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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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beiden jungen Frauen saßen zusammen, während Salova
flocht, unterhielten sich und stellten Vergleiche an. Neben ih
nen schlief das Baby tief und fest. Ayla gefiel es, wie Salova
verschiedenfarbige Materialien verwendete und sogar Tierbil
der und Muster in ihre Körbe einflocht. Salova fand, dass Ay
las feine Technik, die ganz unterschiedliche Oberflächenstruk
turen ergab, ihren scheinbar einfachen Körben eine elegante
Note verlieh. Sie bewunderten gegenseitig ihr handwerkliches
Geschick und waren voneinander sehr angetan.
Nach einer Weile stand Ayla auf. »Ich muss zu den Gruben
gehen - kannst du mir sagen, wo sie sind? Außerdem sollte ich
den Nachtkorb ausleeren. Und die Schalen könnte ich auch gleich waschen.« Sie sammelte die verstreuten Essgeräte auf.
»Und dann muss ich noch nach den Pferden schauen.« »Die Gruben sind dort drüben«, erklärte ihr Salova und deu
tete auf eine Stelle fern von Bach und Lager, »und Kochgeräte
und Essgeschirr waschen wir immer da hinten im Bach, wo er
in den Fluss mündet. Dort gibt es sauberen Sand zum Auswi
schen und Schrubben. Wo die Pferde sind, brauche ich dir nicht
zu sagen.« Sie lächelte. »Ich bin gestern mit Rushemar hinge
gangen. Zuerst hatte ich Angst, aber sie sind ja ganz sanft und
ruhig. Die Stute hat mir sogar aus der Hand gefressen.« Plötz
lich machte sie ein besorgtes Gesicht. »Ich hoffe, das war dir
Recht. Rushemar sagte, Jondalar hätte es ihm erlaubt.« »Natürlich ist es mir Recht. Sie fühlen sich wohler, wenn sie
euch besser kennen lernen.«
Sie ist gar nicht so sonderbar, dachte Salova, als sie Ayla
nachblickte. Sie redet ein bisschen merkwürdig, aber eigentlich
ist sie wirklich nett. Wie ist sie nur darauf gekommen, Tiere so
abzurichten, dass sie ihren Wünschen gehorchen? Ich hätte mir
nie träumen lassen, dass mir eines Tages ein Pferd aus der
Hand frisst.
Nachdem sie die Schalen ausgewaschen und neben der Feu
ergrube gestapelt hatte, bekam Ayla Lust, sich selbst zu wa
schen und ein Bad zu nehmen. Sie ging zur Hütte zurück, lä
chelte Salova und dem Baby kurz zu und schlüpfte durch den
Eingang. Aus dem Reisebündel holte sie das weiche Leder und
warf dann einen Blick auf ihre Kleider. Viele waren es nicht,
aber wenigstens mehr als bei ihrer Ankunft. Die abgetragenen,
fleckigen Kleidungsstücke, die sie auf der Großen Reise getra
gen hatte, wollte sie nicht mehr anziehen, allenfalls noch zum
Arbeiten.
Die Kleider, die sie auf dem Treck zum Sommertreffen ange
habt hatte, waren die, die sie sich für ihre erste Begegnung mit
Jondalars Volk aufgespart hatte, aber sogar diese waren jetzt
abgeschabt und fleckig. Dann besaß sie noch das Untergewand des Jungen, das ihr Marona und ihre Freundinnen gegeben hat te, aber das war ganz unpassend. Natürlich gab es noch das Gewand für die Hochzeitsriten, aber das wollte sie aufsparen, ebenso das schöne Kleid, das ihr Marthona für besondere An lässe geschenkt hatte. Übrig blieben ein paar schon getragene Stücke von Marthona und Folara. Sie waren ihr fremd, würden
aber wohl passen.
Im letzten Moment sah sie noch die zusammengefaltete Reit
decke neben ihrem Fell und nahm sie ebenfalls mit. Dann ging
sie zu den Pferden. Winnie und Renner freuten sich, sie zu se
hen, und drängten sich an sie. Beide trugen Halfter mit langen
Leinen, die an einen kräftigen Baum gebunden waren. Ayla
band sie los und steckte die Leinen in ihr Bündel, dann legte
sie die Reitdecke auf Winnies Rücken, schwang sich hinauf
und ritt flussaufwärts.
Die Pferde waren bester Laune und verfielen voller Begeiste
rung über ihre Freiheit sofort in Galopp. Ihre Hochstimmung
übertrug sich auf Ayla, die ihnen das Tempo überließ. Noch
mehr freute sie sich, als sie sich dem Teich näherten und Wolf
auf sie zustürmte. Das hieß, Jondalar konnte nicht weit sein. Kurz nachdem Ayla losgeritten war, kam Joharran ins Lager
und fragte Salova nach ihr.
»Ja, wir haben zusammen Körbe geflochten«, bekam er zur
Antwort. »Gerade ist sie zu den Pferden gegangen. Sie sagte,
sie müsse nach ihnen schauen.«
»Ich gehe sie suchen, aber wenn du sie siehst, würdest du ihr
sagen, dass Zelandoni sie sprechen will?«
»Natürlich«, versprach Salova. Was wohl die Donier von ihr
wollte? Sie zuckte die Achseln. Das würde ihr niemand verra
ten.
Jondalar kam hinter einem Strauch hervor und riss überrascht
die Augen auf, als er Ayla auf sich zureiten sah. Sie zügelte ihr
Pferd, ließ sich herabgleiten und stürzte sich in seine Arme. »Was

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