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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gefrorenen Steilhang, und Ayla koppelte den Zugschlitten ab. Sie befreiten die Tiere von allen Halftern und Seilen, ließen ihnen aber die Füßlinge aus Mammuthaut, die sich jetzt eng an die Form der Hufe angepaßt hatten. Ayla prüfte, ob sie fest genug saßen. Dann führten sie die Pferde ans obere Ende der Moräne.
    Winnie wieherte. Ayla erwiderte mit einem Wiehern und sprach mit Zeichen, Lauten und Koseworten auf das Pferd ein. "Winnie, du mußt allein hinuntergehen. Niemand kann deine Schritte auf diesem Eis besser lenken als du selbst."
    Jondalar beruhigte den jungen Hengst. Der Abstieg war gefährlich, alles mögliche konnte noch passieren. Doch immer-hin hatten sie die Pferde bis hierher gebracht. Nun mußten sie selbst ihren Weg nach unten finden. Wolf rannte unruhig an der Kante des Eises hin und her, wie er es immer machte, wenn er sich nicht traute, in einen Fluß zu springen.
    Auf Aylas Drängen setzte Winnie als erste vorsichtig den Fuß
     
    über den Rand. Renner blieb ihr dicht auf den Fersen und hatte sie bald überholt. Sie kamen an eine glatte Stelle, schlitterten und rutschten, fanden wieder Halt und gingen zügig weiter. Bei diesem Tempo würden sie zusammen mit Ayla und Jondalar am Fuße des Berges ankommen - oder überhaupt nicht.
    "Laß uns das Boot über die Kante heben und aufbrechen. Der Weg nach unten ist noch lang und keineswegs einfach", sagte Jondalar.
    Als sie das Boot an den vereisten Steilhang schoben, sprang Wolf plötzlich hinein. "Er denkt wohl, daß wir das Boot zu Wasser lassen wollen", sagte Ayla. "Ach, wäre das schön, wenn wir diesen Gletscher hinabgleiten könnten."
    Sie blickten sich an und begannen zu lächeln.
    "Was denkst du?" fragte Jondalar.
    "Warum nicht? Du hast gesagt, das Boot würde es aushalten."
    "Aber wir vielleicht nicht."
    "Wir sollten es probieren."
    Sie schoben ein paar Sachen zur Seite, um Platz zu schaffen, und kletterten zusammen mit Wolf in das Boot. Jondalar sandte ein Stoßgebet an die Mutter, dann stießen sie sich mit einer Stange des Zugschlittens ab.
    "Langsam!" sagte Jondalar, als es über die Kante ging.
    Sie wurden schneller, steuerten aber zuerst geradeaus. Dann stießen sie auf ein Hindernis, und das Boot schnellte hoch und drehte sich. Sie schwenkten zur Seite, gerieten dann auf eine leichte Erhebung und fanden sich freischwebend mitten in der Luft. Die Landung war so hart, daß es Ayla und den Wolf hochschleuderte, dann wirbelten sie wieder herum und klammerten sich an den Rand. Wolf versuchte, sich gleichzeitig niederzukauern und seine Schnauze hinauszustrecken.
    Zäh und verbissen hielten Ayla und Jondalar durch. Mehr konnten sie nicht tun. Sie haften keinerlei Kontrolle mehr über das Rundboot, das den Gletscher hinunterraste. Es bewegte sich im Zickzack, sprang und drehte sich, doch die schwere Ladung verhinderte, daß es umschlug. Ayla und Jondalar schrien und
     
    kreischten und mußten gleichzeitig lachen. Das war der schnellste und aufregendste Ritt, den sie je erlebt hatten - doch noch war er nicht vorbei.
    Sie wußten nicht, was für ein Ende diese wilde Jagd nehmen würde, aber Jondalar erinnerte sich an die Kluft am Fuße des Gletschers, die sich gewöhnlich zwischen dem Eis und dem darunterliegenden Land auftat. Eine harte Landung auf dem Schotter konnte das Boot umkippen und sie verletzen. Doch dann hörte er ein Geräusch, das er zunächst gar nicht richtig zur Kenntnis nahm. Erst als sie mit einem tüchtigen Stoß und gewaltigem Aufklatschen mitten in einem tosenden, trübmilchigen Wasserfall landeten, wurde ihm klar, daß ihre Talfahrt über das nasse Eis sie zu dem Schmelzwasserfluß zurückgeführt hatte, der aus dem Fuß des Gletschers hervorbrach.
    Mit einem weiteren Aufklatschen landeten sie am Boden der Fälle und schwammen bald ruhig in der Mitte eines kleinen Sees aus trübgrüner Gletschermilch. Wolf war so glücklich, daß er sie ableckte. Schließlich setzte er sich wieder und reckte den Kopf zum Begrüßungsgeheul.
    Jondalar sah Ayla an: "Ayla, wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft! Wir sind über den Gletscher!"
    "Ja, nicht wahr?"
    "Alles in allem war es ein riskantes Unternehmen", sagte er. "Wir hätten verletzt werden oder sogar sterben können."
    "Auch wenn es gefährlich war, es hat doch Spaß gemacht", sagte Ayla, und ihre Augen glänzten vor Aufregung.
    Ihre Begeisterung war ansteckend, und er mußte trotz aller Sorge, sie sicher nach Haus zu bringen, lächeln. "Du hast recht. Es hat Spaß

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