Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen
Abendessen ein großes Blaubeerfeld und pflückten ein paar, um sie mit den Älteren zu teilen, aßen die meisten aber beim Pflücken selbst. Die Frauen fanden große Bestände Rohrkolben und Riedgras am Wasserrand, und die Jäger folgten frischen Spuren gespaltener Hufe.
»Wir nähern uns der Wohnstätte derer, die am nächsten an der bedeutendsten heiligen Höhle aller Zelandonii leben«, verkündete Willamar, nachdem sie ein Feuer entzündet hatten und sich bei einem Becher Tee entspannten. »Wir sind eine große Gruppe und bitten um Gastfreundschaft, ohne etwas mitzubringen, das unserer Anzahl entspricht.«
»Nach den Spuren zu urteilen, ist eine Herde Auerochsen oder Wisente vor kurzem hier gewesen«, meinte Kimeran.
»Mag sein, dass sie regelmäßig ans Wasser kommen, um zu trinken. Wenn wir eine Weile bleiben, könnten wir sie jagen«, sagte Jonokol.
»Oder ich suche auf Renner nach ihnen«, schlug Jondalar vor.
»Den meisten von uns sind die Speere zum Jagen ausgegangen«, gab Jondecam zu bedenken. »Ich habe bei der letzten Jagd wieder einen zerbrochen, Schaft und Spitze.«
»Die Gegend sieht aus, als gäbe es hier guten Feuerstein. Wenn ich welchen finde, schlage ich neue Speerspitzen«, bot Jodalar an.
»Ich habe unterwegs Bäume gesehen, die jünger sind als die hier und gute Schäfte abgeben würden«, sagte Palidar. »Es ist nicht weit entfernt.«
»Aus den größeren hier ließen sich Stangen für zwei neue Schleiftragen anfertigen, damit wir der Höhle, die wir besuchen wollen, frisches Fleisch mitbringen können.«
»Ein paar Jungbullen würden uns frisches Fleisch und etwas zum Dörren liefern, außerdem Fett für Reisefladen, Brennstoff für Lampen und die eine oder andere Haut«, sagte Ayla. »Aus den Häuten können wir neue Füßlinge herstellen. Mir macht es nichts aus, die meiste Zeit barfuß zu laufen, aber manchmal hätte ich gern Schutz für meine Füße, und meine Fußkleidung ist abgenutzt.«
»Und seht doch nur diese vielen Rohrkolben und das Riedgras«, warf Beladora ein. »Auch aus denen kann man Füßlinge flechten, und wir können neue Schlafdecken, Körbe, Polster und vieles mehr anfertigen, was wir benötigen.«
»Sogar Geschenke für die Höhle, die wir besuchen wollen«, ergänzte Levela.
»Ich hoffe, wir brauchen nicht allzu lange. Ich bin jetzt so nahe an meinem Zuhause und werde unruhig«, sagte Amelana. »Ich kann es kaum erwarten, meine Mutter wiederzusehen.«
»Aber du willst doch nicht mit leeren Händen zurückkehren. Möchtest du deiner Mutter kein Geschenk mitbringen, und vielleicht etwas Fleisch für deine Höhle?«, fragte die Erste.
»Du hast Recht! Das sollte ich tun, damit es nicht so aussieht, als käme ich nach Hause, um zu betteln.«
»Du weißt, dass du nicht betteln müsstest, selbst wenn du nichts mitbrächtest, aber wäre es nicht nett, ihnen etwas zu schenken?«, fragte Levela.
S ie kamen überein, dass sie sich ein paar Tage Zeit zum Jagen und Sammeln nehmen würden, um ihre Reisevorräte aufzufüllen und jene Ausrüstung auszubessern, die Anzeichen von Verschleiß zeigte. Sie waren erfreut, einen Platz mit solchem Überfluss gefunden zu haben.
»Ich würde gern Beeren holen. Die bieten sich zum Pflücken geradezu an«, meinte Levela.
»Ja, aber zuerst möchte ich einen Sammelkorb anfertigen, den ich um den Hals tragen kann, damit ich beide Hände zum Pflücken frei habe«, sagte Ayla. »Ich hätte gern genug, um etwas für Reisefladen zu trocknen, aber dafür muss ich eine oder zwei Matten flechten, auf denen ich die Früchte auslegen kann.«
»Könntest du mir auch einen Korb machen?«, bat Zelandoni. »Pflücken kann ich noch.«
»Und für mich auch einen? Ich möchte auch helfen«, sagte Amelana.
»Zeig mir, wie du deine herstellst«, sagte Beladora. »Mit beiden Händen pflücken ist eine gute Idee, aber ich habe den Korb immer am Arm getragen.«
»Ich zeige es euch allen, auch den Kindern. Die können ebenfalls helfen. Kommt, wir holen uns ein bisschen Riedgras und ein paar Rohrkolben.«
»Und sammeln die Wurzeln, die wir zur Mahlzeit heute Abend essen«, schlug Beladora vor.
Wolf beobachtete Ayla und Jonayla und jaulte schließlich, um die Frauen auf sich aufmerksam zu machen. Er lief auf das offene Feld zu und kam wieder zurück. »Du möchtest auch ein bisschen erkunden und jagen, Wolf? Na, dann lauf.« Sie gab ihm ein Zeichen, dass er seiner Wege gehen konnte.
Die Frauen verbrachten den Nachmittag damit, Pflanzen aus dem Morast am Rand des
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