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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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einführt, der von derselben Mutter stammt. Und wenn du ihr brüderliche Gefühle entgegenbringst, fürchte ich, wäre die Zeremonie wohl mit einem Makel behaftet. Ich bin froh, daß du es mir gesagt hast.«
    Gemeinsam kehrten sie zurück zu den Leuten, die sich auf dem Hang und dort, wo dieser in die Lichtung überging, versammelt hatten. Jondalar bemerkte, daß Talut redete; noch interessanter jedoch war, daß Ayla neben ihm stand und ihren Speerwerfer in der Hand hielt.
    »Ihr habt gesehen, wie weit Ayla einen Speer mit diesem Speerwerfer schleudern kann«, sagte Talut gerade, »doch möchte ich, daß sie es euch beiden unter günstigeren Bedingungen noch einmal vorführt, damit ihr wirklich begreift, was man damit machen kann. Ich weiß, die meisten von euch benutzen mit Vorliebe einen größeren Speer mit den Spitzen, wie Wymez sie für die Mammutjagd entwickelt hat. Aber dieser Speerwerfer bietet wirklich manche Vorteile. Einige aus dem Löwen-Lager haben damit experimentiert. Hiermit kann man einen Speer von durchschnittlicher Länge schleudern; allerdings gehört dazu Übung, genauso wie es einiger Übung bedarf, um einen Speer nur mit der Hand zu schleudern. Die meisten wachsen heran und lernen schon im Spiel und bei der Jagd mit dem Speer umgehen, aber wenn sie sehen könnten, wie genau und wie kraftvoll man damit werfen kann, bin ich überzeugt, daß viele von euch es gern einmal ausprobieren möchten. Ayla sagt, sie hat vor, den Speerwerfer bei der Mammutjagd zu benutzen, und Jondalar wird das vermutlich auch tun. Ein paar von euch werden also erleben, was man damit ausrichten kann. Wir haben über einen Wettkampf gesprochen, aber damit sind wir noch nicht ganz zurechtgekommen. Gleich nach unserer Rückkehr von der Jagd sollten wir an einen großen Wettstreit denken, ein Fest, bei dem Wettkämpfe aller Art ausgetragen werden.«
    Diesem Vorschlag wurde allgemein zugestimmt, doch dann sagte Brecie: »Ich meine, ein großes Wettkampffest ist eine gute Idee, Talut. Von mir aus könnte es ruhig zwei oder drei Tage dauern. Wir haben an einem Wurfstecken gearbeitet. Einige von uns haben aus einer Vogelschar heraus mit einem Wurf mehrere Tiere heruntergeholt. Aber inzwischen sollten wir die Mamuti den günstigsten Tag zum Losziehen bestimmen und Rufe an die Mammuts ergehen lassen.«
    Die Versammlung wollte bereits auseinandergehen, als plötzlich Unruhe entstand. Vincavec, sein gesamtes Lager hinter sich, trat auf die Lichtung; seinen Leuten wiederum folgte die Abordnung, die ein Angebot gemacht hatte, Ayla zu adoptieren; und dieser wiederum folgten die letzten aus dem Löwen-Lager, Nezzie und Rydag. Die Leute von der Abordnung verbreiteten die Nachricht, der Mammut-Anführer vom Mammut-Lager sei bereit, jeden Brautpreis für Ayla zu zahlen, den Tulie fordere – und das trotz der Tatsache, daß sie bereits verlobt sei.
    »Ihr wißt ja, er nimmt für sich das Recht in Anspruch, sein Lager nach dem Herdfeuer des Mammut zu benennen, bloß weil er ein Mamut ist«, hörte Jondalar eine Frau zu einer anderen sagen, »nur hat er noch kein richtiges Herdfeuer, solange er noch nicht mit einer Frau zusammengegeben ist. Die Frau ist es, die das Herdfeuer mitbringt. Er will sie nur haben, weil sie eine Tochter vom Herdfeuer des Mammut ist; dadurch wird sein sogenanntes Mammut-Lager akzeptabel.«
    Jondalar stand zufällig neben Ranec, als ihm das jemand sagte, und stellte überrascht fest, daß Mitleid in ihm aufstieg, als er den Ausdruck des dunkelhäutigen Mannes sah. Wenn jemand wußte, wie Ranec in diesem Moment zumute war, dann war er das. Freilich wußte er zumindest, daß der Mann, dem es gelungen war, Ayla zu bewegen, mit ihm zusammen zu leben, sie liebte. Es lag wohl auf der Hand, daß Vincavec Ayla nur wollte, weil das seinen eigenen Zwecken diente, nicht aber, weil er sich besonders viel aus ihr machte.
    Auch Ayla bekam Bruchstücke von Gesprächen mit, in denen ihr Name fiel. Es machte ihr kein Vergnügen, das mitanzuhören. Beim Clan hätte sie die Augen abgewandt, um nichts mitzubekommen, doch dort, wo man sich ausschließlich mit Worten verständigte, konnte sie schlecht die Ohren verschließen.
    Und dann, unvermittelt, hörte sie keine bestimmte Stimme, sondern nur den höhnischen Ton mehrerer Halbwüchsiger und das Wort ›Flachschädel‹.
    »Schau dir dies Tier an, aufgetakelt, als wäre es ein richtiger Mensch«, sagte ein älterer Junge, zeigte mit dem Finger auf Rydag und lachte.
    »Sie takeln ja auch

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