Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger
Erklärungen, wie die Erdhütte gebaut worden war. »Ich hatte gehofft, das Wetter würde schön bleiben«, sagte er und vollführte eine weitausladende Geste in Richtung auf den blauen Himmel. »Das brauchen wir, um fertig zu werden. Denn wenn wir nicht fertig werden, weiß ich nicht, wie lange dies halten wird.«
»Wie lange hält denn eine solche Unterkunft?« fragte Jondalar.
»Ein Leben lang, manchmal noch länger. Aber Erdhütten sind Winterunterkünfte. Im Sommer ziehen wir für gewöhnlich fort, zum Sommer-Treffen, der großen Mammutjagd und anderen Reisen. Der Sommer ist zum Unterwegssein da, zum Pflanzensammeln, zur Jagd und zum Fischfang, oder zum Handeltreiben und Besuchemachen. Die meisten Sachen lassen wir hier, wenn wir aufbrechen, denn wir kommen ja jedes Jahr wieder hierher zurück. Das Löwen-Lager ist unser Zuhause.«
»Wenn ihr wollt, daß dies hier lange die Unterkunft für Aylas Pferde bleibt, sollten wir sie vielleicht fertigstellen, solange es noch geht«, mischte Nezzie sich ein. Sie und Deegie setzten den schweren, aus einer Tierhaut bestehenden Wasserschlauch ab, den sie von dem teilweise zugefrorenen Fluß heraufgetragen hatten.
In diesem Augenblick traf Ranec mit Grabwerkzeugen und einem großen Korb feuchter toniger Erde ein, den er hinter sich herzog. »Ich habe noch nie gehört, daß jemand so spät im Jahr noch eine Unterkunft baut oder auch nur einen Teil davon«, sagte er.
Dicht hinter ihm kam Barzec. »Das wird mal ein interessanter Versuch«, sagte er und setzte einen zweiten Korb mit schlickartigem Boden hin, den sie an einer ganz bestimmten Stelle am Flußufer ausgegraben hatten. Danug und Druwez tauchten auf, auch sie mit Körben voller schlammiger Erde bewehrt.
»Tronie hat ein Feuer gemacht«, sagte Tulie und lud sich den schweren Wasserschlauch auf die Schulter, den Nezzie und Deegie heraufgeschafft hatten. »Tornec und ein paar andere pressen Schnee zusammen, damit wir ihn schmelzen können, sobald wir dies Wasser erhitzt haben.«
»Ich würde gern helfen«, sagte Ayla, zweifelte jedoch, ob sie wohl wirklich eine große Hilfe wäre. Alle schienen genau zu wissen, was zu tun war, doch sie hatte keine Ahnung, was eigentlich vorging, und wußte noch weniger, was sie tun könnte, um zu helfen.
»Ja, können wir vielleicht behilflich sein«, fragte auch Jondalar jetzt.
»Selbstverständlich, es ist ja für die Pferde«, erklärte Deegie. »Aber erst hole ich dir etwas von mir zum Anziehen, Ayla. Man macht sich ganz furchtbar schmutzig dabei. Haben denn Talut oder Danug nichts für Jondalar zu tun?«
»Ich finde schon was für ihn«, sagte Nezzie.
»Wenn ihr nach allem, was ihr durchgemacht habt, immer noch Lust habt, mit anzupacken, könnt ihr ja kommen und helfen, die neue Erdhütte zu bauen, die Tarneg und ich errichten wollen, um unser eigenes Lager zu gründen … wenn ich erstmal den Knoten mit Branag geschlungen habe«, fügte Deegie verschmitzt lächelnd hinzu.
»Hat schon jemand im Schwitzbad das Feuer angemacht?« fragte Talut.
»Wenn wir hier fertig sind, wird jeder sich säubern wollen, zumal wir heute abend feiern.«
»Wymez und Frebec haben schon ganz früh damit angefangen und holen jetzt mehr Wasser«, sagte Nezzie. »Crozie und Manuv sind mit Latie und den Kleinen losgezogen, um frische Fichtenzweige zu sammeln, damit es im Bad gut riecht. Fralie wollte auch mit, aber mir hat die Vorstellung, daß sie die Hügel rauf- und runterläuft, nicht besonders gefallen, und da habe ich sie gebeten, auf Rydag aufzupassen. Sie gibt gleichzeitig auch noch auf Hartal acht. Mamut ist damit beschäftigt, irgend etwas für die Zeremonie heute abend vorzubereiten. Ich habe das Gefühl, er plant irgendeine Überraschung.«
»Ach … Mamut bat mich, euch zu sagen, daß die Zeichen für eine Jagd in ein paar Tagen gut stehen, Talut. Er möchte wissen, ob du willst, daß er seinen Geist auf die Suche schickt«, sagte Barzec.
»Und wie gut die Zeichen für eine Jagd stehen«, sagte der große Anführer. »Schau dir diesen Schnee an! Unten weich, oben taut er. Friert es jetzt, bildet sich Harsch, und wenn das geschieht, sitzen die Tiere immer fest. Ja, ich denke, es könnte eine gute Idee sein.«
Alle waren sie auf die Feuerstelle zugegangen, wo eine große, mit eisigem Flußwasser gefüllte Tierhaut direkt über dem Feuer auf ein Gestell gelegt worden war. Das Flußwasser sollte nur den Schmelzprozeß für den hineingeworfenen Schnee in Gang setzen. In dem Maße, wie er schmolz,
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