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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ich Winnies Rücken erreiche. Der Gedanke, dass sie ein Kind bekommen würde, erfüllte sie mit Seligkeit. Ihre Gedanken schweiften zurück zu der langen Reise, die sie gerade beendet hatten, und zu ihrem Ankunftstag. Sie hatte so viele Leute kennen gelernt, dass sie sich kaum an alle erinnern konnte. Sicher sind die meisten von ihnen keine schlechten Menschen, da hat Jondalar Recht, dachte sie. Ich sollte mir den guten Eindruck, den ich von ihnen habe, nicht verderben lassen durch die wenigen un angenehmen Begegnungen - die mit Marona und die mit Bru keval, als er sich wie Broud benahm. Ich weiß nicht, warum die unerfreulichen Vorfälle stärker im Gedächtnis haften bleiben als das Übrige - vielleicht, weil es nicht so viele sind.
    Es war ein warmer Tag, und die Sonne erwärmte sogar den stetigen Wind. Als Ayla sich einem Wasserlauf näherte, der nicht mehr als ein Rinnsal war, aber munter dahinfloss und in der Sonne glitzerte, spähte sie nach vorn und sah an der Fels wand einen kleinen Wasserfall. Weil sie Durst verspürte und ihr wieder einfiel, dass sie den Wasserbeutel auffüllen wollte, steuerte sie auf das Wasser zu, das funkelnd über den Felsen herabstürzte.
    Sie stieg ab und schöpfte mit der hohlen Hand aus dem klei nen See am Fuß des Wasserfalls, während neben ihr die Pferde tranken. Dann füllte sie den Wasserbeutel mit dem kalten, fri schen Nass. Sie saß eine Weile da, erquickt, aber noch immer ein wenig benommen vom Ritt, hob kleine Kiesel auf und warf sie versonnen in den See. Sie ließ die Augen über das unbe kannte Terrain wandern und nahm die Einzelheiten in sich auf, ohne dass sie ihr bewusst wurden. Gedankenverloren hob sie einen weiteren Stein auf, rollte ihn in der Handfläche hin und her und befühlte ihn. Sie schaute auf ihn, ohne ihn wirklich zu sehen, und warf ihn dann fort.
    Dass an dem Stein etwas Besonderes war, drang erst kurz darauf in ihr Bewusstsein, doch dann begann sie sofort nach ihm zu suchen. Als sie ihn - oder einen ähnlich aussehenden - nun aufhob, betrachtete sie ihn genauer. Es war ein kleines, graugoldenes Klümpchen, mit scharfen Winkeln und flachen Seiten, in denen sich die ihm eigene Kristallstruktur widerspie gelte. Hastig griff sie nach dem Steinmesser, das sie in dem Gürtelfutteral trug, und schlug dessen Rücken gegen den Stein. Sofort stoben Funken. Noch einmal hieb sie mit dem Messer darauf.
    »Das ist ein Brennstein!«, rief sie aus. Seit sie ihr Tal verlas sen hatte, hatte sie keinen mehr gefunden. Sie schaute sich die Steine und Kiesel auf dem Grund des Bachbetts und an den Ufern genau an und erspähte ein zweites Stück Eisenkies, dann ein drittes. Sie sammelte mehrere auf und wurde immer aufge regter.
    Sie ging in die Hocke und betrachtete ihre Funde. Es gibt Brennsteine hier! dachte sie. Jetzt müssen wir nicht mehr so sparsam mit denen umgehen, die wir haben, denn wir können uns neue beschaffen. Sie konnte es kaum erwarten, die Steine Jondalar zu zeigen.
    Sie sammelte noch ein paar weitere auf, dann pfiff sie nach Winnie, die sich zum Grasen einen Fleck mit üppigem Grün gesucht hatte. Doch gerade als Ayla aufsteigen wollte, sah sie Jondalar mit Wolf an seiner Seite auf sich zuschreiten.
    »Jondalar!«, rief sie, während sie zu ihm lief. »Schau, was ich gefunden habe!« Noch im Laufen streckte sie ihm die Py ritknollen entgegen. »Brennsteine! Es gibt Brennsteine hier. Der ganze Bach ist voll davon!«
    Mit strahlendem Lächeln eilte er auf sie zu und freute sich ebenso über ihren Überschwang wie über ihren bemerkenswer ten Fund. »Ich wusste nicht, dass es sie direkt hier in der Nähe gibt, aber ich habe auch nie auf diese Sorte Steine geachtet und immer nur nach Feuerstein Ausschau gehalten. Zeig mir doch, wo du sie gefunden hast.«
    Sie führte ihn zu dem kleinen See am Fuß des Wasserfalls und betrachtete dann die Steine im Bachbett und an den Ufern. »Schau!«, rief sie triumphierend. »Da ist noch einer!«
    Jondalar kniete sich am Bachufer nieder und nahm das Klümpchen in die Hand. »Ja, das ist einer! Das wird vieles än dern, Ayla. Es könnte sein, dass genügend Brennsteine für alle da sind. Denn wenn es hier welche gibt, dann findet man viel leicht im Umkreis noch mehr. Hier weiß noch niemand, was Brennsteine überhaupt sind, ich hatte noch keine Gelegenheit, ihnen davon zu erzählen.«
    »Folara weiß es, und Zelandoni auch«, sagte Ayla. »Woher?«
»Erinnerst du dich an den beruhigenden Tee, den Zelandoni
    für Willamar

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