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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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jetzt
gefunden hat – was fangen wir damit an?«
»Ich bin der Meinung, Ayla hat das Richtige getan, als sie den
Wolf verfolgte und ihn tötete; eine Schande nur, daß es
ausgerechnet ein säugendes Muttertier sein mußte, das getötet
wurde. Alle Mütter haben das Recht, ihre Jungen großzuziehen,
sogar Wolfsmütter. Aber mehr als das – die Mühe, die Ayla und
Deegie sich gemacht haben, um die Wolfsfährte bis zu der
Höhle zurückzuverfolgen, war keineswegs ganz unnütz, Tulie.
Sie fanden ja mehr als nur einen Wolfswelpen. Da sie nur die
Spuren eines einzigen Wolfs fanden, wissen wir jetzt, daß keine hungernden Wölfe in der Nähe sind. Und wenn Ayla im Namen der Großen Mutter Mitleid mit dem Jungen der Wolfsmutter hatte, sehe ich darin nichts Schlimmes. Es ist ein so winziger
kleiner Welpe.«
»Im Augenblick ist es ein winziger Welpe, aber das wird nicht
immer so bleiben. Was wollen wir mit einem ausgewachsenen
Wolf um uns herum anfangen? Woher wollen wir wissen, daß er
später nicht die Kinder anfällt?« wollte Frebec wissen. »Wir an
unserem Herdfeuer werden bald ein kleines Baby haben.« »So wie sie mit Tieren umgeht, meine ich, sollte Ayla wissen,
wie sie den Wolf davon abhält, irgend jemand ein Leid anzutun.
Trotzdem möchte ich als Anführer des Löwen-Lagers
ausdrücklich sagen« – und bei diesen Worten sah Talut Ayla
bedeutsam an –, »sollte auch nur andeutungsweise zu erkennen
sein, daß der Wolf jemand etwas zuleide tun könnte, werde ich
ihn töten. Bist du damit einverstanden, Ayla?«
Aller Augen wandten sich ihr zu. Ayla errötete und fing an zu
stottern, doch dann sprach sie aus, was sie bewegte: »Ich kann
nicht mit Sicherheit sagen, daß dieser Wolf, wenn er groß ist,
nicht jemand verletzt. Ich kann nicht einmal sagen, ob er bei
uns bleibt. Ich habe ein Pferd von ganz klein auf großgezogen.
Es war eine Stute, und sie verließ mich, um ihren Hengst zu
finden; dann ist sie für eine Zeitlang bei einer Herde geblieben,
aber schließlich ist sie zurückgekehrt. Und auch einen
Höhlenlöwen habe ich großgezogen, bis er voll ausgewachsen
war. Winnie war zu Baby, als er noch klein war, wie eine
Helferin der Mutter, und die beiden haben sich angefreundet.
Obwohl Höhlenlöwen Pferde reißen und er auch mir leicht
hätte etwas antun können – er hat weder Winnie noch mich
jemals bedroht. Er war immer nur mein Baby.
Als Baby fortging, weil er eine Löwin suchte, ist er nicht zu mir zurückgekommen; aber besucht hat er mich häufig, und ein paarmal sind wir ihm auch auf der Steppe begegnet. Er hat weder Winnie noch Renner, noch mich jemals bedroht, auch nachdem er eine Löwin gefunden hatte und sein eigenes Rudel gründete. Baby hat zwei Männer angegriffen, als sie in seine Höhle eindrangen; einen davon hat er getötet, doch als ich ihm befahl wegzugehen und Jondalar und seinen Bruder in Ruhe zu lassen, hat er das getan. Höhlenlöwen und Wölfe sind beides fleischfressende Raubtiere. Mit einem Höhlenlöwen habe ich zusammengelebt, und ich habe Wölfe beobachtet. Ich glaube nicht, daß ein Wolf, der mit den Menschen eines Lagers aufwächst, diesen jemals etwas tun wird, aber eines möchte ich klar und deutlich sagen: Sollte jemals auch nur die Andeutung von Gefahr für ein Kind oder überhaupt einen Menschen bestehen« – sie schluckte ein paarmal –, »dann werde ich, Ayla von den Mamutoi, ihn eigenhändig töten.«
    Ayla beschloß, den Wolfswelpen gleich am nächsten Morgen mit Winnie und Renner zusammenzubringen, damit diese sich an die Witterung gewöhnten und unnötige Nervosität vermieden wurde. Nachdem sie ihm zu fressen gegeben hatte, nahm sie den kleinen Hund und trug ihn hinüber in den Pferdeanbau, um ihn mit ihren Pferden bekannt zu machen. Ohne daß sie davon wußte, hatten ein paar Leute sie hinübergehen sehen. Ehe sie sich den Pferden mit dem jungen Wolf näherte, nahm sie einen trockenen Brocken Pferdedung, zerkrümelte ihn und rieb das Wolfsjunge mit dem faserigen Dung ein. Ayla hoffte, daß das Steppenpferd bereit sei, sich mit noch einem kleinen Raubtier anzufreunden, wie es das zuvor mit dem Höhlenlöwen getan hatte; allerdings fiel ihr ein, daß Winnie Baby bereitwilliger akzeptiert hatte, nachdem dieser sich in ihrem Dung gewälzt hatte.
    Als sie Winnie die Handvoll flauschigen Fells hinhielt, scheute die Stute zuerst und wandte sich ab, doch dann gewann ihre natürliche Neugier die Oberhand. Vorsichtig kam sie näher und witterte zusammen mit dem beunruhigenden

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