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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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allein; die beiden Heilkundigen gingen zum Feuer zurück und sprachen leise miteinander.
    "Hast du es bemerkt?" fragte S'Armuna.
    "Ja. Weißt du, was das heißt?" sagte Ayla.
    "Ich glaube, ich weiß es, aber wir müssen es abwarten."
    Jondalar, der sich bemüht hatte, nicht im Wege zu stehen, näherte sich langsam den beiden Frauen. Etwas in ihren Mienen verriet Besorgnis, was auch ihn beunruhigte.
    Während sie warteten, ging Jondalar unruhig hin und her; Wolf beobachtete ihn. Wenn doch die Zeit schneller verginge oder der Sturm nachließe oder er irgendwas tun könnte! Er sagte der jungen Frau einige aufmunternde Worte und lächelte ihr oft zu, fühlte sich aber völlig nutzlos. Es gab nichts, was er tun konnte. Als der Abend fortschritt, döste er ein wenig auf einem der Lager und schlief endlich ein.
    Das Geräusch aufgeregter Stimmen und unruhiger Betrieb-samkeit weckte ihn. Durch den Rauchabzug an der Decke strömte Licht herein. Er stand auf, reckte sich und rieb sich die schläfrigen Augen. Unbeachtet von den drei Frauen ging er nach draußen und sah erleichtert, daß der Sturm nachgelassen hatte, wenn auch noch ein paar trockene Schneeflocken im Wind umhertrieben.
    Als er in die Hütte zurückkehren wollte, hörte er den unmiß-verständlichen Schrei eines Neugeborenen. Er lächelte, blieb aber vor der Tür stehen, weil er nicht wußte, ob es der rechte Augenblick war, hineinzugehen. Plötzlich hörte er zu seiner Überraschung noch einen Schrei. Es waren zwei! Er konnte nicht länger widerstehen. Er mußte hinein!
    Ayla hielt ein gewickeltes Kind in den Armen und lächelte, als er eintrat. "Ein Junge, Jondalar!"
    S'Armuna hielt ein zweites Kind hoch und war gerade dabei, die Nabelschnur abzubinden. "Und ein Mädchen", sagte sie. "Zwillinge! Das ist ein gutes Zeichen. Unter Attaroas Herr-schaft wurden nur wenige Kinder geboren, doch ich glaube, das wird sich ändern. Ich glaube, die Mutter will uns damit zu verstehen geben, daß das Lager der Drei Schwestern bald wie-der voll blühenden Lebens sein wird."
     
    "Wirst du eines Tages zurückkommen?" fragte Doban den großen Mann. Ihm ging es schon viel besser, auch wenn er noch eine Krücke benutzte, die Jondalar für ihn gemacht hatte.
     "Ich glaube nicht, Doban. Eine lange Reise ist genug. Es wird Zeit, daß ich heimkehre, mich niederlasse und mein Herdfeuer gründe."
    "Ich wünschte, du wohntest näher bei uns, Zelandon."
     
    "Ich auch. Du wirst ein guter Feuersteinschläger werden, und ich würde dich gern weiter ausbilden. Übrigens, Doban, du solltest mich Jondalar nennen."
    "Nein. Du bist Zelandon."
    "Du meinst, ein Zelandonii?"
    "Nein, Zelandon."
    S'Amodun lächelte. "Er meint nicht den Namen deines Volkes. Er hat dich Elandon genannt und ehrt dich mit S'Elandon."
    Jondalar errötete vor Verwirrung und Freude. "Danke, Doban. Vielleicht sollte ich dich S'Ardoban nennen."
    Jondalar umarmte den jungen Mann, klopfte ein paar anderen auf die Schulter und plauderte mit ihnen. Die Pferde waren be-packt und fertig zur Abreise, und Wolf hatte sich niedergelegt und beobachtete den Mann. Er erhob sich, als er Ayla und S'Armuna aus der Hütte kommen sah.
    " ... es ist schön", sagte die ältere Frau, "und ich bin von ihren Gefühlen überwältigt, aber meinst du nicht, daß es gefährlich ist?"
    "Solange du dieses geschnitzte Abbild deines Gesichts behältst, kann es kaum gefährlich sein. Es könnte dich der Großen Mutter näherbringen, dir tiefere Weisheit verleihen", sagte Ayla.
    Sie umarmten sich, dann nahm S'Armuna Jondalar fest in die Arme. Sie wich erst zurück, als sie die Pferde riefen und aufsaßen.
    Sie drehten sich um und winkten, doch Jondalar war erleichtert, endlich aufbrechen zu können. Er würde immer mit gemischten Gefühlen an dieses Lager zurückdenken.
     

34. KAPITEL
     
    Auf dem Rückweg zum Großen Mutter Fluß folgten Ayla und Jondalar demselben Weg, den sie eingeschlagen hatten, um das Lager der S'Armunai zu finden; doch als sie die Furt erreichten, beschlossen sie, den kleineren Nebenfluß zu durchwaten und
    dann in südwestlicher Richtung weiterzuziehen. Sie ritten über die windigen Ebenen der uralten Senke, die die beiden großen Gebirge trennte.
    Trotz des spärlichen Schneefalls mußten sie sich vor einer Wetterlage in acht nehmen, die dem Schneesturm ähnelte, ohne es zu sein. In der beißenden Kälte wurden die trockenen Schneeflocken hochgewirbelt und vom Wind von Ort zu Ort getrieben, bis sie - zuweilen vermischt mit dem

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