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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Große Mutter gewesen sein mußte, bevor die Erde all die Lebewesen hervorgebracht hatte.
    Sie eilte über das scharfkantige Schotterufer, watete ins Wasser und tauchte unter. Es war eiskalt und schlammig. Sie wollte baden, aber nicht in diesem Wasser. Die Kälte machte ihr nicht viel aus, aber sie brauchte klares, frisches Wasser.
    Sie ging zurück zum Zelt, um sich anzuziehen und Jondalar beim Packen zu helfen. Unterwegs spähte sie durch den Nebel hindurch und suchte die leblose Landschaft nach Bäumen ab. Plötzlich lächelte sie.
    "Da seid ihr!" sagte sie und ließ einen Pfiff ertönen.
    Blitzschnell hatte Jondalar das Zelt verlassen. Er strahlte über das ganze Gesicht, ebenso froh wie Ayla, als er die beiden Pferde herangaloppieren sah. Wolf folgte ihnen. Den ganzen Morgen war er verschwunden gewesen, und sie fragte sich, ob er an der Rückkehr der Pferde beteiligt war. Dann schüttelte sie den Kopf. Sie würde es kaum jemals erfahren.
     
    Sie begrüßten die Pferde mit liebevollen Umarmungen. Dann untersuchte Ayla sie gründlich, um sicherzugehen, daß sie sich nicht verletzt hatten. Winnie fehlte ein Füßling am rechten Hinterfuß, und sie zuckte zurück, als Ayla den Huf hochhob und ihn betrachtete. War sie vielleicht am Rand des Gletschers durchs Eis gebrochen und hatte sich bei dem Versuch, freizukommen, das Leder abgerissen und das Bein verletzt?
    Ayla hob jeden Huf hoch, um die übrigen Füßlinge loszubinden, während Jondalar das Tier ruhighielt. Renner hatte keinen der schützenden Schuhe verloren, nur an den Hufkanten waren sie reichlich durchgewetzt; selbst Mammuthaut hielt nicht lange, wenn man sie über Hufen trug.
    Als sie ihre Sachen beisammen hatten und das Rundboot an Land zogen, entdeckten sie, daß der Boden des Bootes naß war. Es hatte ein Leck.
    "Ich glaube nicht, daß ich in diesem Boot noch einmal einen Fluß überqueren möchte", sagte Jondalar. "Sollen wir es hierlassen?"
    "Das müssen wir wohl, wenn wir es nicht selber ziehen wollen. Wir haben die Stangen für den Zugschlitten zurückgelassen, und hier gibt es keine Bäume, um neue zu machen", sagte Ayla.
    "Das erledigt die Frage", meinte Jondalar. "Außerdem brauchen wir keine Steine mehr zu schleppen und haben nur noch so wenig Gepäck, daß wir es auch ohne die Pferde tragen könnten."
    "Das hätten wir ohnehin tun müssen, wenn sie nicht von allein zurückgekommen wären", sagte Ayla, "aber ich bin sehr froh, daß sie uns gefunden haben."
    "Ich habe mich auch um sie gesorgt", sagte Jondalar.
    Als sie die steile Südwestwand des uralten Massivs, das auf seinem Buckel das schreckliche Eisfeld trug, hinabstiegen, fiel leichter Regen; er wusch schmutzige Schneenester aus, die sich in dem lichten Fichtenwald, den sie durchquerten, in schattigen Mulden verborgen hatten. Die braune Erde einer abschüssigen Wiese und die Zweigspitzen der Sträucher in der Nähe sahen
     
    aus, als wären sie mit zarter, grüner Aquarellfarbe übertuscht. Wenn sich der Nebel hier und da lichtetet konnten sie einen flüchtigen Blick auf einen Flug werfen, der sich, in eine Senke eingezwängt, von Westen nach Norden schlängelte. Südwärts verschwamm das zerklüftete Vorgebirge in einem purpurnen Dunst, aus dem nur eine hohe Bergkette herausragte, deren Abhänge zur Hälfte mit Eis bedeckt waren.
    "Du wirst Dalanar mögen", sagte Jondalar, als sie gemächlich nebeneinander herritten. "Du wirst alle Lanzadonii mögen. Die meisten gehörten früher zu den Zelandonii, wie ich."
    "Warum hat er eine neue Höhle gegründet?"
    "Ich weiß es nicht genau. Ich war noch jung, als er und meine Mutter auseinandergingen. Ich habe ihn eigentlich erst kennengelernt, als ich bei ihm lebte und er Joplaya und mir zeigte, wie man Steine bearbeitet. Ich glaube, er hat sich erst entschlossen, eine neue Höhle zu gründen, nachdem er Jerika getroffen hatte, und er wählte diesen Ort, weil er hier auf eine Feuersteinmine gestoßen war. Über die Steine der Lanzadonii redete man schon, als ich noch ein Junge war", erklärte Jondalar.
    "Jerika ist seine Gefährtin, und Joplaya deine Cousine, nicht wahr?"
    "Ja, sie ist Jerikas Tochter, die an Dalanars Herdfeuer geboren wurde. Sie ist auch eine gute Feuersteinschlägerin; aber verrate ihr niemals, daß ich das gesagt habe. Sie ist eine richtige Plage, immer zu Spaßen aufgelegt. Ob sie wohl einen Gefährten gefunden hat? Große Mutter! Es ist so lange her! Sie werden staunen, uns zu sehen!"
    "Jondalar!" flüsterte Ayla

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