es das Interesse daran zu verlieren. Ayla legte ihm das Fell nochmals auf, und diesmal ließ er es dort, wo es war, solange sie ihm den Hals klopfte und ihm gut zuredete. Dann griff sie nach dem Übungsgeschirr, das sie sich ausgedacht hatte – zwei

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