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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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früher kommen, Proleva. Laramar hat Bo
logan besucht und angefangen, ihn auszufragen. Mir gefielen
seine Methoden nicht, und ich holte Joharran. Zu zweit beka
men sie endlich Antworten von dem jungen Mann und erfuh
ren, was passiert ist.«
Die Frauen murmelten aufgeregt. Sie waren sehr neugierig
und hofften, Zelandoni würde noch mehr offenbaren, aber sie
wussten auch, dass sie mit Fragen nichts erreichen würden. Die
Erste erzählte nie mehr, als sie preisgeben wollte. Proleva hob
einen großen, wasserdichten, zur Hälfte mit Tee gefüllten Korb
von einem Felsblock und legte ein Lederpolster darauf; das war
Zelandonis angestammter Sitzplatz in der Behausung des An
führers, der anderweitig verwendet wurde, wenn sie nicht da
war. Als die Donier sich setzte, bekam sie eine Schale von dem
Getränk. Sie nahm sie entgegen und lächelte in die Runde. Der Raum, der zuvor schon überfüllt gewesen war, wurde mit
der Ankunft der korpulenten Frau mehr als beengt, aber nie
mand schien sich daran zu stören. An einer Versammlung teil
zunehmen, bei der sowohl die Gefährtin des Anführers als auch
die Erste Derer, Die Der Mutter Dienen, zugegen waren, gab
den Frauen das Gefühl, wichtig zu sein. Ayla ahnte dies, aber
sie lebte noch nicht lange genug unter ihnen, um zu begreifen,
wie sehr sie sich geehrt fühlten. Für sie waren Proleva und Ze
landoni eine Verwandte und eine Freundin Jondalars. Die Do
nier nickte Ayla auffordernd zu.
»Proleva hat mir gesagt, dass bei den Zelandonii alle Nah
rung geteilt wird. Ich habe sie gefragt, ob die Frauen der Ze
landonii auch ihre Milch teilen würden. Sie antwortete, unter
Verwandten und nahen Freundinnen sei das üblich, aber Tre
meda hat keine Familie und sicher keine stillende Schwester
oder Base«, sagte Ayla, ohne enge Freundinnen auch nur zu
erwähnen. Sie winkte Lanoga zu sich, die aufstand und mit
dem Baby auf der Hüfte herüberkam.
»Zwar kann eine Zehnjährige schon für ein Kleinkind sorgen,
aber stillen kann sie es nicht. Ich habe Lanoga gezeigt, wie
man Nahrung bereitet, die ein Baby essen kann. Sie ist recht
geschickt, sie braucht nur jemanden, der ihr etwas beibringt,
aber auch das genügt nicht.« Ayla schwieg und sah jede Frau
einzeln an.
»Bist du es auch gewesen, die sie sauber gemacht hat?«, frag
te Stelona, die ältere Frau.
»Ja. Wir sind an den Fluss gegangen und haben gebadet, ge
nauso wie ihr es tut«, sagte Ayla. »Ich habe erfahren, dass
Tremeda nicht mit Wohlwollen betrachtet wird, und vielleicht
mit gutem Grund, aber dieses Baby ist nicht Tremeda. Es ist
nur ein kleines Kind, das Milch braucht, wenigstens etwas
Milch.«
»Ich sage dir frei heraus«, meldete sich Stelona zu Wort, die
sich als Sprecherin der Gruppe betrachtete, »dass ich nichts dagegen hätte, sie hin und wieder zu stillen, aber ich will nicht an ihren Wohnplatz gehen und habe keine große Lust, Tremeda
zu begegnen.«
Proleva wandte den Kopf zur Seite, um ein Lächeln zu ver
bergen. Ayla schafft es, dachte sie. Sie hat schon eine Zusage,
und der Rest wird sich auch noch entschließen, jedenfalls die
meisten.
»Es wird für dich keine zusätzliche Mühe bedeuten«, erklärte
Ayla. »Ich habe schon mit Lanoga gesprochen. Sie wird ihre
Schwester zu dir bringen. Wir können eine Absprache treffen.
Wenn viele helfen, ist es für die einzelne Frau nicht viel Ar
beit.«
»Gut, dann bring sie her«, sagte die Frau. »Sehen wir, ob sie
noch weiß, wie es geht. Wie lange wurde sie nicht mehr ge
stillt?«
»Seit irgendwann im Frühjahr«, sagte Ayla. »Lanoga, bring
das Baby zu Stelona.«
Lanoga sah niemanden direkt an, während sie die Kleine zu
der älteren Frau trug, die das Baby, das in ihrem Schoß schlief,
der Schwangeren neben sich gegeben hatte. Gelassen und sou
verän hielt sie der Kleinen die Brust hin. Lorala suchte eine
Weile begierig, aber sie kannte die richtige Haltung nicht mehr.
Als sie den Mund öffnete, steckte ihr die Frau die Brustwarze
zwischen die Lippen. Erst lutschte die Kleine, dann fing sie an
zu saugen.
»Gut, sie hat sich wieder erinnert«, sagte Stelona zufrieden.
Alle seufzten erleichtert auf, und ein Lächeln breitete sich auf
den Gesichtern aus.
»Danke, Stelona«, sagte Ayla.
»Das ist doch das Mindeste, was wir tun können. Immerhin
gehört sie zur Neunten Höhle«, erklärte Stelona.
»Sie hat sie nicht gerade beschämt«, sagte Proleva, »aber
doch bei ihrem Ehrgefühl gepackt und ihnen den Eindruck vermittelt, dass sie schlimmer als Flachschädel wären, wenn sie

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