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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Sträucher und ganze, mit den Wurzeln ausgerissene und zersplitterte Bäume mitriß.
    Kein lebendes Wesen hätte hier überleben können, und ihn schauderte bei dem Gedanken, was passiert wäre, wenn Ayla nicht darauf bestanden hätte, daß sie sofort aufbrachen. Und er bezweifelte, daß es ihnen gelungen wäre, sich in Sicherheit zu bringen, wenn sie die Pferde nicht gehabt hätten. Er schaute sich nach ihnen um. Beide standen breitbeinig und mit gesenkten Köpfen da und wirkten so erschöpft, wie sie es vermutlich waren. Wolf saß neben Ayla, und als er sah, daß Jondalar zu ihm herüberschaute, hob er den Kopf und heulte. Jondalar erinnerte sich flüchtig, daß ein Wolfsgeheul ihn im Schlaf gestört hatte, kurz bevor Ayla aufgewacht war.
    Ein weiterer Blitz zuckte über den Himmmel, und als es donnerte, spürte er, wie Ayla in seinen Armen zitterte. Noch waren sie nicht außer Gefahr. Sie waren naß und kalt, alles war durchweicht, und er hatte keine Ahnung, wo sie - in einem Gewitter mitten auf der offenen Steppe - einen Unterschlupf finden sollten.
     

8. KAPITEL
     
    Die große Kiefer, in die der Blitz eingeschlagen hatte, brannte, aber das heiße Harz, das das Feuer nährte, mußte gegen den löschenden Regen ankämpfen, und die flackernden Flammen spendeten nur wenig Licht. Es reichte jedoch aus, die allgemeinen Umrisse der näheren Umgebung erkennen zu lassen. Auf der offenen Steppe gab es kaum etwas, das ihnen Schutz hätte bieten können, ausgenommen ein paar niedrige Sträucher am Rand eines Grabens, der fast das ganze Jahr hindurch trocken gewesen war.
    Ayla starrte hinunter in die Dunkelheit des Tales, wie gebannt von der Szene, die sie dort gesehen hatten. Während sie da standen, wurde der Regen wieder heftiger, prasselte auf sie hernieder, durchweichte ihre ohnehin schon nasse Kleidung und löschte schließlich den Brand der Kiefer.
    "Komm, Ayla", sagte Jondalar. "Wir müssen sehen, daß wir irgendwo einen Unterschlupf finden und aus diesem Regen herauskommen. Du frierst. Wir frieren beide, und wir sind naß."
    Sie blickte noch einen Moment länger hinunter, dann schauderte sie. "Wir waren da unten." Sie sah zu ihm auf. "Jondalar, wenn wir da hineingeraten wären, wären wir jetzt tot."
    "Aber wir sind rechtzeitig herausgekommen. Und jetzt brauchen wir einen Unterschlupf. Wenn wir keinen Ort finden, an dem wir uns aufwärmen können, nützt es uns nichts, daß wir herausgekommen sind."
    Er ergriff Renners Führleine und machte sich auf den Weg zu dem Gestrüpp. Ayla gab Winnie ein Zeichen und folgte ihm mit Wolf an ihrer Seite. Als sie den Graben erreicht hatten, sahen sie, daß hinter dem niedrigen Gestrüpp, weiter vom Tal entfernt, höhere Sträucher wuchsen, fast so groß wie Bäume, und strebten darauf zu.
    Sie drangen in die Mitte der dichten Gruppe von Salweiden vor. Der Boden um die vielstämmigen, silbriggrauen Sträucher war naß, und der Regen drang zwischen den schmalen Blättern hindurch ein, aber nicht ganz so stark. Sie schlugen ein paar Stämme ab, so daß eine kleine Lichtung entstand, dann nahmen sie den Pferden die Packkörbe ab. Jondalar zog das schwere Bündel des nassen Zeltes heraus und schüttelte es aus. Ayla ergriff die Pfosten und stellte sie in der kleinen Lichtung auf, dann half sie mit, das noch mit der Bodendecke verbundene Zeltleder darüberzuhängen. Es war eine unsichere Konstruktion, aber im Augenblick ging es ihnen nur darum, Schutz vor dem Regen zu finden.
    Sie brachten ihre Packkörbe und anderen Gerätschaften in das improvisierte Zelt, rissen Blätter von den Bäumen, um den nassen Boden damit zu bedecken, und breiteten ihre feuchten Schlaffelle aus. Dann entledigten sie sich ihrer Oberbekleidung, halfen einander, das durchweichte Leder auszuwringen, und hängten die Kleidungsstücke über Äste. Schließlich legten sie sich heftig zitternd nieder und wickelten sich in ihre Schlaffelle ein. Wolf kam herein und schüttelte sich so heftig, daß Wassertropfen herumflogen, aber alles war ohnehin schon so naß, daß es kaum eine Rolle spielte. Die Steppenpferde mit ihrem dichten, zottigen Fell zogen zwar trockene Winterkälte einem solchen Sommergewitter bei weitem vor, aber sie waren es gewohnt, im Freien zu leben. Sie standen dicht anein-andergedrängt neben der Gruppe von Sträuchern und ließen den Regen auf sich herniederströmen.
    In dem feuchten Unterschlupf, in dem an ein Feuer nicht zu denken war, drängten sich Ayla und Jondalar, in ihre dicken Felle

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