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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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stellte sich herausfordernd hin. Welches Recht hatten sie zu behaupten, ihr Sohn sei kein richtiger Mensch? Aus den Augenwinkeln heraus sah sie direkt hinter sich Jondalar stehen, und sie war ihm dankbarer, als sie es hätte sagen können.
Dann trat auf der anderen Seite noch jemand vor. Sie wandte den Kopf und lächelte Mamut zu – und auch Ranec. Plötzlich stand auch Nezzie neben ihr, und Talut, und dann – wer hätte das ausgerechnet von ihm erwartet? – Frebec. Wie ein Mann scharte der Rest des Löwen-Lagers sich um sie.
»Ihr irrt euch«, wandte Mamut sich an die Menge, und zwar mit einer Stimme, die eigentlich viel zu kräftig klang, als daß sie von einem so alten Mann kommen konnte. »Flachschädel sind keine Tiere. Sie sind Menschen und genauso Kinder Der Mutter, wie ihr es seid. Auch ich habe eine Zeitlang bei ihnen gelebt, bin mit ihnen auf die Jagd gegangen. Ihre Medizinfrau war es, die meinen Arm geheilt hat, und meinen Weg zu Der Mutter habe ich bei ihnen kennengelernt. Die Mutter mischt keine Geister, es gibt keine Pferdewölfe oder Löwenhirsche. Die Leute vom Clan sind anders, aber der Unterschied ist unbedeutend. Und es könnten keine Kinder wie Rydag oder wie Aylas Sohn geboren werden, wenn sie nicht auch Menschen wären. Es sind keine Scheusale. Es sind einfach Kinder.«
»Es ist mir egal, was du sagst, alter Mamut«, erklärte die schwangere Frau. »Ich will weder ein Flachschädelkind noch eines von gemischten Geistern. Wenn sie schon ein solches gehabt hat, kann es sein, daß der Geist sie immer noch umschwebt.«
»Frau, Ayla stellt keine Bedrohung für dich dar«, erwiderte der alte Schamane. »Der Geist, der für dein Kind auserwählt wurde, ist längst da. Daran läßt sich jetzt nichts mehr ändern. Es lag ja nicht an Ayla, daß ihrem Baby der Geist eines Flachschädelmannes gegeben wurde. Sie hat diesen Geist nicht angezogen. Es hat Der Mutter so gefallen. Vergeßt nicht, der Geist eines Mannes ist nie weit von dem Manne selbst entfernt. Ayla ist beim Clan aufgewachsen. Sie wurde zur Frau, während sie bei ihnen lebte. Als Mut beschloß, ihr ein Kind zu schenken, konnte Sie nur unter den Männern wählen, die zur Hand waren, und das waren alles Männer vom Clan. Selbstverständlich wurde der Geist eines von ihnen erwählt, in sie einzugehen, aber jetzt siehst du keine Clan-Männer in der Nähe, oder?«
»Alter Mamut, was wäre, wenn es ein paar Flachschädelmänner in der Nähe gäbe?« rief eine Frau aus der Menge heraus.
»Ich glaube, sie müßten schon sehr nahe sein, müßten sogar das Herdfeuer teilen, ehe dieser Geist erwählt werden könnte. Die Leute vom Clan sind Menschen, obwohl es einige Unterschiede gibt. Da aber für Die Mutter Leben besser ist als kein Leben – und das ist der Grund, warum Ayla ein Kind gegeben wurde, als sie eines wollte –, ist es nicht leicht, die beiden zu vermischen. Wo so viele Mamutoi-Männer vorhanden sind, würde erst einer von ihnen ausgewählt werden.«
»Das sagst du, alter Mann«, ließ eine andere Stimme sich vernehmen.
»Ich weiß nicht recht, ob das wirklich stimmt. Jedenfalls halte ich meine Frau fern von ihr.«
»Kein Wunder, daß sie mit Tieren so gut zurechtkommt, wo sie doch unter ihnen aufgewachsen ist.« Ayla drehte sich um und erkannte, daß es Chaleg war, der da redete.
»Soll das heißen, ihre Magie wäre stärker als unsere?« wollte Frebec wissen. Voller Unbehagen traten die Leute von einem Fuß auf den anderen.
»Ich habe gehört, wie sie sagte, es sei gar keine Magie. Sie behauptet, jeder kann das.« Frebec erkannte die Stimme des Mamuts von Chalegs Lager.
»Warum hat denn keiner vor ihr es getan?« sagte Frebec. »Du bist ein Mamut. Wenn jeder es tun kann, dann beweise das – gehe hinaus und laß uns sehen, wie du auf einem Pferd zurückgeritten kommst. Und warum bringst du nicht einen Wolf unter deine Herrschaft? Ich habe erlebt, wie Ayla Vögel vom Himmel heruntergepfiffen hat.«
»Warum trittst du für sie ein, Frebec – gegen deine eigene Familie, gegen dein eigenes Lager?« wollte Chaleg wissen.
»Welches Lager ist denn mein Lager? Dasjenige, das mich hinausgeworfen hat, oder dasjenige, das mich aufgenommen hat? Mein Herdfeuer ist das Herdfeuer des Kranichs und mein Lager das Löwen-Lager. Ayla hat den ganzen Winter über bei uns gelebt. Ayla war da, als Bectie geboren wurde, und die ist nicht von gemischten Geistern. Die Tochter meines Herdfeuers wäre nicht einmal hier, hätte es Ayla nicht gegeben.«
Einen Kloß

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