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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Tages, wenn du älter bist, wirst du feststellen, dass es nicht so schlimm ist, wie du glaubst, eine Gefährtin zu haben«, sagte Jondalar.
    »Aber die Frau, die ich will, hast du bereits«, konterte der junge Mann und warf Ayla einen neckenden Blick zu. »Wenn ich so eine Gefährtin hätte, würde ich auch sofort aus den Randhütten ausziehen. Bei euren Hochzeitsriten war sie die schönste Frau, die ich je gesehen habe. Ich traute meinen Au gen kaum. Bestimmt haben alle Männer genauso gedacht und hätten gerne mit dir getauscht, Jondalar.«
    Obwohl Matagan anfangs in Aylas Nähe sehr schüchtern ge wesen war, hatte er seine Unsicherheit nach den vielen Tage, die sie in der Hütte der Zelandonia bei seiner Pflege geholfen hatte, schnell abgelegt. Je besser er sie kennen lernte, desto mehr traten seine natürliche Aufgeschlossenheit und sein auf blühender Charme hervor.
    »Hast du das gehört?«, lächelte Ayla und tätschelte die Wöl bung ihres Leibes. »Eine ›Schönheit‹, diese alte Frau mit ge schwollenem Bauch.«
    »Es macht dich noch schöner als vorher. Außerdem mag ich ältere Frauen«, erklärte Matagan. »Vielleicht werde ich mir wirklich einmal eine Gefährtin nehmen, aber nur, wenn ich eine wie dich finden sollte.«
    Jondalar grinste zu dem jungen Mann hinüber, der ihn an Thonolan erinnerte. Jetzt war er ganz offensichtlich in Ayla vernarrt, aber eines Tages würde er ein großer Verführer sein, und womöglich würde er sich darauf verlassen müssen, wenn seine Behinderung nicht ganz verschwand. Jondalar machte es nichts aus, dass er an Ayla ein bisschen übte. Auch er hatte sich einmal in eine ältere Frau verliebt.
    »Und du bist meine Lieblingsheilerin.« Seine Miene wurde ernster. »Ein paar Mal bin ich aufgewacht, während ich auf der Trage lag, und glaubte zu träumen, als ich dich sah. Ich dachte, du wärst eine wunderschöne Donii, die mich zur Großen Mut ter holt. Du hast mir das Leben gerettet, so viel steht fest, Ayla, und ohne dich würde ich überhaupt nicht mehr laufen können.«
    »Ich war zufällig da und tat, was ich konnte.«
»Kann sein, aber eines sollst du wissen: Wenn du jemals et
    was brauchen solltest ...« Er senkte den Kopf, seine Wangen röteten sich vor Verlegenheit. Er traute sich nicht recht zu sa gen, was er auf dem Herzen hatte. Er schaute wieder zu ihr auf. »Wenn ich jemals etwas für dich tun kann, brauchst du nur zu fragen.«
    »Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich Ayla für eine Donii gehalten habe«, half Jondalar ihm aus der Verlegenheit. »Wusstest du, dass sie meine Haut zusammengenäht hat? Auf unserer Großen Reise hat sogar ein ganzes S'Armunai-Lager sie für die Erdmutter persönlich gehalten, eine lebendig gewor dene Donii, die gekommen ist, ihren Kindern zu helfen. Wenn ich daran denke, wie die Männer ihr reihenweise zu Füßen lie gen, ist sie es vielleicht wirklich.«
    »Jondalar! Setz ihm nicht solche Flausen in den Kopf!«, schalt ihn Ayla. »Lass uns lieber wieder an die Arbeit gehen, sonst verliert die Neunte Höhle noch. Und außerdem würde ich gern etwas von diesem Korn für die Pferde und bald vielleicht ein neues Fohlen zurückbehalten. Ich bin zwar froh, dass wir früh genug Roggen gesammelt haben, aber Hafer wäre den Pferden sicher lieber.«
    Sie schaute in den Korb, der ihr um den Hals hing, damit sie die Hände frei hatte, prüfte, wie viel Samenkörner sie bereits gesammelt hatten, nahm den Stein und machte sich wieder an die Arbeit. Mit der einen Hand packte sie ein Bündel reifes Wildgetreide, mit der anderen presste sie die Halme mit dem scharfen Stein etwas unterhalb der Ähre auf den runden Stein, zog sie mit einer sanften Bewegung abwärts, so dass die Kör ner an der scharfen Kante herausgelöst wurden und in ihre Hand fielen. Sie warf sie in den Korb und nahm sich die nächs ten Halme vor.
    Es war eine langwierige, monotone Arbeit, aber nicht schwer, sobald man seinen Rhythmus gefunden hatte. Mit dem Stein ließen sich die Körner besser und damit auch schneller heraus lösen. Als Ayla nach der Herkunft dieser Technik gefragt hatte, hatte ihr niemand Antwort geben können, da sie bereits seit Urzeiten angewendet wurde.
    Während Matagan davonhumpelte, füllten Jondalar und Ayla weiter ihre Körbe. »Du hast einen ergebenen Bewunderer in der Fünften Höhle, Ayla«, sagte Jondalar. »Und er ist nicht der Einzige. Du hast dir bei diesem Treffen viele Freunde gemacht. Die meisten halten dich für eine Zelandoni. Eine

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