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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gefasst, eine Zusammenkunft der Zelandonia einzuberufen, bei der sie diese über das Ausmaß von Aylas Kenntnissen informieren wollte, aber sie war froh, dass sie sie erst im privaten Rahmen befra gen konnte. Es war Pech für den armen Matagan, aber Zelan doni war es insgeheim nicht unlieb, dass Ayla an ihm während des Sommertreffens ihre Heilkenntnisse demonstrieren konnte. Bei dieser Gelegenheit konnte sie die Zelandonia darauf vorbe reiten, dass Ayla ihres Erachtens in ihren Bund aufgenommen werden sollte.
Zelandoni hatte ihren ersten Eindruck bereits mehrmals revi diert, doch nun sah sie die junge Frau noch einmal in einem gänzlich neuen Licht. Ayla war kein Neuling. Sie war ebenbür tig, eine Kollegin. Es war durchaus möglich, dass Zelandoni von ihr noch einiges lernen konnte. Diese Bärlappsporen, zum Beispiel. Zelandoni hatte sie noch nie verwendet, aber wenn sie so darüber nachdachte, eigneten sie sich vermutlich gut als Arznei. Sie wollte unbedingt bald unter vier Augen mit Ayla sprechen, um ihren Kenntnisstand zu vergleichen. Sie freute sich darauf, in der Neunten Höhle eine interessante Gesprächs partnerin zu haben.
Zelandoni arbeitete mit anderen Zelandonia der Gegend zu sammen und besprach während des Sommertreffens interne Angelegenheiten mit ihnen. Außerdem hatte sie natürlich eini ge Gehilfen und Gehilfinnen, doch in der Heilkunde kannten sich diese nicht aus. Eine echte Heilerin in der eigenen Höhle zu haben, die sogar über neuartiges Wissen verfügte, konnte sehr nützlich sein.
»Ayla«, sagte Zelandoni, »es wäre gut, wenn du mit Mata gans Familie sprechen würdest.«
»Ich weiß nicht, was ich ihnen sagen soll«, erwiderte Ayla.
»Sie machen sich Sorgen und wüssten bestimmt gerne, was passiert ist. Du könntest sie etwas beruhigen.«
»Wie soll ich sie beruhigen?«
»Du kannst sagen, dass jetzt alles bei der Großen Mutter liegt, er aber gute Chancen hat, wieder gesund zu werden. Ist das nicht auch deine Meinung? Meine ist es. Ich finde, Doni hat auf den jungen Mann herabgelächelt, denn du warst gerade in seiner Nähe.«
Jondalar unterdrückte ein herzhaftes Gähnen, als er die Tuni ka auszog. Sie war neu; er hatte sie von seiner Mutter, die sie aus Flachs gewoben hatte, beim Fest ihres Zusammengebens geschenkt bekommen. Marthona hatte eine andere Frau gebe ten, sie mit Stickerei und Perlen sparsam zu verzieren. Sie war sehr leicht und bequem. Ein ähnliches Gewand hatte sie Ayla geschenkt; ihres war weit und faltig, damit sie es während ihrer gesamten Schwangerschaft tragen konnte.
»Ich habe Zelandoni noch nie so offen über die Zelandonia reden hören«, sagte er, während er unter ihr Schlaffell kroch. »Es war interessant. Ich wusste nicht, wie schwer ihr Weg sein kann, aber sie hat auch gesagt, dass sie für die Prüfungen, die sie durchstehen musste, immer auch ihren Lohn erhalten hätte. Ich wüsste gerne, was sie damit meint. Darüber hat sie nicht viel gesagt.«
Sie lagen schweigend eine Weile nebeneinander. Ayla war ebenfalls rechtschaffen müde. So müde, dass sie kaum noch denken konnte. Durch den Unfall bei der Wollnashornhatz ges tern, den langen Abend in der Zelandonia-Hütte und dem Fest anlässlich ihrer Verbindung hatte sie kaum geschlafen und anstrengende Stunden hinter sich gebracht, ihre Schläfen pochten, und sie überlegte, ob sie aufstehen und einen Weidenrindentee kochen sollte, aber selbst dazu war sie zu müde.
»Und Mutter«, setzte Jondalar seine Gedankengänge laut fort, »ich dachte immer, sie und Dalanar hätten sich einfach so ge trennt. Ich wusste nicht, warum. Man sieht wahrscheinlich in der eigenen Mutter immer nur die Mutter. Eine Person, die einen liebt und versorgt.«
»Ich glaube nicht, dass ihr die Trennung leicht gefallen ist. Ich glaube, sie hat Dalanar sehr geliebt«, sagte Ayla. »Ich ver stehe auch, warum. Du bist ihm sehr ähnlich.«
»Nicht in jeder Hinsicht. Ich wollte nie Anführer werden. Das will ich immer noch nicht. Ich würde das Gefühl meiner Feuer steine in der Hand vermissen. Es gibt nichts so Befriedigendes wie den Anblick eines perfekten Steinabschlags, der genau so wurde, wie du ihn haben wolltest.«
»Dalanar ist auch Feuersteinschläger.«
»Ja, der Beste, aber er hat nicht mehr so viel Zeit dafür. Der Einzige, der an ihn heranreicht, ist Wymez, und der lebt im Löwenlager und macht wunderschöne Spitzen für die Speere der Mammutjäger. Schade, dass sie sich nie kennen lernen werden. Sie hätten sich bestimmt gerne

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