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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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besonderen Zeichen, darunter auch jenes Stück roten Ockers. Die Zeichen, die ihr Totem ihr geschickt hatte, waren ebenso darin wie die rotgefärbte Spitze eines Mammutstoßzahns, ihr Jagd-Talisman, und der schwarze Stein, ein dunkler Manganbrocken, der Stücke vom Geist eines jeden Clansangehörigen enthielt; sie hatte ihn erhalten, als sie Medizinfrau in Bruns Clan wurde.
    "Jondalar, vielleicht wäre es gut, wenn du mit ihm sprichst. Er ist unsicher. So viele ungewöhnliche Dinge sind passiert, und er denkt sehr traditionell. Es würde ihm leichter fallen, mit einem Mann, selbst einem von den Anderen, zu reden, statt mit einer Frau. Kennst du noch die Geste, die ein Mann macht, wenn er einen anderen begrüßt?"
    Jondalar machte eine Bewegung, und Ayla nickte zufrieden. "Versuche aber noch nicht, die Frau zu begrüßen. Das könnte als schlechtes Benehmen gewertet werden oder sogar als Belei-digung. Es schickt sich für Männer nicht, mit Frauen zu sprechen, und das gilt besonders für Fremde; selbst dann solltest du ihn um Erlaubnis fragen. Unter Verwandten sind die Formalitäten weniger strikt, und ein guter Freund könnte sogar die Wonnen mit ihr teilen, auch wenn man den Mann aus Höflichkeit erst um Erlaubnis bitten sollte."
    "Ihn fragen und nicht sie? Warum lassen sich die Frauen so behandeln, als wären sie weniger wert als die Männer?" fragte Jondalar.
    "Sie sehen das nicht so. Natürlich wissen sie, daß Männer und Frauen gleich wichtig sind, aber im Clan sind Männer und Frauen sehr verschieden", versuchte Ayla zu erklären.
    "Natürlich sind sie das. Alle Männer und Frauen sind unterschiedlich. Glücklicherweise, möchte ich sagen."
    "Ich meine nicht nur die Verschiedenheit, an die du denkst. Du kannst alles tun, was eine Frau tut, außer ein Kind bekommen, und ich kann fast alles machen, was du kannst, auch wenn du stärker bist. Die Männer vom Clan jedoch können viele Dinge nicht tun, die Frauen machen, und umgekehrt. Als ich mir das Jagen beibrachte, waren viele Leute über meine Fähigkeit zu lernen erstaunter als über die Verletzung der Norm. Es verblüffte sie mindestens ebenso, als wenn du schwanger geworden wärst. Die Frauen waren noch überraschter als die Männer. Eine Clan-Frau würde nie auf eine solche Idee kommen."
    "Hast du nicht gesagt, daß die Menschen des Clans und die der Anderen sich in vielem ähnlich wären?" fragte Jondalar.
    "Ja, sicher. Doch in manchen Dingen sind sie unterschiedlicher, als du es dir vorstellen kannst. Selbst ich verstehe es nicht ganz und war doch eine Zeitlang eine von ihnen", sagte Ayla. "Willst du jetzt mit ihm sprechen?"
    "Meinetwegen", sagte er und ging zu dem kräftigen, untersetzten Mann, der immer noch mit seinem unnatürlich abgewinkelten Bein auf dem Boden saß. Ayla folgte ihm. Jondalar setzte sich vor den Mann nieder und sah Ayla an, die ihm zunickte.
    Nie zuvor war er einem erwachsenen Flachschädel so nahe gewesen. Das Gesicht des Mannes war groß, lang und breit, beherrscht von einer vorspringenden Nase von beträchtlicher Größe. Sein weicher Bart, der wohl erst kürzlich auf einheitliche Länge zurückgeschnitten war, konnte einen auffallend fliehenden, fast kinnlosen Kiefer nicht verbergen. Er ging in eine dichte Masse welliger, hellbrauner Haare über, die einen gewaltigen, länglichen Kopf und einen ausgeprägten Hinterkopf bedeckten. Die dicken Augenwülste nahmen fast die ganze Stirn ein, die zu einem niedrigen Haaransatz zurückfiel. Sie wurden durch buschige Brauen betont, und seine goldgefleckten, haselnußbraunen Augen verrieten Neugier, Intelligenz und unterdrückten Schmerz. Jondalar konnte verstehen, warum ihm Ayla helfen wollte.
    Unbeholfen machte Jondalar das Zeichen zur Begrüßung und freute sich über den überraschten Ausdruck des Clan-Mannes, der die Geste wiederholte. Jondalar wußte nicht, was er als nächstes tun sollte. Er stellt sich vor, was er machen würde, wenn er jemanden von einer fremden Höhle oder einem anderen Lager träfe, und versuchte, sich an die Zeichen zu erinnern, die er im Umgang mit Rydag gelernt hatte. "Dieser Mann heißt ..." gestikulierte er und sprach dann
     
    seinen Namen und seine wichtigste Zugehörigkeit aus: "Jon-dalar von den Zelandonii."
    Das war allzu melodisch, zu silbenreich, zuviel für den Mann vom Clan. Er neigte den Kopf, als könnte er dann besser verstehen, und berührte Jondalars Brust.
    Das war doch nicht so schwer zu verstehen, dachte Jonda-lar. Er machte wieder die

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