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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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unwiderstehlich vor - vielleicht weil er seine gesamte Aufmerksamkeit Ayla widmete. Außerdem mochte sie die
Frau.
»Warum können sie sich nicht verbinden wie alle anderen
auch?«, murrte Solaban, der kein Hehl aus seiner schlechten
Laune machte.
»Weil sie nicht wie alle anderen sind. Jondalar ist gerade von
einer Großen Reise zurückgekehrt, die so lange gedauert hat,
dass niemand mehr mit seiner Rückkehr gerechnet hat, und
Ayla ist nicht einmal eine Zelandonii. Aber sie will es werden.
Das ist mir zu Ohren gekommen.«
»Wenn sie sich mit ihm verbindet, ist sie eigentlich schon ei
ne Zelandonii«, brummte Solaban. »Wozu soll eine Aufnah
mezeremonie gut sein?«
»Das ist nicht dasselbe. Sie wäre keine Zelandonii. Sie wäre
›Ayla von den Mamutoi, Gefährtin Jondalars von den Zelando
nii.‹«
»Bei jeder Vorstellung würden alle wissen, dass sie eine
Fremde ist«, entgegnete Ramara.
»Sie muss nur den Mund aufmachen, und alle wissen es so
wieso«, versetzte er. »Daran ändert sich auch nichts, wenn man
sie zu einer Zelandonii erklärt.«
»Doch. Sie mag wie eine Fremde reden, aber wenn die Leute
ihr begegnen, werden sie wissen, dass sie keine Fremde mehr
ist«, widersprach Ramara.
Sie besah sich die Werkzeuge, Waffen und Kleidungsstücke,
die überall herumlagen. Sie kannte ihren Gefährten und wusste,
dass seine Gereiztheit im Grunde nichts mit Ayla und Jondalar
zu tun hatte. Sie lächelte verständnisvoll und sagte: »Würde es
nicht regnen, würde ich mit den Jungen ins Waldtal zu den
Pferden gehen. Das mögen alle Kinder. Meistens haben sie nur
keine Gelegenheit, Tiere so aus der Nähe anzuschauen.« Solaban verzog das Gesicht. »Das bedeutet also, sie bleiben
hier.«
Ramara grinste ihn herausfordernd an. »Nein, das glaube ich
nicht. Ich gehe ans andere Ende des Überhangs, wo alle kochen
und packen, und helfe den Frauen, die auf die Kinder aufpas
sen, damit deren Mütter arbeiten können. Die Jungen können
mit Gleichaltrigen spielen. Als Proleva mich gebeten hat, nach
Jaradal zu schauen, hat sie damit gemeint, ich soll ihn im Auge
behalten. Das tun alle Mütter. Die Betreuerinnen müssen wis
sen, für wen sie verantwortlich sind, besonders wenn die Kin
der so alt sind wie Robenan. Sie werden unabhängiger und rei
ßen manchmal aus.« Ihr Gefährte entspannte sich. »Aber du
solltest vor der Zeremonie fertig werden. Ich muss die Jungen
vielleicht hinterher zurückbringen.«
Solaban blickte auf die ordentlich aufgereihten Habseligkei
ten und die Geweihe, Knochen und Elfenbeinstücke, die auf
eine Größe zurechtgehauen waren, und schüttelte den Kopf - Er
wusste immer noch nicht so recht, was er mitnehmen sollte,
aber so erging es ihm jedes Jahr. »Wenn ich erst alles heraus
gelegt habe, was ich zum Sommertreffen mitnehme und womit
ich tauschen will, bin ich schnell fertig.« Solaban war nicht nur
einer von Joharrans engen Beratern, er schnitzte auch Griffe,
besonders für Messer, aus ganz unterschiedlichem Material. »Ich glaube, die meisten sind da«, sagte Proleva, »und der
Regen hat aufgehört.«
Joharran nickte, trat unter dem Überhang hervor, der sie vor
dem Wolkenbruch geschützt hatte, und sprang auf den flachen Redestein am hinteren Ende des Abri. Er blickte auf die ver
sammelten Menschen hinab, dann lächelte er Ayla zu. Die junge Frau lächelte zurück, aber sie war nervös. Sie sah
Jondalar an, der die auf den hohen Felsblock zuströmende
Menge beobachtete.
»Waren wir nicht vor kurzem schon einmal hier?«, begann
Joharran mit ironischem Lächeln. »Als ich euch Ayla damals
vorgestellt habe, wussten wir nicht viel über sie, nur dass sie
mit meinem Bruder Jondalar hierher gewandert ist und unge
wöhnlichen Umgang mit Tieren pflegt. Doch wir haben über
Ayla von den Mamutoi in der kurzen Zeit ihres Hierseins schon
viel mehr erfahren.
Wir alle nahmen an, dass Jondalar vorhatte, sich mit der Frau
zu verbinden, die er nach Hause brachte, und wir hatten Recht.
Sie werden sich bei den ersten Hochzeitsriten des Sommertref
fens zusammentun. Danach werden sie bei uns in der Neunten
Höhle leben, und ich werde sie willkommen heißen.« Aus der versammelten Menge erhoben sich zustimmende Ru
fe.
»Aber Ayla ist keine Zelandonii«, fuhr Joharran fort. »Wenn
ein Zelandonii eine Gefährtin nimmt, die nicht eine von uns ist,
werden gewöhnlich Verhandlungen zwischen uns und dem
anderen Volk geführt. In Aylas Fall jedoch leben die Mamutoi
so weit entfernt, dass wir ein Jahr reisen müssten, um ihr Volk
zu

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