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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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der Kleine das einheitlich graue Fell der ganz jungen Tiere. Erst später entwickelten sich die dunklen und helleren Streifen der typischen Goldhasenfarbe des ausgewachsenen Wolfs – falls überhaupt. Seine Mutter war durch und durch schwarz gewesen, dunkler noch als ihr Welpe.
Als sie Crozies Gezeter hörten, fuhren die Köpfe aller drei herum.
»Deine Versprechungen bedeuten gar nichts! Du hast versprochen, mir Respekt zu beweisen! Und mir dein Wort darauf gegeben, ich würde immer willkommen sein, egal, was auch geschähe!«
»Ich weiß, was ich versprochen habe. Du brauchst mich nicht daran zu erinnern«, schrie Frebec.
Der Streit kam nicht unerwartet. Der lange Winter hatte Zeit gelassen zum Fertigen und Heilmachen von Dingen, zum Schnitzen und Flechten, zum Geschichtenerzählen, Liedersingen, Spiele- und Musikinstrumentespielen; Muße, sich allen Zeitvertreib und allen Ablenkungen hinzugeben, die je erdacht worden waren. Doch da die lange Jahreszeit sich ihrem Ende näherte, war auch der Zeitpunkt gekommen, wo die Enge und das ständige Zusammensein dazu verführte, einmal aus der Haut zu fahren. Der unterschwellige Konflikt zwischen Frebec und Crozie hatte dermaßen verkrampfte Beziehungen ergeben, daß die meisten Leute meinten, bald müsse es einmal zum Ausbruch kommen.
»Und jetzt sagst du, du möchtest, daß ich fortgehe. Ich bin eine Mutter, die nicht weiß wohin, und du möchtest, daß ich gehe. Nennst du das dein Versprechen halten?«
Bei dem Wortgefecht kamen sie den Mittelgang herunter, und bald erreichte es mit voller Kraft das Herdfeuer des Mammut. Das Wolfsjunge bekam es bei dem Lärm und dem Aufruhr mit der Angst und strampelte, bis Latie es fallen ließ und es verschwunden war, ehe sie sah, wohin es lief.
»Ich halte meine Versprechen«, sagte Frebec. »Du hast es nicht richtig mitbekommen. Was ich meinte, war …« Zwar hatte er ihr wirklich sein Wort gegeben, doch hatte er damals nicht gewußt, wie es sein würde, mit der alten Nörglerin zusammenzuleben. Wenn er doch bloß Fralie haben könnte, ohne es auch noch mit ihrer Mutter aufnehmen zu müssen, dachte er, sah sich um und suchte nach einer Möglichkeit, aus der Klemme herauszukommen, in die Crozie ihn gebracht hatte.
»Was ich meinte, war …« Er bemerkte Ayla und sah sie geradewegs an.
»Wir brauchen mehr Raum. Das Herdfeuer des Kranichs ist nicht groß genug für uns. Was sollen wir überhaupt machen, wenn das Baby kommt? Hier an diesem Herdfeuer scheint es jede Menge Platz zu geben – selbst für Tiere!«
»Der ist nicht für die Tiere da, das Herdfeuer des Mammut war schon immer so groß, auch ehe Ayla kam«, sagte Ranec und eilte Ayla zur Hilfe.
»Alle versammeln wir uns hier, und deshalb muß es größer sein als die anderen Herdfeuer. Dabei reicht es noch nicht mal, wenn alle auf einmal herkommen. Du kannst einfach kein so großes Herdfeuer haben wie dieses.«
»Habe ich das denn etwa verlangt? Ich habe nur gesagt, unseres ist nicht groß genug für uns. Wieso schafft das LöwenLager es, Platz für Tiere zu machen, aber für Menschen nicht?«
Immer mehr Leute drängten herbei, um zu sehen, was vorging. »Du kannst keinen Raum vom Herdfeuer des Mammut abtrennen«, erklärte Deegie und machte einen Schritt zurück, damit der alte Schamane vortreten konnte. »Sag du es ihm, Mamut!«
»Niemand hat dem Wolf Platz gemacht. Er schläft in einem Korb am Kopfende ihres Bettes«, begann Mamut in vernünftigem Ton. »Du deutest unterschwellig an, Ayla verfüge über dies ganze Herdfeuer, dabei hat sie nur sehr wenig Raum für sich selbst. Hier versammeln wir uns alle, ob eine Zeremonie abgehalten wird oder nicht, besonders die Kinder. Hier ist immer jemand, Fralie und ihre Kinder eingeschlossen, manchmal jedenfalls.«
»Ich habe Fralie gesagt, daß ich es nicht mag, wenn sie hier soviel Zeit verbringt, aber sie sagt, sie braucht mehr Raum, wenn sie ihre Arbeiten ausbreitet. Fralie wäre zum Arbeiten nicht hierhergekommen, wenn wir an unserem eigenen Herdfeuer Platz genug hätten.«
Fralie errötete und kehrte zurück ans Herdfeuer des Kranichs. Zwar hatte sie dies zu Frebec gesagt, doch entsprach es nicht ganz der Wahrheit. Sie verbrachte auch der Gesellschaft der anderen wegen gern einige Zeit am Herdfeuer des Mammut – und weil Aylas Ratschläge ihr geholfen hatten, ihre schwierige Schwangerschaft besser zu überstehen. Jetzt meinte Fralie, sich in Zukunft fernhalten zu müssen.
»Den Wolf habe ich doch gar nicht gemeint«, fuhr Frebec,

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