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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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»Geister-Sucher der Mamutoi, der du Namen und Herdfeuer aufgegeben hast, der du berufen wurdest und der dem Herdfeuer des Mammut geweiht ist, der du von Der Großen Mutter zu uns allen sprichst, du, Der Du Der Mut dienst«, sagte der Anführer und sagte mit Bedacht sämtliche Namen und Anreden des Schamanen auf, »ist der Mamut einverstanden mit einer Verbindung zwischen Ayla, der Tochter vom Herdfeuer des Mammut, und Ranec, dem Sohn vom Herdfeuer des Fuchses?«
Mamut antwortete nicht sogleich. Er sah erst Ayla an, die mit gesenktem Kopf neben ihm stand. Sie wartete, und als er nichts sagte, sah sie zu ihm hin. Forschend betrachtete er ihren Gesichtsausdruck, vermerkte die Art, wie sie dastand, und bemerkte auch den Lichtschein, der sie umgab.
»Die Tochter vom Herdfeuer des Mammut kann sich, so sie es wünscht, mit dem Sohn vom Herdfeuer des Fuchses zusammentun«, sagte er schließlich. »Es gibt nichts, was gegen eine solche Verbindung spricht. Sie bedarf auch weder meiner Zustimmung noch Billigung, noch der von irgend jemand sonst. Die Entscheidung liegt einzig und allein bei ihr. Niemand kann sie ihr abnehmen, gleichgültig, wo sie sich aufhält. Braucht sie aber doch jemals die Erlaubnis, so erteile ich sie hiermit. Trotzdem wird sie immer die Tochter vom Herdfeuer des Mammut bleiben.«
Erstaunt sah Tulie den alten Mann an. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, hinter seinen Worten stehe mehr, als sie aussagten. Seine ganze Antwort hatte etwas vielsagend Bedeutungsschweres, und sie fragte sich, was er denn nun eigentlich wirklich meinte, beschloß aber jedoch, sich später den Kopf darüber zu zerbrechen.
»Ranec, Sohn vom Herdfeuer des Fuchses, und Ayla, Tochter vom Herdfeuer des Mammut, haben ihre Absicht erklärt, sich zusammenzutun. Sie wollen eine Bindung eingehen, um ihre Geister miteinander zu vermischen und ein Herdfeuer zu teilen. Alle, die davon betroffen sind, haben ihr Einverständnis erklärt«, sagte Tulie und wandte sich dann an den Bildschnitzer: »Ranec, wenn ihr zusammengegeben werdet, gelobst du dann, Ayla deinen Schutz sowie den deines männlichen Geistes zuteil werden zu lassen, willst du für sie sorgen, wenn Die Mutter sie mit neuem Leben segnet? Und bist zu bereit, ihre Kinder als die Kinder deines Herdfeuers anzuerkennen?«
»Ja, das ist es, was ich mir mehr wünsche als alles andere«, sagte Ranec.
»Ayla, wenn ihr zusammengegeben sein werdet, versprichst du dann, für Ranec zu sorgen und ihm den Schutz deiner Muttermacht zuteil werden zu lassen, wirst du die Lebensgabe Der Mutter rückhaltlos willkommen heißen, und bist du bereit, deine Kinder mit dem Mann deines Herdfeuers zu teilen?« fragte Tulie.
Ayla machte den Mund auf, um zu sprechen, doch kam zuerst kein Laut heraus. Sie hüstelte und räusperte sich, dann sagte sie, was sie darauf zu erwidern hatte, doch kam ihre Antwort so leise, daß sie kaum zu hören war: »Ja, ich gelobe es.«
»Habt ihr alle dies Verlöbnis gehört und seid ihr bereit, es zu bezeugen?« wandte Tulie sich an die Versammelten.
»Wir hören es und bezeugen es«, erwiderte die Gruppe. Dann ließen Deegie und Tornec auf ihren Knocheninstrumenten einen langsamen Schrittrhythmus ertönen und veränderten allmählich leise die Töne, um die Stimmen zu begleiten, die anhoben zu singen.
»Beim Sommer-Hochzeitsfest werdet ihr zusammengegeben werden, auf daß alle Mamutoi Zeugen werden«, sagte Tulie. »Umschreitet jetzt dreimal das Feuer, um das Verlöbnis zu bekräftigen.«
Seite an Seite Umschriften Ranec und Ayla zum Klang der Instrumente und zum Gesang der Menschen langsam die Feuerstelle. Es war vollbracht. Sie waren einander verlobt. Ranec war außer sich vor Freude. Ihm war, als berührten seine Füße beim Gehen kaum den Boden. Sein Glück war so allesumfassend, daß es unvorstellbar war, daß Ayla nicht daran teilnahm. Wohl hatte er ein gewisses Zaudern bei ihr bemerkt, doch hatte er Entschuldigungen bereit, nahm an, es sei Schüchternheit, oder sie sei müde oder nervös. Er liebte sie so sehr, daß er außerstande war, auch nur in Erwägung zu ziehen, sie könnte ihn nicht ebenso lieben wie er sie.
Doch obwohl sie sich bemühte, sich nichts anmerken zu lassen, war Ayla beim Umschreiten des Feuers das Herz schwer. Jondalar sackte in sich zusammen, konnte sich einfach nicht mehr aufrechthalten, gleichsam als hätte er plötzlich keine Knochen mehr im Leib; er kam sich leer vor, wie ein abgelegter Beutel. Er wollte davonlaufen, fortlaufen, um die schöne

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