Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen
begrüßte er sie und staunte über ihre ungewöhnlichen Tiernamen und Zugehörigkeiten.
Ayla trat ebenfalls mit ausgestreckten Händen vor. »Im Namen von Doni, Der Großen Mutter Allen Lebens, grüße ich dich, Zelandoni der Vierten Höhle der Südland-Zelandonii«, sagte sie.
Der Mann versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihre Sprechweise ihn überraschte. Offensichtlich kam sie von sehr weit her. Nur selten wurde eine Fremde in die Zelandonia aufgenommen, doch diese hier war sogar die Gehilfin der Ersten!
Mit ihrer Gabe, Feinheiten in Gesten und Ausdruck wahrzunehmen, konnte Ayla die Gefühle des Zelandoni deutlich erkennen, auch der Ersten fiel seine Überraschung auf, und sie unterdrückte ein Lächeln. Die Reise würde interessant werden, dachte sie. Mit Pferden, einem Wolf und einer fremden Gehilfin würden die Menschen noch eine ganze Weile über ihre Besucher sprechen. Die Erste beschloss, dem Zelandoni weitere Informationen zukommen zu lassen, die Aylas Rang verdeutlichten, und ihn den anderen vorzustellen. Sie zeigte auf Jondalar, der die Szene amüsiert beobachtet hatte.
»Jondalar, bitte begrüße den Zelandoni der Vierten Höhle.« Sie wandte sich an den Mann. »Das hier ist Jondalar von der Neunten Höhle der Zelandonii, Meisterfeuersteinschläger der Neunten Höhle der Zelandonii, Bruder von Joharran, dem Anführer der Neunten Höhle, Sohn von Marthona, der früheren Anführerin der Neunten Höhle, geboren am Herdfeuer von Dalanar, Anführer und Gründer der Lanzadonii«, sagte sie, »und verbunden mit Ayla von der Neunten Höhle der Zelandonii, Gehilfin der Ersten und Mutter von Jonayla, gesegnet von Doni.«
Die beiden Männer ergriffen sich an den Händen und begrüßten sich auf die förmliche Art. Die Menschen, die sich versammelt hatten, um sie willkommen zu heißen, waren überwältigt angesichts der hoch angesehenen Namen und Zugehörigkeiten. Obwohl eine solche Förmlichkeit bei normalen Begegnungen nur selten angewandt wurde, hatte die Erste den Eindruck, dass dieser spezielle Zelandoni nicht zögern würde, Geschichten darüber zu erzählen. Und der Grund, warum sie Ayla auf eine Donier-Reise hatte mitnehmen wollen, war nicht nur, ihr einige heilige Stätten auf dem Gebiet der Zelandonii zu zeigen, sondern um sie vielen Höhlen vorzustellen. Sie hatte Pläne für Ayla, von denen niemand etwas wusste, nicht einmal Ayla selbst. Als Nächstes gab sie Jonokol ein Zeichen.
»Da wir diese Reise unternehmen, dachte ich, dass mein ehemaliger Gehilfe vielleicht mitkommen sollte, den ich früher nie auf eine Reise mitgenommen habe. Jetzt aber ist er nicht nur ein begabter Zeichner mit einer außergewöhnlichen neuen heiligen Stätte, in der er arbeitet, sondern ein kluger und wichtiger Zelandoni«, sagte die Erste.
Die Tätowierungen auf Jonokols linker Gesichtshälfte machten bereits deutlich, dass er kein Gehilfe mehr war. Die Tätowierungen der Zelandonia wurden immer auf der linken Gesichtshälfte angebracht, für gewöhnlich an der Schläfe oder der Wange, und waren zuweilen sehr kunstvoll. Anführer trugen ihre Tätowierungen auf der rechten Seite, und andere bedeutende Menschen, wie zum Beispiel der Handelsmeister, hatten üblicherweise kleinere Symbole mitten auf der Stirn.
Jonokol trat vor und übernahm seine Vorstellung selbst. »Ich bin Zelandoni der Neunzehnten Höhle der Zelandonii, und ich grüße dich, Zelandoni der Vierten Höhle der Zelandonii, die im Land südlich des Großen Flusses leben«, sagte er und streckte beide Hände vor.
»Ich grüße dich und heiße dich hier willkommen, Zelandoni der Neunzehnten Höhle«, lautete die Antwort.
Willamar kam als Nächster nach vorn, um sich vorzustellen.
Der Zelandoni begrüßte den Handelsmeister, dann hieß er Willamars Handelsburschen Tivonan und Palidar willkommen, die seine förmliche Begrüßung erwiderten.
»Ich bin schon einmal hier gewesen«, sagte Willamar, »und habe eure bemerkenswerte heilige Stätte gesehen. Doch das hier ist meine letzte Handelsreise. Diese beiden Männer werdet ihr wahrscheinlich in Zukunft zu sehen bekommen. Ich kannte deinen Vorgänger. Ist er noch Zelandoni?« Mit dieser taktvollen Frage wollte sich Willamar erkundigen, ob der Mann noch lebte. Der frühere Zelandoni war ungefähr in Willamars Alter gewesen, vielleicht ein wenig älter, und dieser neue war jung.
»Ja, er ist zum Sommertreffen gegangen, aber es fiel ihm schwer. Ihm geht es nicht gut. Genau wie du gibt auch er seine Tätigkeit
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