Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
müssen fort sein", sagte Jondalar. "Sie haben vor jeder Hütte eine Donii zurückgelassen, die sie beschützt."
    "Vielleicht sind sie auf der Jagd oder beim Sommertreffen oder irgendwo zu Besuch", sagte Ayla, tief enttäuscht, daß sie nun niemanden sehen würde. "Wie schade! Ich hatte mich so darauf gefreut, Leuten zu begegnen." Sie wandte sich zum Gehen.
    "Warte, Ayla. Wo willst du hin?"
    "Zurück zum Fluß." Sie sah ihn verblüfft an.
    "Aber das ist doch ein idealer Platz", sagte er. "Wir können hier
    bleiben."
    "Sie haben zur Bewachung ihrer Hütten eine Mutoi - eine Donii - zurückgelassen. Der Geist der Mutter beschützt sie. Wir können nicht hier bleiben und ihren Geist stören. Das bringt Unglück", sagte sie, und sie war sicher, daß auch er das wußte.
    "Wir können bleiben, wenn wir darauf angewiesen sind.
     
    Wir dürfen nur nichts nehmen, was wir nicht brauchen. Das gilt immer und überall. Ayla, wir brauchen eine Unterkunft. Unser Zelt ist durchweicht. Wir müssen ihm Gelegenheit zum Trocknen geben. Und währenddessen können wir auf die Jagd gehen. Wenn wir das richtige Tier erlegen, können wir das Fell für ein Rundboot benutzen und mit ihm den Fluß überqueren."
    Aylas Besorgnis wich einem glücklichen Lächeln, als sie seine Worte hörte und begriff, was sie bedeuteten. Sie brauchten ein paar Tage, um sich von der Katastrophe zu erholen und einen Teil dessen zu ersetzen, was sie eingebüßt hatten. "Vielleicht bekommen wir sogar genügend Fell, daß es für einen neuen Fleischbehälter reicht", sagte sie. "Wenn Rohleder erst einmal gesäubert und enthaart ist, ist es schon kurze Zeit später verwendungsfähig; es braucht nicht länger zu trocknen als Fleisch. Man muß es nur strecken und hart werden lassen." Sie warf einen Blick zum Fluß hinunter. "Und sieh dir die Birken da unten an. Ich glaube, aus einigen von ihnen könnte ich gute Pfähle machen. Jondalar, du hast recht. Wir müssen ein paar Tage hierbleiben. Die Mutter wird es verstehen. Und wir könnten etwas getrocknetes Fleisch für die Leute zurücklassen, die hier leben, um ihnen für die Benutzung ihres Lagers zu danken - wenn wir bei der Jagd Erfolg haben. Wo wollen wir wohnen?"
    "Am Herdfeuer des Mammut. Das ist der Ort, an dem Besucher sich gewöhnlich aufhalten."
    "Glaubst du, daß es hier ein Herdfeuer des Mammut gibt? Ich meine glaubst du, daß dies ein Mamutoi-Lager ist?"
    "Ich weiß es nicht. Hier gibt es nicht nur einen Erdhütte, in der alle wohnen, wie im Löwen-Lager", sagte Jondalar und ließ den Blick über die Gruppe von sieben runden, mit einer glatten Schicht aus gestampfter Erde und Flußschlamm gedeckten Hütten wandern. Anstelle eines großen, für mehrere Familien gedachten Langhauses wie dem, in dem sie den letzten Winter verbracht hatten, gab es hier mehrere dicht nebeneinander liegende Behausungen, aber der Zweck war derselbe. Es war eine Siedlung für mehr oder minder nahe miteinander verwandte Familien.
     
    „Nein, es ist eher wie das Wolfs-Lager, in dem das Sommertreffen stattfand", sagte Ayla und bückte sich vor dem Eingang einer kleineren Hütte. Es widerstrebte ihr immer noch ein wenig, den Vorhang beiseitezuschieben und das Heim von Fremden zu betreten, ohne eingeladen zu sein.
    "Einige der jüngeren Leute beim Sommertreffen fanden die großen Erdhütten altmodisch", sagte Jondalar. "Sie waren mehr für kleinere Hütten, in denen jeweils nur eine oder zwei Familien lebten."
    "Du meinst, sie wollten für sich allein leben? In nur einer Hütte für ein oder zwei Familien? In einem Winter-Lager?" fragte Ayla.
    "Nein", sagte er. "Niemand wollte im Winter allein leben. Du wirst nie eine dieser kleinen Hütten für sich allein sehen; es sind immer fünf oder sechs da, manchmal auch mehr. Die Leute, mit denen ich mich unterhalten habe, meinten, es wäre leichter, eine kleine Hütte zu bauen, als sich in einer großen zusammenzudrängen, bis sie eine weitere gebaut hätten. Aber sie wollten ihre Hütten in der Nähe ihrer Familie bauen und bei ihrem Lager bleiben, an seinem Tun teilhaben und an den Vorräten, die alle gemeinsam für den Winter gesammelt und gelagert hatten."
    Er schob das schwere Fell beiseite, das von den Stoßzähnen herabhing, duckte sich darunter hindurch und trat hinein. Ayla blieb zurück und hielt das Fell hoch, damit etwas Licht hineinfallen konnte.
    "Was meinst du, Ayla? Sieht das aus wie eine Hütte der Mamutoi?"
    "Durchaus möglich, aber schwer zu sagen. Erinnerst du dich an das

Weitere Kostenlose Bücher