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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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des großen Feuers vom Vorabend hielten sich mehrere Leute auf.
»Da seid ihr ja!«, sagte Joharran, erhob sich von einem klei nen Kalksteinblock und schritt auf sie zu.
Als sie näher kamen, bemerkte Ayla ein kleines Feuer, das am Rand des großen geschwärzten Kreises brannte. Dicht daneben war ein hoher Korb, gefüllt mit einer dampfenden Flüssigkeit, in der klein geschnittene Blätter und andere Pflan zen schwammen. Der Korb war mit einem dunklen Material überzogen, und sie erkannte den Geruch von Kiefernharz, mit dem man ihn wasserdicht gemacht hatte.
Proleva schöpfte etwas von der Flüssigkeit in einen Becher. »Hier hast du einen heißen Tee, Ayla«, sagte sie und streckte ihr den Becher hin.
»Danke«, sagte Ayla und nahm einen Schluck. Die Mischung aus Kräutern schmeckte angenehm und nur ein klein wenig nach Kiefernharz. Als sie weitertrank, merkte sie freilich, dass etwas zu essen ihr besser bekommen wäre. Ihr wurde wieder übel, und sie hatte Kopfschmerzen. Sie setzte sich auf einen Steinblock, der offenbar noch frei war, und hoffte, dass ihr Magen sich beruhigte. Wolf legte sich zu ihren Füßen nieder. Sie hielt den Becher in der Hand, ohne noch einmal daraus zu trinken, und wünschte sich, sie hätte etwas von dem speziellen Getränk »für den Morgen danach« zubereitet, das sie sich für Talut, den Mamutoi-Anführer des Löwenlagers, ausgedacht hatte.
Zelandoni betrachtete Ayla mit einem prüfenden Blick und glaubte einige vertraute Anzeichen zu erkennen. An Proleva gewandt sagte sie: »Vielleicht wäre das ein geeigneter Zeit punkt für eine Essenspause. Ist von gestern Abend noch etwas übrig?«
»Ja, das ist eine gute Idee«, sagte Marthona. »Der Mittag ist schon vorüber. Hast du heute denn schon etwas gegessen, Ay la?«
»Nein«, erwiderte sie, dankbar, dass jemand sich um sie zu kümmern schien. »Ich habe sehr lange geschlafen, dann war ich bei den Gruben und später im Waldflusstal, um nach den Pferden zu sehen. An einem kleinen Bach habe ich den Was serbeutel aufgefüllt.« Sie hielt ihn hoch. »Dort hat Jondalar mich gefunden.«
»Gut«, sagte Proleva. »Wenn du nichts dagegen hast, machen wir mit diesem Wasser noch einmal Tee, und ich sorge dafür, dass jemand für uns alle etwas zu essen bringt.« Sie schritt in zügigem Tempo auf die Wohnplätze zu.
Ayla sah um sich, weil sie wissen wollte, wer bei dieser Zu sammenkunft zugegen war. Sofort fing sie Willamars Blick auf, und sie lächelten einander an. Er redete mit Marthona, Ze landoni und Jondalar, der mit dem Rücken zu Ayla stand. Jo harrans Aufmerksamkeit war auf Solaban und Rushemar ge richtet, seine engen Freunde und Ratgeber. Ayla wusste noch, dass Solabans Gefährtin Ramara war, die Frau mit dem kleinen Jungen, mit der sie zuvor gesprochen hatte. Auch Rushemars Gefährtin hatte sie bei dem Fest am Abend zuvor kennen ge lernt. Sie schloss die Augen und versuchte sich an den Namen zu erinnern. Salova, ja, so hieß sie. Das Stillsitzen hatte gehol fen, die Übelkeit hatte nachgelassen.
Von dem grauhaarigen Mann wusste sie, dass er der Anführer einer nahe gelegenen Höhle war. Sein Name war Manvelar. Er sprach mit einem Mann, den sie noch nicht zu kennen glaubte. Hin und wieder schaute er ängstlich zu Wolf herüber. In einer hoch gewachsenen, hageren Frau, die große Autorität aus strahlte, erkannte Ayla eine Höhlen-Anführerin, deren Namen sie aber nicht mehr wusste. Der Mann neben ihr trug eine ähn liche Tätowierung wie Zelandoni, und Ayla vermutete, dass er ebenfalls ein spiritueller Anführer war.
Ihr wurde bewusst, dass die Gruppe aus Menschen bestand, die alle eine Führungsrolle innehatten. Im Clan wären sie die am höchsten Gestellten gewesen. Die entsprechende Gruppe bei den Mamutoi war der Rat der Schwestern und Brüder. Während sich bei den Mamutoi in jedem Lager eine Schwester und ein Bruder die Führung als Anführerin oder Anführer teil ten, hatten die Höhlen der Zelandonii nur entweder einen An führer oder eine Anführerin.
Proleva kam im selben geschwinden Schritt zurück. Sie schien zwar für die Verpflegung der Gruppe verantwortlich zu sein - als es um das Essen ging, so hatte Ayla bemerkt, hatten sich die anderen an sie gewandt -, doch sie war offensichtlich nicht diejenige, die es dann bringen und servieren würde. Da sie sogleich zu der Zusammenkunft zurückkehrte, nahm sie wohl aktiv daran teil. Offenbar konnte also auch die Gefährtin eines Anführers Führungsaufgaben wahrnehmen.
Beim Clan

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