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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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nächsten zu gelangen. Solange es nur Jonayla gewesen war, die oft auf Grau ritt, waren sie ziemlich schnell vorangekommen, doch mit zwei weiteren Kindern, die alt genug waren, auf eigenen Beinen zu laufen, und einem noch jüngeren, das zu Fuß gehen wollte, weil die anderen Kinder es auch machten, hatte sich ihre Reisegeschwindigkeit unweigerlich verlangsamt. Ayla schlug schließlich vor, Grau solle eine Schleiftrage für die drei Kinder ziehen, während Jonayla auf ihr ritt.
Während das Jahr voranschritt und sie in südlicher Richtung weiterzogen, wurden die Tage wärmer. Insgesamt war es angenehm, bis auf einen gelegentlichen Regenguss oder Zeiten schwülwarmer Hitze. Wenn sie bei warmem Wetter reisten oder arbeiteten, trugen die Männer häufig nur einen Lendenschurz und vielleicht ein mit Perlenschmuck verziertes Hemd. Frauen trugen für gewöhnlich ein lockeres, bequemes ärmelloses Kleid aus weichem Hirschleder oder gewebten Fasern, das sie über den Kopf zogen und an der Taille verschnürten und das seitliche Schlitze aufwies, damit sie leichter ausschreiten konnten. Doch als es noch wärmer wurde, war selbst leichte Kleidung zu viel. Männer und Frauen trugen dann zuweilen nur einen Hüftriemen oder einen kurzen, gefransten Rock und ein paar Perlen, die Kinder nicht einmal das, und ihre Haut wurde haselnussbraun. Eine natürliche, langsam erworbene Bräune war der beste Sonnenschutz, und obwohl sie es nicht wussten, wurde ihr Körper dadurch mit wichtigen Vitaminen versorgt.
    Zelandoni gewöhnte sich immer mehr an, zu Fuß zu gehen, und Ayla schien es, als würde sie schlanker werden. Die Erste hatte keine Probleme, Schritt zu halten, doch sie bestand stets darauf, den Platz auf ihrer Schleiftrage einzunehmen, sobald sie an eine neue Wohnstätte kamen.
    Ihre Route, die von Zelandoni und Willamar ausgearbeitet worden war, brachte sie durch offene Wälder und über Grassteppen nach Süden, an der Westseite eines ehemaligen Gebirgsmassivs entlang, von dem, vom Lauf der Zeit zermahlen, nur noch ein Stumpf übrig geblieben war. Schließlich schlugen sie den Weg um den Fuß des zentralen Hochlands herum nach Osten ein und zogen dann weiter in dieser Richtung zwischen dem südlichen Rand des Hochlands und dem nördlichen Ufer des Südlichen Meeres. Unterwegs sahen sie häufig Wild, Vögel und Tiere aller Art, manchmal in Herden, doch keine Menschen kreuzten ihren Weg, es sei denn, sie machten halt, um Siedlungen zu besuchen.
    Ayla stellte fest, dass sie die Gesellschaft von Levela, Beladora und Amelana wirklich genoss, wenn sie nicht eine weitere Höhle oder ein Sommertreffen besuchten. Sie unternahmen etwas mit den Kindern. Amelanas Schwangerschaft war allmählich zu sehen, doch sie litt nicht mehr unter Übelkeit am Morgen, und das Gehen tat ihr gut. Sie fühlte sich wohl, und ihre gute Gesundheit samt ihrer offen zutage tretenden Mutterschaft machten sie für Willamars beide Handelsburschen Tivonan und Palidar noch anziehender. Doch im Verlauf der Donier-Reise, bei der sie verschiedene Höhlen besuchten, Sommertreffen und heilige Stätten, gab es viele junge Männer, die Amelana ebenso reizvoll fanden, und sie sonnte sich in der Aufmerksamkeit.
    Da Ayla oft mit Zelandoni zusammen war, lernten die anderen jungen Frauen einiges von dem, was Zelandoni ihrer Gehilfin beibrachte. Sie hörten zu und beteiligten sich zuweilen an ihren Gesprächen über verschiedene Dinge - Heilpraktiken, das Erkennen von Pflanzen, die Art des Zählens, die Bedeutung von Farben und Zahlen, Erzählungen und Gesänge aus den Überlieferungen und Legenden der Alten -, und die Donier hatte offensichtlich nichts dagegen, ihre Weisheit an sie weiterzugeben. In Zeiten der Not konnte es nur von Vorteil sein, wenn möglichst viele wussten, was zu tun war.
    Auf der Reise nach Osten kreuzten häufig Wasserläufe ihren Weg, die vom Massiv herab ins Südliche Meer flossen. Da alle nicht sehr breit waren, sammelten die Reisenden Erfahrung im Überqueren von Flüssen, bis sie an einen kamen, der ein großes Tal von Norden nach Süden durchschnitt. Sie bogen ab und folgten ihm nach Norden bis zu einem Nebenfluss, der von Nordosten her einmündete und dem sie dann folgten.
    Kurz darauf erreichten die Reisenden eine schöne Gegend mit offenem Waldland am Rande eines Altwassersees. Obwohl es noch früh am Nachmittag war, hielten sie an und schlugen ihr Lager zwischen Gebüsch und Wiese in der Nähe einer Baumgruppe auf. Die Kinder entdeckten vor dem

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