Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Mann deines Herdfeuers oder dein , Bruder ohne Wasser und Nahrung in den Käfig gesteckt wird, tust du, was sie will."
    "In den Käfig?"
    "Der Ort, an dem du gefangengehalten wurdest", sagte Ebulan. Dann lächelte er ironisch. "Wo du deinen prächtigen Mantel herhast." Die anderen Männer lächelten ebenfalls.
    Jondalar sah auf den Lederfetzen, den er in der Erdhütte aus der
     
    Zeltplane gerissen und sich um die Schultern geworfen hatte.
    "Das war gar nicht übel", sagte Olamun. "Ardemun hat uns berichtet, wie du fast den Käfig umgeworfen hast. Das hat sie wohl nicht erwartet."
    "Nächstemal sie macht stärkeren Käfig", sagte ein anderer Mann. Es war nicht zu überhören, daß ihm die Sprache Schwierigkeiten bereitete. Ebulan und Olamun sprachen so fließend Mamutoi, daß Jondalar fast vergessen hatte, daß es nicht die Muttersprache dieser Leute war. Doch offensichtlich verstanden die meisten, was gesagt wurde.
    Der Mann auf dem Boden stöhnte, und der alte Mann beugte sich nieder, um leise mit ihm zu sprechen. Jondalar bemerkte, daß am anderen Ende des Schuppens noch zwei andere Gestalten lagen.
    "Es spielt keine Rolle. Wenn sie keinen Käfig hat, wird sie drohen, deine Sippe festzunehmen, damit du tust, was sie will. Wenn du dich mit jemandem zusammengetan hattest, bevor sie Anführerin wurde, und deinem Herdfeuer unglücklicherweise ein Sohn geboren wurde, kann sie alles mit dir machen", sagte Ebulan.
    Jondalar verstand nicht, was er meinte, und zog die Brauen zusammen. "Warum sollte es ein Unglück sein, einen Sohn am Herdfeuer zu haben?"
    Ebulan blickte den alten Mann an. "S'Amodun?"
    "Ich frage sie, ob sie den Zelandonii sehen wollen", sagte er.
    Es war das erste Mal, daß S'Amodun sprach, und Jondalar war überrascht, daß eine so tiefe und volle Stimme aus einem so schmächtigen Körper kommen konnte. S'Amodun ging hinüber zur anderen Seite des Schuppens und beugte sich zu den Gestalten hinunter, die in dem Winkel lagen, wo das abfallende Dach den Boden berührte. Sie konnten seine tiefe Stimme hören, aber nicht verstehen, was er sagte. Dann hörten sie den Klang jüngerer Stimmen. Mit Hilfe des alten Mannes stand eine der Gestalten auf und hinkte zu ihnen herüber.
    "Das ist Ardoban", verkündete der Alte.
     
    "Ich bin Jondalar von der Neunten Höhle der Zelandonii, und im Namen Donis, der Großen Mutter Erde, grüße ich dich, Ardoban", sagte er sehr förmlich und streckte dem Jüngling beide Hände entgegen. Er hatte das Gefühl, den Jungen mit größter Achtung behandeln zu müssen.
    Der Junge versuchte, sich höher aufzurichten, doch dann krümmte er sich vor Schmerz zusammen. Er streckte die Hände nach Jondalar aus, um sich auf ihn zu stützen, aber dann hielt er mitten in der Bewegung inne.
    "Ich ziehe es vor, Jondalar genannt zu werden", sagte Jondalar mit einem Lächern, um den peinlichen Augenblick zu überspielen.
    "Ich Doban genannt. Nicht Ardoban. Attaroa sagt immer Ardoban. Sie möchte, ich sie nenne S'Attaroa. Ich sage es nicht mehr."
    Jondalar hob verwirrt die Augenbrauen.
    "Das ist schwer zu übersetzen. Es ist eine Art der Respektbezeugung", sagte Ebulan. "Sie gilt jemandem, der die höchste Achtung genießt."
    "Und Doban respektiert Attaroa nicht mehr."
    "Doban haßt Attaroa!" sagte der Jüngling, den Tränen nahe. Er wandte sich um und humpelte zurück. S'Amodun winkte sie hinaus, während er dem Jungen half.
    "Was ist mit ihm geschehen?" fragte Jondalar, als sie draußen waren und sich einige Schritte vom Schuppen entfernt hatten. "Sein Bein wurde ausgerenkt", sagte Ebulan. "Attaroa hat das getan. Oder vielmehr, sie hat Epadoa befohlen, es zu. tun.
     "Was?" rief Jondalar, die Augen ungläubig aufgerissen. "Willst du sagen, daß sie absichtlich das Bein des Kindes ausgerenkt hat?"
    "Sie hat mit dem anderen Jungen dasselbe gemacht. Und mit Odevans jüngerem Bruder."
    "Womit will sie eine solche Ungeheuerlichkeit rechtfertigen?"
    "Bei dem Jüngeren wollte sie ein Exempel statuieren. Die Mutter des Jungen mochte die Art nicht, in der Attaroa sie
     
    behandelte, und wollte ihren Gefährten wieder an ihrem Herdfeuer haben. Avanoa hat sich sogar manchmal hier hereingeschlichen und die Nacht mit ihm verbracht. Und sie hat uns heimlich etwas zu essen zugesteckt. Sie ist nicht die einzige, die das macht. Aber sie hat die anderen Frauen aufgehetzt, und Armodan, ihr Gefährte, hat sich Attaroa widersetzt und sich geweigert, zu arbeiten. Sie hat sich an dem Jungen gerächt. Sie sagte, mit

Weitere Kostenlose Bücher