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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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die Schultern herab und rahmte ihr besonders feingemeißeltes Gesicht mit einem goldenen Lichtschein ein. In diesem Augenblick war Ranec überzeugt, daß sie Die Fleischgewordene Mutter war, geboren in dem Körper der vollkommenen Geist-Frau. Sein Wunsch, daß sie seine Frau werde, war so heiß, daß es ihn fast verzehrte, ein schmerzliches Sehnen ihn durchzog und er es kaum glauben konnte, daß dieser Abend Wirklichkeit war.
Ranec war nicht der einzige, den ihre Schönheit mit ehrfürchtiger Scheu erfüllte. Als sie in den Lichtkreis des Feuers trat, war das gesamte Lager überrascht. Die überaus feine Mamutoikleidung im Verein mit der strahlenden natürlichen Schönheit ihres Haares bildete eine bestürzende Einheit, die durch die dramatische Beleuchtung doppelt zur Geltung kam. Talut dachte daran, welche Bereicherung sie für das LöwenLager darstellte, und Tulie war entschlossen, einen sehr hohen Braut-Preis für sie festzusetzen, und wenn sie persönlich die Hälfte davon beisteuern müßte, so viel an Stellung und Ansehen gewannen sie alle dadurch. Mamut, ohnehin bereits überzeugt, daß es ihr bestimmt sei, Der Mutter auf irgendeine besonders bedeutsame Weise zu dienen, vermerkte voller Genugtuung, daß sie einen Sinn sowohl für den richtigen Zeitpunkt als auch für die dramatische Wirkung hatte, und wußte, eines Tages würde sie eine Kraft darstellen, mit der man rechnen mußte.
Doch keiner war sich ihrer Gegenwart so siedendheiß bewußt wie Jondalar. Ihre Schönheit blendete ihn genauso wie Ranec, doch Jondalars Mutter war eine Anführerin gewesen, und nach ihr hatte sein Bruder diese Stellung eingenommen; Dalanar war der Anführer einer neuen, von ihm gegründeten Gruppe, und Zolena hatte den höchsten Rang der Zelandonia erreicht. Er war unter den natürlichen Führern seines eigenen Volkes aufgewachsen und spürte die Eigenschaften, die die Anführer des Löwen-Lagers und der Schamane in ihr ahnten oder erkannten. Als ob jemand ihm einen Tritt in den Bauch gegeben hätte und er nach Luft schnappen müßte, wurde ihm plötzlich bewußt, was er verloren hatte.
Sobald Ayla sich neben Ranec gestellt hatte, begann Tulie.
»Ranec von den Mamutoi, Sohn vom Herdfeuer des Fuchses vom Löwen-Lager, du hast Ayla von den Mamutoi, Tochter vom Herdfeuer des Mammut vom Löwen-Lager, die unter dem besonderen Schutz vom Geist des Höhlenlöwen steht, gebeten, sich mit dir zusammenzutun und ein Herdfeuer zu gründen. Trifft das zu, Ranec?«
»Ja, es trifft zu«, antwortete er und wandte sich mit freudig verzücktem Lächeln Ayla zu.
Woraufhin Talut sich an Ayla wandte: »Ayla von den Mamutoi, Tochter vom Herdfeuer des Mammut vom LöwenLager, die du unter dem besonderen Schutz vom Geist des Höhlenlöwen stehst, bist du einverstanden mit dieser Verbindung mit Ranec von den Mamutoi, Sohn vom Herdfeuer des Fuchses vom Löwen-Lager?«
Ayla schloß die Augen und mußte ein paarmal schlucken, ehe sie schließlich kaum hörbar sagte: »Ich bin einverstanden.«
Jondalar, der ganz hinten an der Wand der Erdhütte saß, schloß die Augen und biß die Zahne zusammen, bis ihm fast der Schädel platzte. Er hatte es sich selbst zuzuschreiben. Hätte er ihr keine Gewalt angetan, vielleicht würde sie sich dann heute nicht Ranec zuwenden. Allerdings hatte sie das bereits seit geraumer Zeit getan und hatte bei ihm gelegen. Von dem ersten Tag an, da sie von den Mamutoi adoptiert worden war, hatte sie sein Bett geteilt. Nein, das stimmte nicht ganz, mußte er einräumen. Nach jener ersten Nacht hatte sie das Bett des Bildschnitzers nicht mehr geteilt, bis sie beide diesen dummen Streit gehabt hatten und er vom Herdfeuer des Mammut fortgezogen war. Warum hatten sie gestritten? Er war gar nicht wütend auf sie gewesen, sondern hatte sich nur Sorgen um sie gemacht. Warum also hatte er das Herdfeuer des Mammut verlassen?
Tulie wandte sich an den zwischen Ranec und Nezzie stehenden Wymez. Ayla hatte ihn gar nicht bemerkt. »Bist du einverstanden mit der Verbindung zwischen dem Sohn vom Herdfeuer des Fuchses und der Tochter vom Herdfeuer des Mammut?«
»Ich bin mit der Verbindung einverstanden und begrüße sie«, erwiderte Wymez.
»Und du, Nezzie?« fragte Tulie. »Bist du einverstanden mit einer Verbindung zwischen deinem Sohn, Ranec, und Ayla, sofern man sich über einen angemessenen Brautpreis geeinigt hat?«
»Ich bin mit der Verbindung einverstanden«, sagte die Frau.
Als nächstes wandte Talut sich an den alten Mann neben Ayla.

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