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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Du solltest nicht einfach so fortlaufen."
    "Können wir jetzt endlich aufbrechen?" fragte Jondalar. "Der Morgen ist halb vorüber."
    "Er ist wenigstens jetzt da, und wir mußten nicht den ganzen Weg zurückgehen", sagte Ayla und sprang auf Winnies Rücken. "Welchen Weg willst du einschlagen? Ich bin bereit."
    Sie ritten über die Alm, ohne ein Wort, jeder wütend auf den anderen, bis sie an einen Bergkamm gelangten. An ihm ritten sie entlang und suchten nach einer Möglichkeit, ihn zu überqueren. Schließlich kamen sie an einen steilen Abhang mit lockeren Stein- und Felsbrocken. Der Weg schien riskant zu sein, und Jondalar fuhr fort, nach einem anderen zu suchen. Wenn es nur um sie gegangen wäre, hätten sie an mehreren Stellen den Kamm überwinden können, aber der einzige Über-gang, der auch für die Pferde gangbar war, war der Abhang mit den rutschenden Felsbrocken.
    "Ayla, meinst du, daß die Pferde dort hochklettern können? Ich glaube nicht, daß es eine andere Möglichkeit gibt, wenn wir nicht wieder hinabsteigen wollen", sagte Jondalar.
    "Ich denke, du gehst nicht wieder zurück", sagte sie. "Wegen eines Tieres."
    "Ich will es auch nicht, aber was sein muß, muß sein. Wenn du meinst, daß es für die Pferde zu gefährlich ist, werden wir es nicht versuchen."
    "Und was ist, wenn ich meine, daß es für Wolf zu gefährlich ist? Lassen wir ihn dann zurück?" fragte Ayla.
    Für Jondalar waren die Pferde nützlich, und obwohl ihm Wolf ans Herz gewachsen war, hielt er es einfach nicht für nötig, seinetwegen die Reise zu unterbrechen. Aber offensichtlich war Ayla nicht seiner Meinung, und er hatte ein unterschwelliges Gefühl der Entfremdung gespürt, eine geheime Spannung. Lag es daran, daß sie im Grunde bei den Sharamudoi hatte bleiben wollen? Sobald sie etwas Abstand gewonnen hatte, dachte er, würde sie dem Ziel ihrer Reise freudiger entgegensehen. Aber
    er wollte sie nicht noch unglücklicher machen, als sie bereits war.
    "Es ist nicht so, daß ich Wolf zurücklassen wollte. Ich dachte nur, er würde uns wieder einholen, wie er es früher auch gemacht hat", sagte Jondalar, obwohl es nicht ganz der Wahrheit entsprach.
    Sie spürte, daß er etwas verschwieg; doch sie wollte nicht, daß zwischen ihnen Unstimmigkeiten herrschte, und jetzt, da Wolf wieder da war, fühlte sie sich erleichtert. Mit der Sorge um das Tier war auch ihr Ärger verflogen. Sie saß ab und begann den Abhang emporzusteigen, um ihn zu untersuchen. Sie war sich keineswegs sicher, daß die Pferde es schaffen würden; aber er hatte gesagt, daß sie nach einer anderen Möglichkeit suchen müßten, wenn sie es nicht schafften.
    "Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, wir sollten es versuchen, Jondalar. Ich glaube nicht, daß es so schlimm ist, wie es aussieht. Wenn sie es nicht schaffen, können wir immer noch zurückgehen und einen anderen Weg suchen", sagte sie.
    Es war tatsächlich nicht so schwierig, wie sie zuerst gedacht hatten. Obgleich es einige gefährliche Augenblicke gab, waren sie beide überrascht, wie gut die Pferde mit dem Abhang fertig wurden. Ayla und Jondalar waren froh, die Sache hinter sich zu bringen; doch als sie weiter emporstiegen, mußten sie noch einige Stellen überqueren, die ebenso heikel waren. Verbunden durch ihre gegenseitige Sorge umeinander und um die Pferde sprachen sie wider unbefangen miteinander.
    Für Wolf bot der Abhang keinerlei Schwierigkeiten. Während sie die Pferde vorsichtig nach oben rührten, war er bis zum Kamm und wieder zurückgelaufen. Ayla pfiff nach ihm und wartete. Jondalar beobachtete sie, und es kam ihm vor, als wolle sie das Tier vor etwas schützen. Er grübelte darüber nach, wollte sie fragen, änderte seine Meinung, da er fürchtete, sie würde ärgerlich werden; dann entschloß er sich, offen mit ihr zu reden.
    "Ayla, habe ich unrecht, oder bist du besorgter um Wolf als
     
    früher? Du hast ihn doch sonst immer kommen und gehen lassen, wann er wollte. Ich wünschte, du sagtest mir, was dich bedrückt. Du hast gesagt, wir sollten keine Geheimnisse voreinander haben und einander alles gestehen."
    Sie atmete tief ein und schloß die Augen, die Stirn von einer tiefen Falte durchfurcht. Dann sah sie ihn an. "Du hast recht. Aber es ist nicht so, daß ich es dir nicht eingestehen wollte. Ich habe versucht, es mir selbst nicht einzugestehen. Erinnerst du dich an die Damhirsche dort unten, die sich den Bast von den Geweihen rieben?"
    "Ja."

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