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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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bei Brukeval der Clan-Anteil geringer ist. Aber er hat diesen Blick. Das erinnert mich daran, wie Broud mich manchmal angesehen hat.«
    »Ich bin nicht so sicher«, sagte Jondalar, »dass etwas vom Clan in ihm steckt. Vielleicht kam eine Vorfahrin von ihm von weit her, und es ist nur Zufall, dass er eine gewisse oberflächli che Ähnlichkeit mit Fl... mit Clan-Leuten hat.«
    »Er ist immerhin dein Vetter - was weißt du denn über ihn?«
    »Das ist nicht viel, aber ich kann dir erzählen, was ich gehört habe. Einige ältere Leute sagen, dass Brukevals Großmutter, als sie eine ganz junge Frau war, auf dem ziemlich langen Weg zu einem Sommertreffen irgendwie von ihren Leuten getrennt wurde. Sie sollte dort ihre Ersten Riten durchlaufen. Als man sie dann fand, ging der Sommer schon dem Ende entgegen. Sie sagen, dass sie nicht mehr klar bei Verstand war und dass das, was sie erzählte, keinen rechten Sinn ergab. Sie behauptete, sie sei von Tieren angefallen worden. Es heißt, sie habe sich nie mehr richtig erholt. Sie lebte auch nicht mehr lange. Bald nach ihrer Rückkehr stellte man fest, dass sie von der Mutter geseg net war, obwohl sie nie ihre Ersten Riten erlebt hatte. Sie starb, kurz nachdem sie Brukevals Mutter geboren hatte, oder viel leicht als Folge davon.«
    »Was meinen die Leute, wo sie in der Zeit war, als sie ver schwunden war?« »Das weiß niemand.«
Ayla zog nachdenklich die Stirn in Falten. »Sie muss irgend wo untergekommen sein und etwas zu essen gefunden haben.«
»Ich glaube nicht, dass sie Hunger gelitten hatte.«
»Hat sie gesagt, von welchen Tieren sie angefallen wurde?«
»Nicht dass ich wüsste.«
»Hatte sie irgendwelche Schürf- oder Bisswunden oder ande re Verletzungen?«
»Davon ist mir nichts bekannt.«
Ayla blieb stehen und schaute Jondalar im schwachen Licht des Halbmondes und der fernen Feuerstelle an. »Nennen die Zelandonii die Clan-Leute denn nicht Tiere? Hat seine Groß mutter je etwas über die gesagt, die ihr die Flachschädel nennt?«
»Ja, es heißt, dass sie die Flachschädel hasste und kreischend wegrannte, wenn sie einen zu Gesicht bekam.«
»Wie steht es mit Brukevals Mutter? Hast du sie gekannt? Wie hat sie ausgesehen?«
»Ich kann mich nicht mehr an vieles erinnern, ich war noch ziemlich jung«, sagte Jondalar. »Sie war klein. Ich weiß noch, dass sie große schöne Augen hatte, so dunkel wie die von Bru keval, braun, aber nicht richtig dunkelbraun - eher haselnuss braun. Die Leute pflegten zu sagen, die Augen seien das Schönste an ihr.«
»War das ein Braun wie bei Gubans Augen?«
»Ja, jetzt, da du das sagst - ich glaube schon.«
»Bist du sicher, dass Brukevals Mutter nicht wie die ClanLeute aussah, wie Echozar ... oder Rydag?«
»Ich glaube, man fand sie nicht sehr hübsch, aber ich kann mich nicht erinnern, dass sie Brauenwülste so wie Yorga ge habt hätte. Sie hat sich nie mit einem Mann verbunden. Ich vermute, dass die Männer kein großes Interesse an ihr hatten.«
»Wie ist sie schwanger geworden?« Selbst im Dunkeln konn te sie sehen, dass Jondalar lächelte.
»Du bist einfach überzeugt davon, dass das ohne einen Mann nicht geht, nicht wahr? Alle sagten nur, dass die Mutter sie gesegnet hatte, aber Zolena ... Zelandoni meinte zu mir einmal, Brukevals Mutter sei eine der ganz wenigen Frauen gewesen, die unmittelbar nach den Ersten Riten gesegnet worden seien. Die Leute finden immer, dass das eigentlich zu früh ist, aber manchmal kommt es eben vor.«
Ayla nickte zustimmend. »Wie erging es ihr danach?«
»Ich weiß es nicht. Zelandoni meinte, sie sei nie ganz gesund gewesen. Sie starb, als Brukeval noch klein war. Maronas Mut ter hat ihn aufgezogen, sie war eine Base von Brukevals Mut ter, aber ich glaube, sie hatte nicht viel für ihn übrig und tat es mehr oder weniger nur aus Pflichtgefühl. Marthona hat manchmal auf ihn aufgepasst, und ich habe mit ihm gespielt. Schon damals haben ihn einige ältere Jungen schikaniert, und er geriet außer sich, wenn sie ihn Flachschädel nannten.«
»Kein Wunder, dass er so erbittert auf Charezal reagiert hat. Jetzt verstehe ich das etwas besser. Aber dieser Blick ...« Ayla lief es noch einmal kalt über den Rücken. »Das war genau wie bei Broud. Er hat mich gehasst, solange ich zurückdenken kann. Ich weiß nicht, warum. Er hasste mich einfach, und nichts, was ich tat, konnte daran etwas ändern, obwohl ich mir lange Zeit große Mühe gab. Ich sage dir eins, Jondalar: Ich hoffe nur, dass Brukeval mich niemals hassen

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