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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Laut horchte, der ihr die Rückkehr des Tieres anzeigen mochte.
     
    Es war dunkel, zu dunkel, um hinter die vielen, vielen Sterne schauen zu können, die aus dem Feuer in den nächtlichen Himmel strömten; aber sie schaute weiter hin. Dann bewegten sich zwei Sterne, zwei gelbe Lichter in der Dunkelheit auf sie zu. Es waren Augen, die Augen eines Wolfes, der sie ansah. Er wandte sich um und begann fortzugehen, und sie wußte, daß er ihr bedeuten wollte, ihm zu folgen. Aber als sie hinter ihm herging, wurde ihr der Weg plötzlich von einem riesigen Bären versperrt. Sie sprang ängstlich zurück, als der Bär sich auf seine Hinterbeine erhob und knurrte. Doch als sie wieder hinschaute, erkannte sie, daß es kein echter Bär war. Es war Creb, der Mog-ur, bekleidet mit seinem Umhang aus Bärenfell.
    In der Ferne hörte sie ihren Sohn nach ihr rufen. Sie blickte hinter den großen Zauberer und sah den Wolf, aber es war nicht einfach ein Wolf. Es war der Geist des Wolfs, Durcs Totem; und er wollte, daß sie ihm folgte. Dann verwandelte sich der Wolfsgeist in ihren Sohn; und es war Durc, der ihr bedeutete, ihm zu folgen. Er rief wieder nach ihr, doch als sie versuchte, zu ihm zu. gehen, stellte sich ihr Creb wieder in den Weg. Er wies auf etwas hinter ihr.
    Sie drehte sich um und sah einen Pfad, der zu einer Höhle führte. Es war keine tiefe Höhle, sondern eher der Überhang eines hellen Felsens an der Flanke eines Kliffs, und darüber schwebte ein seltsamer Felsbrocken, der in dem Augenblick, in dem er über den Rand fiel, erstarrt zu sein schien. Als sie zurückblickte, waren Creb und Durc verschwunden.
     
    "Creb! Durc! Wo seid ihr?" rief Ayla und fuhr hoch.
    "Ayla, du hast wieder geträumt", sagte Jondalar und setzte sich ebenfalls auf.
    "Sie sind fort. Warum hat er mich nicht mit ihm gehen lassen" sagte Ayla mit erstickter Stimme und Tränen in den Augen.
    "Wer ist fort?" fragte er und nahm sie in die Arme.
    "Durc ist fort, und Creb wollte mich nicht mit ihm gehen lassen. Er hat mir den Weg versperrt. Warum wollte er mich nicht mit ihm gehen lassen?" sagte sie und weinte in seinen Armen.
    "Es war ein Traum. Ayla. Es war nur ein Traum. Vielleicht bedeutet er etwas, aber es war bloß ein Traum."
    "Du hast recht. Ich weiß, daß du recht hast; aber mir war, als wäre es Wirklichkeit", sagte Ayla.
    "Hast du an deinen Sohn gedacht, Ayla?"
    "Ich glaube, ja" sagte sie. "Ich habe daran gedacht, daß ich ihn nie wiedersehen werde."
    "Vielleicht hast du deshalb von ihm geträumt. Zelandoni hat immer gesagt, wenn man einen solchen Traum hat, soll man versuchen, sich genau daran zu erinnern. Dann versteht man ihn vielleicht eines Tages", sagte Jondalar und versuchte, ihr Gesicht in der Dunkelheit zu erkennen. "Schlaf wieder ein."
    Sie lagen beide noch eine Weile wach, aber schließlich schliefen sie wieder ein. Als sie am nächsten Morgen aufstanden, war der Himmel verhangen, und Jondalar trieb zur Eile an. Wolf war immer noch nicht zurückgekommen. Ayla pfiff von Zeit zu Zeit nach ihm, als sie ihr Zelt zusammen-packten und ihre Ausrüstung verstauten, doch er kam nicht.
    "Ayla, wir müssen gehen. Er wird uns einholen, wie er es immer tut", sagte Jondalar.
    "Ich gehe nicht, bevor ich nicht weiß, wo er ist", sagte sie. "Du kannst gehen oder hier auf mich warten. Ich werde ihn suchen."
    "Wo willst du nach ihm suchen? Das Tier kann überall sein."
    "Vielleicht ist er zurückgelaufen. Er hing so an Shamio", sagte Ayla. "Vielleicht sollten wir zurückgehen, um nach ihm zu suchen."
    "Wir gehen nicht zurück! Wo wir schon so weit gekommen sind!"
    "Aber ich. Ich gehe nicht, bevor ich Wolf gefunden habe", sagte sie.
    Jondalar schüttelte den Kopf, als Ayla den Weg zurückging. Offensichtlich ließ sie sich durch nichts in der Welt von ihrer Absicht abbringen. Ohne dieses Tier hätten sie schon lange unterwegs sein können. Soweit es ihn betraf, hätten die Sharamudoi den Wolf haben können!
    Ayla pfiff weiter nach ihm, während sie ihren Weg verfolgte. Und plötzlich, gerade als sie wieder in den Wald eindringen wollte, erschien er an der anderen Seite der Lichtung und lief auf sie zu. Er sprang an ihr hoch, stieß sie beinahe um, legte ihr die Pfoten auf die Schultern, leckte ihr Gesicht und knabberte sanft an ihrem Unterkiefer.
    "Wolf! Wolf, da bist du ja! Wo bist du gewesen?" sagte Ayla,
    kraulte ihn am Hals, rieb ihr Gesicht an seinem und biß mit den Zähnen leicht in seinen Unterkiefer, um seine Begrüßung zu erwidern. "Ich

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