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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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imstande, sich sauber-zuhalten. Viele sind bereits verhungert. Und es werden kaum noch Kinder geboren. Mit den Männern stirbt das Lager. Wir waren alle überrascht, als Cavoa schwanger wurde."
    "Sie muß in das Gehege zu einem Mann gegangen sein", sagte Ayla. "Wahrscheinlich zu dem, in den sie sich verliebt hat. Ich bin sicher, daß du das weißt."
    S'Armuna wußte es. Aber sie fragte sich, woher Ayla es wußte. "Es gibt Frauen, die sich heimlich hineinschleichen, um die Männer zu sehen, und manchmal bringen sie ihnen etwas zu essen. Jondalar wird es dir erzählt haben", sagte sie.
    "Nein, ich habe es ihr nicht erzählt", sagte Jondalar. "Aber ich verstehe nicht, warum die Frauen das alles zulassen."
     
    "Sie haben Angst vor Attaroa. Einige folgen ihr aus eigenem Willen, doch die meisten wollen ihre Männer wiederhaben. Und jetzt droht sie ihnen, ihre Söhne zu Krüppeln zu machen."
    "Sag den Frauen, daß die Männer freigelassen werden müssen. Sonst werden keine Kinder mehr geboren", sagte Ayla in einem Ton, der sowohl Jondalar als auch S'Armuna über-ascht aufschauen ließ. Jondalar kannte den Ausdruck ihres Gesichts, jenen abwesenden Blick, den sie hatte, wenn ihre Gedanken mit einem Kranken oder Verletzten beschäftigt waren. Doch jetzt sah er mehr darin als ihren Wunsch, zu helfen. Er sah kalte, zornige Entschlossenheit.
    Aber die ältere Frau sah etwas anderes in Ayla; und sie deutete ihre Worte als Prophezeiung, als Urteilsspruch.
    Sie saßen schweigend beisammen, jeder von ihnen tief bewegt. Ayla hatte das Bedürfnis, nach draußen zu gehen, um die saubere, kalte Luft zu atmen und nach den Tieren zu sehen; doch als sie S'Armuna ansah, kam es ihr unpassend vor, gerade jetzt zu gehen. Die Frau war verzweifelt; sie brauchte etwas, an das sie sich halten konnte.
    Jondalar dachte inzwischen an die Männer, die er im Gehege zurückgelassen hatte. Zweifellos wußten sie, daß er zurück-gekommen war; aber er war nicht wieder zu ihnen gebracht worden. Er wünschte, mit Ebulan und S'Amodun reden und Doban Mut zusprechen zu können; doch er brauchte selber Zuspruch. Sie befanden sich in einer gefährlichen Lage, und bisher hatte er noch nichts getan. Wenn sie etwas tun wollten, mußten sie es bald tun. Er haßte den Gedanken, müßig herumzusitzen.
    Schließlich sagte er: "Ich möchte etwas für die Männer im Gehege tun. Wie kann ich ihnen helfen?"
    "Jondalar, du hast ihnen bereits geholfen", sagte S'Armuna. "Als du dich Attaroa widersetztest, hast du ihnen Mut gegeben. Aber das war noch nicht alles. Es gab schon früher Männer, die sich ihr widersetzten, jedenfalls für eine Weile; aber dies war das erste Mal, daß ein Mann von ihr fortging und - was viel wichtiger ist - zurückkam. Attaroa hat ihr Gesicht verloren; und das gibt den anderen Hoffnung."
    "Aber Hoffnung genügt nicht, um sie aus ihrem Pferch zu befreien", erwiderte er.
    "Nein. Und Attaroa wird sie nicht freiwillig herauslassen. Wenn es nach ihr geht, kommt kein Mann hier lebend heraus, obwohl es einigen gelungen ist. Doch es gibt nur wenige Frauen, die solche Reisen machen wie du, Ayla. Du bist die erste, die den Weg zu uns gefunden hat."
    "Würde sie eine Frau töten?" fragte Jondalar.
    "Es dürfte ihr schwerfallen, eine Rechtfertigung dafür zu fin-den, obgleich viele Frauen hier gegen ihren Willen festgehalten werden. Statt sie einzupferchen, bedroht sie ihre Gefährten oder ihre Söhne und hält sie auf diese Weise fest. Deswegen ist dein Leben in Gefahr", sagte S'Armuna und blickte Ayla an. "Sie hat keine Gewalt über dich; aber wenn es ihr gelingt, dich zu töten, wird es für sie leichter sein, auch andere Frauen zu töten. Ich sage das nicht nur, um dich zu warnen, sondern wegen der Ge-fahr, die dem ganzen Lager droht. Noch könnt ihr beide ent-kommen, und wahrscheinlich ist es das, was ihr tun solltet."
    "Nein. Ich kann nicht gehen", sagte Ayla. "Wie kann ich diese Kinder allein lassen? Oder diese Männer? Auch die Frauen brauchen Hilfe. Brugar hat dich eine Medizinfrau genannt, S'Armuna. Ich weiß nicht, ob du weißt, was das heißt, aber ich bin eine Medizinfrau des Clans."
    "Du bist eine Medizinfrau? Ich hätte es wissen müssen", sagte S'Armuna. Sie wußte nicht genau, was eine Medizinfrau wirklich war, aber nachdem Brugar sie als solche anerkannt hatte, war sie von ihm so respektiert worden, daß sie diesem Status die höchste Bedeutung beimaß.
    "Und deshalb kann ich nicht gehen", sagte Ayla. "Es ist nicht so sehr eine Frage der

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