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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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getrok-kneten Früchten, Gemüsen und Getreidekörnern waren aufge-rissen oder verschwunden - vielleicht von anderen Tieren geholt, nachdem die Wölfe abgezogen waren.
    "Wir hätten doch mehr Nahrung von den S'Armunai mitnehmen sollen", sagte Ayla, "aber sie hatten selbst kaum genug zu essen. Ich glaube, wir sollten zurückgehen."
    "Das möchte ich nicht so gern", meinte Jondalar. "Mal sehen, was wir noch haben. Mit dem, was wir auf der Jagd erbeuten, kommen wir vielleicht bis zu den Losadunai. Thonolan und ich sind bei ihnen über Nacht geblieben. Sie baten uns, wieder-zukommen und einige Zeit zu bleiben."
    "Werden sie uns Lebensmittel geben, um unsere Reise fortzusetzen?" fragte Ayla.
    "Das glaube ich schon", sagte Jondalar. Dann lächelte er. "Das heißt, ich weiß es sogar sicher. Ich habe einen >künftigen An-spruch< bei ihnen gut!"
    "Einen künftigen Anspruch?" Ayla runzelte fragend die Stirn. "Sind sie deine Verwandten? Wie die Sharamudoi?"
    "Nein, aber Freunde. Sie haben mit den Zelandonii Handel ge-trieben. Einige von ihnen sprechen sogar unsere Sprache."
    "Du hast es schon einmal erwähnt, doch ich habe nie so recht
    verstanden, was ein >künftiger Anspruch< bedeutet, Jondalar."
     "Ein künftiger Anspruch ist das Versprechen, irgendwann in der Zukunft eine Bitte zu erfüllen, weil man etwas bekommen oder, häufiger noch, verloren hat. Meist bezahlt man auf diese Art Spielschulden, wenn man mehr verloren hat, als man bezahlen kann; aber auch andere Dinge werden so geregelt", erklärte der Mann.
    "Was für Dinge?" fragte Ayla. Sie glaubte, daß sich noch mehr hinter dieser Sitte verbarg, und wollte es genauer wissen.
    "Nun, manchmal bedankt man sich so auch für etwas, was jemand getan hat, üblicherweise etwas Besonderes, dessen Wert schwer abzuschätzen ist", sagte Jondalar. "Da ihm keine Grenzen gesetzt sind, kann ein künftiger Anspruch eine schwere Verpflichtung sein, doch die meisten werden nicht mehr verlangen, als angemessen ist. Oft wird ein künftiger Anspruch nur angenommen, um Vertrauen und guten Glauben zu beweisen. Eine Art Freundschaftsangebot."
    Ayla nickte. So war das also.
    "Laduni schuldet mir einen künftigen Anspruch", fuhr der Mann fort, "Und ich könnte alles, was ich wollte, fordern. Er wird, denke ich, froh sein, nur mit ein paar Lebensmitteln davonzukommen, die er uns vermutlich ohnehin gegeben hätte."
    "Ist es weit zu den Losadunai?" fragte Ayla.
    "Ein ganz schönes Stück. Sie leben am westlichen Rand dieser Berge, und wir sind am östlichen Ende. Aber wenn wir dem Fluß folgen, ist die Reise nicht schwierig. Wir werden ihn aber überqueren müssen, sie leben auf der anderen Seite; doch das ist weiter flußaufwärts möglich", sagte Jondalar.
    Sie beschlossen, hier ein Lager für die Nacht aufzuschlagen, und inspizierten ihre Habseligkeiten. Vor allem Lebensmittel waren verlorengegangen. Was sie retten konnten, machte nur noch ein mageres Häufchen aus; doch ihre Lage hätte schlimmer sein können. Sie würden auf ihrem Weg jagen und viel sammeln müssen, aber fast all ihre Geräte konnten geflickt
     
    und ausgebessert werden, außer dem Fleischbehälter, der zu Fetzen zerkaut war. Das Rundboot hatte ihren Proviant vor der Witterung geschützt, wenn schon nicht vor den Wölfen. Am Morgen mußten sie sich entscheiden, ob sie das runde, mit Häuten bezogene Boot weiter mitschleppen wollten.
    "Wir kommen in ein gebirgiges Land und haben vielleicht mehr Probleme, wenn wir es mitnehmen, als wenn wir es hierlassen", sagte Jondalar.
    Ayla betrachtete ihre Stangen. Einer von den drei Pfählen, die sie benutzte, um die Lebensmittel vor den Tieren zu schützen, war zerbrochen, aber sie brauchten nur zwei für die Reise. "Warum nehmen wir es nicht erst einmal mit und lassen es dann zurück, wenn es sich als echtes Problem erweist?" sagte sie.
     
    Ayla und Jondalar wanderten, als sie ihre Reise fortsetzten, fast direkt in westlicher Richtung, am nördlichen Ufer des Großen Mutter Flusses entlang, durch die offenen Ebenen des Flußtals. Nach einer halben Tagesreise erreichten sie einen weiteren großen Nebenfluß, der furchterregend von den Bergen herab-stürzte, wild sprudelnd einmündete und an seinen Ufern von Eiszapfenvorhängen und Eisschollenhügeln gesäumt war. Die Flüsse kamen nicht mehr aus dem vertrauten Gebirge, das sie hinter sich ließen. Dieses Wasser entsprang in dem unbe-kannten Gebiet im Westen. Statt diesen gefährlichen Strom zu durchqueren oder ihm aufwärts zu

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