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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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kehrtgemacht. Ich habe vier gebogene Markierungen eingeritzt, zwei darunter und zwei darüber, und habe weiter markiert bis zum zweiten Halbgesicht, wenn Lumi beginnt, sein Auge wieder zu schließen, und wie du bemerkt haben wirst, ist es genau über dem ersten Halbgesicht.
So habe ich weitergemacht, bis sein Auge wieder geschlossen war, siehst du, hier auf der rechten Seite, wo ich den Bogen nach unten geführt habe? Ganz um die Linie mit der ersten Kehrtwendung rechts herum. Nimm es und versuche, ob du dem folgen kannst. Ich mache immer auf der Rechten kehrt, wenn sein Gesicht voll ist, und auf der Linken, wenn er schläft. Du wirst sehen, dass du zwei Monde zählen kannst, und noch einen halben. Ich habe beim ersten Halbgesicht nach dem zweiten Mond aufgehört und auf Bali gewartet, dass sie aufholt. Das war zu der Zeit, in der die Sonne ganz weit im Süden ist und ein paar Tage lang stillsteht, die Richtung wechselt und wieder nach Norden zieht. Dann ist der Erste Winter zu Ende, und der Zweite Winter beginnt. Er ist zwar kälter, bringt aber die Verheißung mit, dass Bali zurückkehrt.«
»Danke«, sagte Ayla. »Das war faszinierend! Bist du von allein darauf gekommen?«
»Nicht ganz. Andere Zelandonia haben mir gezeigt, wie sie die Kennzeichnung vorgenommen haben, aber in der Vierzehnten Höhle habe ich einmal ein Wandbild gesehen, das ziemlich alt war. Es war nicht genauso markiert, doch es brachte mich auf den Gedanken, als ich an der Reihe war, die Monde zu kennzeichnen.«
»Eine sehr gute Idee«, sagte die Erste.
    Als sie sich auf den Rückweg zu ihrem Schlafplatz machten, war es bereits dunkel. Ayla trug das fest in seiner Tragedecke schlafende Kind. Jondalar und die Erste liehen sich Fackeln, um den Weg besser zu finden.
    Unterwegs kamen sie an einigen anderen Wohnplätzen vorbei, die sie zuvor besucht hatten. Bei der Behausung, in der sich Ayla so unwohl gefühlt hatte, schauderte sie erneut und eilte vorbei.
    »Was ist los?«, fragte Jondalar.
»Ich weiß nicht«, erwiderte Ayla. »Mir ist den ganzen Tag schon so eigenartig zumute. Wahrscheinlich hat es nichts
    zu bedeuten.«
    Vor ihrer Unterkunft liefen die Pferde im Freien herum, statt sich in dem weitläufigen überdachten Bereich aufzuhalten, den sie ihnen zugewiesen hatten. »Warum sind sie hier draußen? Die Pferde haben sich schon den ganzen Tag sehr merkwürdig benommen, vielleicht beunruhigt mich das«, sagte Ayla. Als sie zu ihrem Zelt hineingehen wollten, zögerte Wolf, setzte sich auf die Hinterläufe und weigerte sich, die Felsnische zu betreten. »Was ist denn mit Wolf los?«
    L ass uns heute Morgen ausreiten«, schlug Ayla dem neben ihr liegenden Mann leise vor. »Gestern wirkten die Pferde unruhig und gereizt. Das bin ich auch. Wenn sie die Schleiftragen ziehen, können sie sich nicht frei bewegen. Das ist Schwerarbeit, aber nicht die Bewegung, die ihnen gefällt.«
    Jondalar lächelte. »Das ist eine gute Idee. Auch ich bekomme nicht die Bewegung, die mir gefällt. Was ist mit Jonayla?«
    »Vielleicht mag Hollida auf sie aufpassen, wenn Zelandoni bereit ist, die beiden im Auge zu behalten.«
Jondalar richtete sich auf. »Wo ist Zelandoni überhaupt? Sie ist nicht da.«
»Sie ist heute sehr früh aufgestanden. Ich glaube, sie ist zum Fünften gegangen, um etwas mit ihm zu besprechen«, erwiderte Ayla. »Wenn wir Jonayla hierlassen, könnte vielleicht auch Wolf bei ihr bleiben, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie die Menschen dieser Höhle zu ihm stehen. Gestern Abend beim Essen hat seine Nähe sie etwas nervös gemacht. Das hier ist nicht die Neunte Höhle ... Komm, wir nehmen Jonayla mit. Ich kann sie in die Tragedecke stecken, das wird ihr gefallen.«
Jondalar schlug das Oberteil ihres Schlaffells zurück und stand auf.
Auch Ayla erhob sich und ließ die Kleine, die neben ihr geschlafen hatte, noch liegen, damit sie langsam wach werden konnte, während Ayla nach draußen ging, um sich zu erleichtern.
»Letzte Nacht hat es geregnet«, berichtete Ayla, als sie zurückkam.
»Bist du jetzt nicht froh, dass wir das Zelt in der Felsnische aufgeschlagen haben?«, fragte Jondalar.
Ayla antwortete nicht. Sie hatte nicht gut geschlafen. Ihr war einfach unbehaglich zumute, aber sie waren trocken geblieben, und das Zelt war ausgelüftet.
Jonayla hatte sich auf den Bauch gerollt, trat mit den Beinen und hielt den Kopf hoch. Sie hatte auch die Wickeldecke und die saugfähige Unterlage darin von sich gestrampelt. Ayla sammelte das unerfreuliche

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