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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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der mit Hermelinschwänzen geschmückt war. Madenia bekam große, runde Augen.
    "Das ist ja so weiß wie Schnee! Ich habe noch nie so weißes Leder gesehen", sagte sie.
    "Das weiße Leder ist ein Geheimnis vom Herdfeuer des Kranichs. Eine alte Frau zeigte mir diese Kunst, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte", erklärte Ayla. "Sie hatte niemand, dem sie ihr Wissen weitergeben konnte, und so willigte sie ein, als ich sie bat, es mir zu zeigen." "Das hast du gemacht?" staunte Madenia.
    "Ja. Für Jondalar, er weiß es nur noch nicht. Ich gebe es ihm, wenn wir seine Heimat erreicht haben, für unser Fest der Zusammengabe", sagte Ayla.
    Madenia sah nun, daß es ein Männerkleid war. Außer den Hermelinschwänzen hatte es keinen Schmuck, keine Verzierung oder Muster, keine Muscheln oder Perlen - das alles war aber auch nicht nötig, gerade in seiner Schlichtheit war es atemberaubend schön. Als Ayla es hochhielt, fiel ein kleines Päckchen heraus.
    Ayla öffnete es. Es enthielt die Figur einer Frau mit einem geschnitzten Gesicht. Wenn sie nicht gerade Wunder über Wunder bestaunt hätte, hätte Madenia sich gefürchtet: Dunai hatte niemals ein Gesicht.
    "Das hat Jondalar für mich gemacht", sagte Ayla. "Um mein Wesen einzufangen, meinte er, und für meine Frauenriten, als er mir zum ersten Mal das Geschenk der Mutter zeigte. Nie-mand sonst war dabei, aber das brauchten wir auch nicht. Später gab er es mir, weil es, wie er sagte, große Macht in sich hat."
    "Das glaube ich", sagte Madenia. Sie wollte die Figur nicht anfassen, zweifelte aber nicht daran, daß Ayla über jede Macht gebieten konnte, die in ihr verborgen sein mochte.
    Ein anderes Paket enthielt ein paar Geschenke, die sie zu ihrer Adoptionszeremonie erhalten hatte, mit der sie eine Mamutoi wurde. Die würde sie auch mitnehmen. Dazu kamen natürlich ihr Medizinbeutel, Feuersteine, ihr Nähzeug, Unterkleidung zum Wechseln, Filzeinlagen für die Füßlinge, Schlafrollen und Jagdwaffen. Sie durchforstete all ihre Schüsseln und Kochgeräte und sortierte aus, was nicht notwendig war. Das Zelt, die Schnüre und anderen Vorrichtungen waren Jondalars Sache.
    Gerade als sie und Madenia den Raum verlassen wollten, trat Jondalar herein. Er hatte mit ein paar anderen einen Korb voll Brennsteine geholt und war gekommen, um seine Hab-seligkeiten durchzusehen. Mehrere Leute kamen dazu, darunter Solandia und ihre Kinder mit Wolf.
    "Ich habe mich inzwischen an dieses Tier gewöhnt und werde es vermissen. Wollt ihr es nicht hierlassen?" sagte sie.
    Ayla gab Wolf ein Zeichen. Trotz all seiner Kinderliebe kam er sofort zu ihr und blickte sie erwartungsvoll an. "Nein, Solandia, das könnte ich wahrhaftig nicht."
    "Das habe ich auch nicht geglaubt. Aber dich werde ich ver-missen, daß weißt du", fügte sie noch hinzu.
    "Und ich dich ebenso. Das schwerste auf dieser Reise war, Freunde zu gewinnen und sie dann verlassen zu müssen, wohl wissend, daß man sich wahrscheinlich nie wiedersehen wird", meinte Ayla.
    "Laduni", sagte Jondalar und zeigte ihm ein Stück Mammut-elfenbein mit eigentümlichen Einkerbungen. "Talut, der Anführer des Löwen-Lagers, zeichnete diese Karte, die den ersten Teil unserer Reise zeigt. Ich wollte sie eigentlich als Er-innerung an ihn behalten. Es ist nichts von Bedeutung, aber ich würde sie nur ungern wegwerfen. Würdest du sie für mich aufbewahren? Eines Tages, wer weiß, komme ich vielleicht zurück und hole sie."
    "Ja, ich hebe sie für dich auf", sagte Laduni und nahm die Elfenbeinlandkarte in Augenschein. "Sie sieht interessant aus. Vielleicht kannst du sie mir erklären, bevor du fortziehst. Ich hoffe, du kommst zurück; wenn nicht, kann ich sie vielleicht jemandem mitgeben, der denselben Weg nimmt."
    "Ich lasse auch ein paar Werkzeuge zurück. Ihr könnt sie behalten oder wegwerfen, ganz wie ihr wollt. Ich hasse es,
    einen Hammerstein wegzugeben, an den ich gewöhnt bin, doch ich werde ihn sicher ersetzen können, wenn wir erst bei den Lanzadonii sind. Dalanar ist immer mit allem ausgerüstet. Ich lasse auch meinen Knochenhammer und einige Klingen hier. Nur ein Beil und eine Axt, um Eis zu hacken, nehme ich mit."
    Als sie an ihrem Schlafplatz standen, fragte Jondalar: "Was nimmst du mit, Ayla?"
    "Alles, was hier liegt, auf der Lagerstatt."
    Jondalar erblickte das geheimnisvolle Päckchen unter ihren anderen Sachen. "Was immer da drin sein mag, muß sehr kost-bar sein", sagte er.
    "Ich trage es", erwiderte sie.
    "Und was ist damit?" fragte er

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