Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
nicht helfen. Jetzt können sie sich alle tugendhaft fühlen, weil
sie rechtschaffen gehandelt haben.«
Joharran stützte sich auf den Ellenbogen und sah seine Ge
fährtin interessiert an. »Würdest du Tremedas Baby stillen?«,
fragte er.
Proleva rollte auf die Seite und zog sich die Decke über die
Schulter. »Natürlich«, antwortete sie, »wenn mich jemand fra
gen würde. Aber ich gebe zu, dass ich nicht daran gedacht hät
te, die Frauen zu fragen, ob sie sich abwechseln würden, und
ich schäme mich, dass ich nicht gewusst habe, dass Tremeda
keine Milch mehr hat. Ayla hat gesagt, dass Lanoga sehr ge
schickt ist und nur jemanden braucht, der ihr etwas beibringt.
Ayla hat Recht, das Mädchen ist tüchtig. Sie hat das Baby ver
sorgt und war eine bessere Mutter für die anderen Kinder als
ihre eigene, aber ein Mädchen, das erst zehn Jahre zählt, sollte
für diese Brut nicht Mutter spielen müssen. Sie hatte noch nicht
einmal ihre Ersten Riten. Das Beste wäre, wenn jemand das
Baby adoptieren würde. Und vielleicht die anderen Kinder
auch.«
»Vielleicht findest du beim Sommertreffen jemanden, der sie
nimmt«, schlug Joharran vor.
»Das hatte ich auch vor, aber ich glaube, dass Tremeda noch
mehr Kinder bekommen wird. Die Mutter gibt meist den Frau
en, die schon Kinder hatten, aber gewöhnlich wartet sie, bis
eine Frau nicht mehr die Brust gibt, bevor sie ihr ein weiteres
schenkt. Jetzt, da sie nicht mehr stillt, sagt Zelandoni, wird
Tremeda wahrscheinlich innerhalb eines Jahres wieder
schwanger werden.«
»Da wir gerade vom Schwangersein sprechen - wie geht es
dir?«, fragte Joharran und lächelte sie zärtlich und stolz an. »Gut. Ich habe die Übelkeit hinter mir und werde in der Hitze
des Sommers noch nicht zu dick sein. Bald werde ich es den
anderen erzählen, Ayla hat es schon erraten.«
»Ich kann noch nichts erkennen, außer, dass du noch schöner
bist, falls das überhaupt möglich ist.«
Proleva lächelte ihren Gefährten liebevoll an. »Ayla hat sich
entschuldigt, dass sie es erwähnte, bevor ich bereit war, es zu
verkünden - es war ein Versehen. Sie sagte, sie kennt die Zei
chen, weil sie eine Medizinfrau ist - das ist das Wort, das sie
gewöhnlich für Heilerin benutzt. Sie scheint eine Heilkundige
zu sein, aber es ist kaum zu glauben, dass sie so viel von
den...«
»Ich weiß«, sagte Joharran. »Könnten die, die sie aufgezogen
haben, wirklich sein wie wir? Wenn das der Fall ist, bereitet es
mir Sorgen. Sie sind nicht gut behandelt worden - warum ha
ben sie sich nicht gerächt? Und was ist, wenn sie eines Tages
zurückschlagen?«
»Ich glaube nicht, dass wir uns darüber jetzt Sorgen machen
müssen«, sagte Proleva, »und ich bin sicher, wir werden mehr
erfahren, wenn wir Ayla besser kennen.« Sie schwieg, drehte
den Kopf zu Jaradals Schlafplatz und lauschte. Sie hatte ein
Geräusch gehört, aber jetzt war alles still. Wahrscheinlich
träumt er, dachte sie und wandte sich wieder ihrem Gefährten
zu. »Du weißt, sie wollen sie zu einer Zelandonii-Frau machen,
bevor wir aufbrechen, und zwar noch bevor sie und Jondalar
sich verbinden.«
»Ja, ich weiß. Ist das nicht ein bisschen zu früh? Es kommt
uns so vor, als würden wir sie schon lange kennen, aber eigent
lich ist sie gerade erst angekommen«, sagte Joharran. »Ich habe
meist nichts gegen die Vorschläge meiner Mutter einzuwenden.
Sie hat häufig ihre eigenen Ideen, sie ist immer noch eine
mächtige Frau, und meistens ist es etwas, was mir nicht einge
fallen wäre, was aber vernünftig ist. Als mir die Führerschaft
übergeben wurde, habe ich mich gefragt, ob sie sie wirklich
aufgeben kann, aber sie war einverstanden, wie die anderen
auch, und hat immer sehr darauf geachtet, sich nicht einzumi
schen. Doch warum wir Ayla so schnell aufnehmen sollten, weiß ich wirklich nicht. Sie wird ohnehin als eine von uns be
trachtet, wenn sie Jondalar zum Gefährten hat.«
»Aber nicht als sie selbst, nur als Gefährtin Jondalars«, wand
te Proleva ein. »Deine Mutter legte großen Wert auf Rangfol
gen, Joharran. Erinnerst du dich an Shevonars Bestattung? Als
Fremde hätte Ayla ganz hinten gehen müssen, aber Jondalar
bestand darauf, neben ihr zu gehen. Und deine Mutter wollte
nicht, dass ihr Sohn hinter Laramar platziert wird. Das hätte so
gewirkt, als sei die Frau, mit der er sich verbinden will, von
niedrigem Stand. Dann sagte Zelandoni, sie gehöre zu den Hei
lerinnen, deshalb durfte sie ganz nach vorne, aber Laramar
passte das gar nicht, und er hat

Weitere Kostenlose Bücher