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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hoffen, daß die Zeichensprache dieser Leute der ihren ähnlich war.
    Während sie gespannt wartete, fragte sie sich, ob der Mann vor ihr überhaupt begriff, um was es ihr zu tun war. Dann fühlte sie die Berührung an der Schulter und atmete erleichtert auf. Es war lange her, daß sie mit Clan-Leuten gesprochen hatte. Seit sie verflucht worden war ... nein, sie mußte das vergessen! Diese Leute durften nicht wissen, daß sie für ihren Clan tot war! Sonst würden sie durch sie hindurchsehen, als wäre sie nicht da. Der Mann und Ayla musterten sich gegenseitig.
    Er konnte keine Spuren einer Clan-Herkunft an ihr entdecken. Sie war eindeutig eine Frau der Anderen. Sie glich auch nicht denjenigen, die durch eine Mischung der Geister seltsam verunstaltet waren, was in letzter Zeit immer häufiger geschah. Doch wo hatte diese Frau die richtige Art, einen Mann anzusprechen, gelernt?
    Ayla hatte schon viele Jahre kein Gesicht von Clan-Leuten mehr gesehen. Dies war unverkennbar eines, aber es unter-schied sich von dem der Menschen, die sie gekannt hatte. Sein Bart und seine Haare waren hellbraun und sahen weich aus, nicht ganz so struppig. Auch seine Augen waren heller, braun, aber nicht von der tiefen, feuchten, fast schwarzen Farbe der Leute, bei denen sie aufgewachsen war. Seine Gesichtszüge waren markanter, die Augenwülste dicker, die Nase spitzer, das
     
    Gesicht hervorspringender, die Stirn schien noch fliehender zu sein, und sein Kopf war länger.
    Ayla begann, mit der Zeichensprache von Bruns Clan zu sprechen, die sie als Kind gelernt hatte. Sofort wurde deutlich, daß er sie nicht verstand. Dann gab der Mann einige gutturale Laute mit fast verschluckten Vokalen von sich, die sie an ihren Clan erinnerten; sie strengte sich an, ihn zu verstehen.
    Der Mann hatte ein gebrochenes Bein, und sie wollte ihm helfen und gleichzeitig etwas über seinen Clan erfahren. Doch um ihm zu helfen, mußte sie sich mit ihm verständigen können. Wieder sprach er mit Gesten und Gebärden, die sie aber ebensowenig entziffern konnte wie seine Laute. War die Sprache ihres Clans so anders, daß sie sich mit den hiesigen Stämmen nicht verständigen konnte?
     

40. KAPITEL
     
    Ayla überlegte noch, wie sie sich dem Mann vom Clan ver-ständlich machen sollte, und sah zu der jungen Frau hinüber, die einen unsicheren und aufgeregten Eindruck machte. Dann erinnerte sie sich an die Versammlungen des Clans und versuchte es mit der uralten, formellen und im wesentlichen stummen Sprache, auf die man zurückgriff, wenn man die Geister ansprechen und mit anderen Clans in Verbindung treten wollte, deren Umgangssprache sich von der eigenen unterschied.
    Der Mann nickte und machte ein Zeichen. Ayla war sehr erleichtert, als sie ihn verstand, und auch sehr aufgeregt. Diese Leute hatten dieselben Erinnerungen wie ihr Clan! Dieser Mann hatte, in unendlich ferner Vergangenheit, dieselben Ahnen wie Creb und Iza.
    Jondalar sah fasziniert zu, wie sie sich mit Zeichen und Gesten unterhielten. Es war nicht leicht, den raschen, fließenden Bewegungen zu folgen, die ihm die Augen öffneten für den Ausdrucksreichtum ihrer Sprache, den er nie vermutet hätte. Den Leuten vom Löwen-Lager hatte Ayla nur die wichtigsten Grundlagen der Clan-Sprache vermittelt, so daß Rydag sich mit ihnen zum ersten Mal in seinem Leben verständigen konnte - in der formellen Sprache, die für Jugendliche leichter zu erlernen war. Weil Rydag sich immer am liebsten mit Ayla unterhielt, hatte Jondalar vermutet, daß er sich mit ihr am besten verstand; jetzt aber begriff er langsam die Spannweite und Bedeut-ungstiefe dieser Sprache.
    Ayla war überrascht, als der Mann einige Formalitäten der Einführung überging. Er verzichtete auf Namen, Orte und Verwandtschaftsgrade. "Frau der Anderen, dieser Mann möchte wissen, wo du sprechen gelernt hast."
    "Als diese Frau noch ein Kind war, verlor sie durch ein Erdbeben ihre Eltern und Verwandten. Diese Frau wurde von einem Clan aufgezogen", erklärte sie.
    "Dieser Mann kennt keinen Clan, der ein Kind der Anderen aufgenommen hat", bedeutete ihr der Mann.
    "Der Clan dieser Frau lebt weit weg von hier. Kennt der Mann den Fluß, den die Anderen Große Mutter nennen?" "Ja, die Grenze", gestikulierte er ungeduldig. "Dieser Fluß fließt weiter nach Osten, als viele denken, in ein großes Meer. Der Clan dieser Frau lebt jenseits der Mündung der Großen Mutter", signalisierte Ayla zurück.
    Er blickte ungläubig auf und betrachtete sie genauer. Er

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