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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Entschuldigungen finden, um aufzubrechen, obwohl sie bestimmt neugierig wa ren. Sie hatte ihnen lediglich erzählt, dass Ayla mit ihnen spre chen wollte. Die Tatsache, dass die Gefährtin des Anführers sie zu sich eingeladen hatte, bot an sich schon einen besonderen Reiz. Proleva hielt den Vorhang auf und bat Ayla und die Kin der, einzutreten; Ayla schickte Wolf mit einer Gebärde nach Hause, dann ließ sie Lanoga mit dem Baby den Vortritt.
    Drinnen saßen neun Frauen, und die Behausung wirkte recht klein und beengt. Sechs hielten Neugeborene oder wenige Wo chen alte Säuglinge im Arm, drei waren hochschwanger. Auf dem Boden spielten zwei Kleinkinder. Alle kannten sich mehr oder weniger untereinander, manche freilich nur vom Sehen. Zwei waren Schwestern.
    Die Unterhaltung plätscherte mühelos dahin. Sie verglichen ihre Babys und redeten angeregt und freiheraus über ihre Ge burten, das Stillen und wie man lernt, mit einem neu hinzuge kommenen, oft anstrengenden kleinen Wesen am Herdfeuer zu leben. Als Ayla und die Kinder eintraten, verstummten die Frauen und sahen erwartungsvoll zu ihnen auf.
    »Ihr alle kennt Ayla, deshalb werden wir von einer langen, förmlichen Begrüßung absehen«, sagte Proleva. »Ihr könnt euch später selbst miteinander bekannt machen.«
    »Wer ist das Mädchen?«, fragte eine Frau. Sie war älter als die anderen, und eines der Kleinkinder stand beim Klang ihrer Stimme auf und ging zu ihr.
    »Und das Baby?«, fragte eine andere.
    Proleva sah Ayla an, die beim Anblick all der Mütter etwas erschrocken war. Schüchtern waren sie nicht, so viel wurde gleich deutlich, und ihre Fragen gaben ihr immerhin einen Ein stieg ins Gespräch.
    »Das ist Lanoga, Tremedas älteste Tochter. Die Kleine ist ih re Jüngste, Lorala«, erklärte Ayla, die sicher war, dass einige die Kinder bereits kannten.
    »Tremeda!«, rief die ältere Frau aus. »Das sind Tremedas
    Kinder?«
»Ja. Erkennst du sie nicht? Sie gehören zur Neunten Höhle«,
sagte Ayla. Die Frauen flüsterten miteinander. Ayla fing
Kommentare über ihren ungewöhnlichen Akzent und über die
Kinder auf.
»Lanoga ist ihr zweites Kind, Stelona«, sagte Proleva. »Du
erinnerst dich doch sicher, dass du bei ihrer Geburt geholfen
hast. Lanoga, bring Lorala hier herüber und setz dich neben
mich.« Die Frauen sahen zu, wie das Mädchen zur Gefährtin
des Anführers ging, Lorala von der Hüfte hob und sich mit ihr
auf dem Schoß neben sie setzte. Sie schaute die anderen Frauen
nicht an, nur Ayla, die sie ermutigend anlächelte.
»Lanoga kam zu Zelandoni, weil Bologan verletzt war. Er ist
in einen Kampf geraten und hat eine Kopfwunde«, begann Ay
la. »Erst da haben wir ein noch größeres Problem entdeckt.
Dieses Baby zählt erst wenige Monde, und die Milch ihrer
Mutter ist versiegt. Lanoga hat sich um sie gekümmert, aber sie
kannte nur zerdrückte Wurzeln als Nahrung für Säuglinge. Ich
glaube, ihr alle wisst, dass kein Baby leben und wachsen kann,
wenn es nur Wurzelbrei bekommt.« Ayla sah, dass die Frauen
ihre Säuglinge fester an sich drückten. Es war eine leicht nach
vollziehbare Reaktion. Ihnen dämmerte, worauf Ayla hinaus
wollte.
»Ich komme von einem Ort, der weit vom Land der Zelando
nii entfernt liegt, aber ganz gleichgültig, wo oder bei wem wir
aufwachsen - eines wissen alle: Ein Baby braucht Milch. Bei den Leuten, die mich aufzogen, halfen die Frauen denen,
die keine Milch mehr hatten, ihre Kinder zu stillen.« Alle
wussten, dass sie von den Flachschädeln sprach, die von den
meisten Zelandonii für Tiere gehalten wurden. »Selbst Frauen
mit älteren Kindern, die nicht viel Milch übrig hatten, gaben
ihnen hin und wieder die Brust. Einmal geschah es, dass einer
jungen Frau die Milch versiegte und eine andere, die Milch im
Überfluss hatte, das fremde Kind fast wie ihr eigenes stillte, als
wären die beiden zusammen geboren.«
»Und das Kind der Frau? Was ist, wenn sie nicht mehr genug
Milch für ihr eigenes hat?«, fragte eine Schwangere. Sie war
noch sehr jung und bekam wohl gerade ihr erstes Kind. Ayla sah sie freundlich an, dann schloss sie die anderen Frau
en in ihr Lächeln mit ein. »Ist es nicht wunderbar, wie die Mut
termilch reichlicher fließt, wenn es notwendig ist? Je mehr eine
Frau stillt, desto mehr Milch entsteht.«
»Das ist völlig richtig, vor allem am Anfang«, ließ sich eine
Stimme vom Eingang her vernehmen, die Ayla sofort erkannte.
Sie drehte sich zu der stattlichen, beleibten Frau um. »Ich
konnte leider nicht

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