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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wird.«
Als sie in Marthonas Wohnplatz traten, blickte Wolf von sei nem Lager auf. Nachdem Ayla ihn »nach Hause« geschickt hatte, hatte er ihre Schlaffelle gesucht und sich daneben zu sammengerollt. Sie lächelte, als sie im Licht der einen Lampe, die Marthona hatte brennen lassen, seine Augen leuchten sah. Sie setzte sich, und er leckte ihr zur Begrüßung eifrig Gesicht und Hals ab, um sodann Jondalar willkommen zu heißen.
»Er ist nicht an so viele Menschen gewöhnt«, sagte Ayla.
Als Wolf sich wieder Ayla zuwandte, nahm sie seinen Kopf zwischen die Hände und blickte ihm in die glänzenden Augen. »Was ist mit dir, Wolf? So viele Fremde, an die du dich ge wöhnen musst? Mir geht es genauso.«
»Sie werden für dich bald keine Fremden mehr sein, Ayla«, meinte Jondalar. »Sie haben dich alle bereits sehr gern.«
»Mal abgesehen von Marona und ihren Freundinnen«, erwi derte Ayla und setzte sich aufrecht hin, um die Riemen des weichen Lederhemdes zu lösen, das eigentlich als Winterunter kleidung für Jungen gedacht war.
Jondalar machte immer noch zu schaffen, wie Marona sie be handelt hatte, und sein Eindruck war, dass auch Ayla den Vor fall noch nicht ganz verwunden hatte. Er wünschte, sie hätte nicht ausgerechnet an ihrem ersten Tag bei den Zelandonii so etwas erlebt. Er wollte, dass sie sich bei seinen Leuten wohl fühlte, denn bald würde sie eine von ihnen sein. Freilich war er stolz auf sie, weil sie mit der Situation so gut fertig geworden war.
»Du warst großartig«, sagte er. »Es war wunderbar, wie du Marona in ihre Schranken gewiesen hast. Das fanden alle.«
»Warum wollten diese Frauen nur, dass die Leute über mich lachen? Sie kennen mich nicht und haben nicht einmal ver sucht, mich wirklich kennen zu lernen.«
Jondalar war dabei, die Riemen um den oberen Teil seiner Füßlinge zu lösen, der um die Waden gewickelt war, und hielt nun inne. »Es ist meine Schuld, Ayla«, sagte er. »Marona konnte mit gutem Recht erwarten, dass ich in jenem Sommer bei den Hochzeitsriten erscheinen würde. Ich bin ohne jede Erklärung fortgegangen, und das muss sie furchtbar verletzt haben. Wie würdest du dich fühlen, wenn du und alle um dich herum erwarten, dass du dich mit einem Mann verbinden wirst und er dann nicht auftaucht?«
»Ich wäre sehr unglücklich und wütend auf dich, aber ich hoffe, ich würde nicht darauf verfallen, einem Menschen weh zu tun, den ich gar nicht kenne.« Sie lockerte die Riemen, mit denen die Hosen um die Taille gebunden waren. »Als sie sag ten, dass sie mir die Haare zurechtmachen wollen, erinnerte mich das an Deegie. Aber als ich dann im Abglanz sah, was sie damit angestellt hatten, kämmte ich mich lieber selbst. Ich dachte, du hättest mir erzählt, dass die Zelandonii Höflichkeit und Gastfreundschaft zu schätzen wissen.«
»Das tun sie auch«, sagte er. »Die meisten jedenfalls.«
»Nicht deine früheren Freundinnen. Vielleicht solltest du mir sagen, vor wem ich mich sonst noch hüten muss.«
»Bitte pass auf, Ayla, dass Marona nicht zu sehr das Bild be einflusst, das du dir von den Leuten hier machst. Hast du nicht gemerkt, wie sehr dich die meisten mögen? Gib ihnen eine Chance.«
»Und was ist mit denen, die kleine Waisen hänseln, so dass sie wie Broud werden?«
»Die meisten sind nicht so, Ayla«, sagte er und blickte sie bekümmert an.
Sie stieß einen langen Seufzer aus. »Ja, du hast ja Recht. Deine Mutter ist nicht so, und deine Schwester nicht, und der Rest deiner Sippe auch nicht. Selbst Brukeval war sehr nett zu mir. Aber diesen Gesichtsausdruck habe ich das letzte Mal bei Broud gesehen, als er Goov sagte, er solle mich mit einem To desfluch belegen. Es tut mir Leid, Jondalar. Ich bin einfach müde.« Plötzlich streckte sie die Arme nach ihm aus, verbarg das Gesicht an seiner Schulter und schluchzte auf. »Ich wollte doch auf deine Leute einen guten Eindruck machen und neue Freunde finden. Aber diese Frauen, die haben keine Freund schaft gesucht. Sie haben nur so getan.«
»Du hast durchaus einen guten Eindruck gemacht, Ayla. Du hättest keinen besseren machen können. Marona hatte immer schon ein hitziges Temperament. Ich war mir aber sicher, dass sie in meiner Abwesenheit einen anderen finden würde. Sie ist sehr hübsch, alle haben immer gesagt, dass sie die Schönste von allen ist, die begehrenswerteste Frau bei jedem Sommer treffen. Ich glaube, deshalb haben alle erwartet, dass wir uns zusammentun.«
»Weil du der bestaussehende Mann und sie die schönste

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