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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Frau war?«
Er merkte, wie er rot wurde, und war froh um das gedämpfte Licht. »Ich denke schon. Ich weiß nicht, warum sie jetzt keinen Gefährten hat.«
»Sie sagt, sie hatte einen, aber es ist nicht gut gegangen.«
»Ich weiß. Aber warum hat sie dann keinen anderen gefun den? Es ist ja nicht so, als hätte sie plötzlich vergessen, wie sie einem Mann Wonnen bereiten kann, oder als wäre sie weniger hübsch und begehrenswert.«
»Vielleicht doch, Jondalar«, sagte Ayla, während sie die Ho sen abstreifte. »Als du sie verschmäht hast, haben die anderen Männer möglicherweise genauer hingeschaut. Eine Frau, die gern einem Menschen weh tun möchte, den sie nicht einmal kennt, ist vielleicht weniger anziehend, als du denkst.«
Jondalar runzelte die Stirn. »Hoffentlich ist das nicht meine Schuld. Sie in einer so misslichen Lage zurückzulassen war schlimm genug. Es wäre schrecklich, wenn ich es ihr unmög lich gemacht hätte, einen anderen Gefährten zu finden.«
Ayla schaute ihn fragend an. »Wie kommst du denn darauf?«
»Hast du denn nicht gesagt, dass andere Männer, nachdem ich offenbar das Interesse verloren hatte, vielleicht...«
»... noch einmal genauer hingeschaut haben, ja. Wie kann es aber deine Schuld sein, wenn ihnen nicht gefiel, was sie sa hen?«
»Hm ... nun ja ...«
»Du kannst dir Vorwürfe machen, sie ohne jede Erklärung verlassen zu haben. Ich bin sicher, dass sie sehr verletzt war und sich schämte. Aber sie hatte fünf Jahre Zeit, einen anderen zu finden, und du hast gesagt, dass sie als sehr begehrenswert gilt. Wenn sie also keinen gefunden hat, ist das nicht dein Feh ler, Jondalar.«
Jondalar überlegte und nickte dann. »Du hast Recht. Lass uns schlafen gehen. Morgen sieht alles besser aus.« Er fuhr fort, seine Kleider abzulegen.
Als Ayla unter ihre warmen und behaglichen Schlaffelle schlüpfte, kam ihr ein anderer Gedanke. »Wenn Marona so gut darin ist, einem Mann ›Wonnen zu bereitem‹, warum hat sie dann keine Kinder?«
Jondalar lachte leise in sich hinein. »Hoffentlich stimmt das, was du glaubst, dass durch Donis Gaben die Kinder entstehen. Das wäre, als ob wir zwei Geschenke auf einmal bekommen ...« Er hob die Decken auf seiner Seite an. »Aber es stimmt! Sie hat keine Kinder.«
»Nicht die Decken hochhalten! Es ist kalt!«, wisperte Ayla energisch.
Rasch schlüpfte er unter die Felle und schmiegte sich mit sei nem nackten Körper an sie. »Ja, das könnte der Grund sein«, fuhr er fort, »dass sie sich nie mit einem Mann zusammengetan hat. Oder es könnte zumindest zum Teil daran liegen. Wenn ein Mann beschließt, sich mit einer Frau zu verbinden, wird er eine Frau haben wollen, die seinem Herdfeuer Kinder schenken kann. Eine Frau kann am Herdfeuer ihrer Mutter bleiben und Kinder bekommen oder sogar ihr eigenes Herdfeuer gründen. Für einen Mann aber, der an seinem Herdfeuer Kinder haben will, besteht die einzige Möglichkeit darin, sich mit einer Frau zusammenzutun, so dass ihre Kinder an sein Herdfeuer kom men. Wenn Marona aber einen Gefährten hatte und in dieser Zeit keine Kinder bekam, dann wirkt sie dadurch vielleicht weniger begehrenswert.«
»Das wäre ein Jammer«, sagte Ayla und konnte sich plötzlich sehr gut in Maronas Lage hineinversetzen. Sie selbst hatte ein eigenes Kind gewollt, seit sie gesehen hatte, wie Iza Uba zur Welt brachte, und sie war sicher, dass es durch Brouds Hass geschehen war, dass sie selbst eines bekommen hatte. Sein Hass hatte ihn dazu gebracht, ihr Gewalt anzutun, und wenn er nicht über sie hergefallen wäre, dann hätte kein neues Leben in ihr zu wachsen begonnen.
Zu jener Zeit wusste sie das natürlich noch nicht, aber als sie ihren Sohn genau betrachtete, war es ihr klar geworden. Ein Kind wie das ihre hatte man in Bruns Clan noch nie gesehen, und weil es nicht ganz wie Ayla selbst - also wie die Anderen — aussah, hielt man es für ein missgestaltetes Clan-Kind. Sie aber sah, dass Durc einige Merkmale von ihr und einige von ihnen besaß, und mit einem Mal begriff sie, dass neues Leben begann, wenn ein Mann sein Glied dorthin legte, wo die Kinder herkamen. Diese Einsicht entsprach nicht dem, was der Clan oder Jondalars Leute und alle Anderen glaubten, aber Ayla war überzeugt, dass es stimmte.
Als sie so neben Jondalar lag, mit dem Wissen, dass sie sein Kind in sich trug, tat ihr die Frau Leid, die ihn verloren hatte und möglicherweise auch keine Kinder bekommen konnte. Man konnte Marona nicht übel nehmen, dass ihr das zu schaf fen

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