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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Menschen darauf befördert werden konnten, allen voran Zelandoni.
»Wie kommst du darauf, dass ein Pferd jemanden von meinem Umfang auf diesem Schleif ding ziehen könnte?«
»Winnie hat schon viel schwerere Lasten gezogen als dich. Sie ist sehr stark. Sie könnte dich und dein Reisegepäck tragen und dazu die Arzneien. Ich hatte ohnehin vorschlagen wollen, dass sie deine Arzneien zusammen mit meinen zum Sommertreffen trägt«, sagte Ayla. »Auf dem Hinweg nehmen wir keine Reisenden mit. Wir werden nicht mal selber reiten. Wir haben einigen Leuten versprochen, dass Winnie und Renner schwerere Gegenstände zu dem Treffen tragen. Joharran hat uns gebeten, Stangen und andere Bauteile für die Sommerhütten der Neunten Höhle zu transportieren. Und Proleva hat nachgefragt, ob wir ein paar ihrer besonders großen Kochkörbe, Schüsseln und Geschirr für Festmahle mitnehmen können. Und Jondalar möchte Marthona etwas von ihrem Gepäck abnehmen.«
»Eure Pferde erweisen sich wirklich als sehr nützlich«, meinte die Erste, nahm einen weiteren Schluck Tee und machte im Geiste bereits Pläne.
Die Erste hatte sich verschiedene Reisen für Ayla ausgedacht. Sie wollte mit ihr die eine oder andere ZelandoniiHöhle besuchen, die weiter entfernt lebte, und ihr deren heilige Stätten zeigen. Vielleicht konnte sie auch einige Nachbarn der Zelandonii kennenlernen, die in Grenznähe ihres Territoriums lebten. Aber Zelandoni hatte das Gefühl, dass die junge Frau, die aus so großer Ferne stammte, kein besonderes Interesse an dieser ausgedehnten Reise haben könnte, die sie für Ayla im Sinn hatte. Auch die DonierReise hatte sie noch nicht angesprochen, die Gehilfen eigentlich machen sollten.
Wenn sie nun zustimmte, sich von den Pferden auf diesem Ding ziehen zu lassen, würde Ayla diese Ausflüge vielleicht etwas bereitwilliger unternehmen. Die schwergewichtige Frau war nicht besonders darauf erpicht, sich von Pferden herumziehen zu lassen, und wenn sie ehrlich war, machte ihr der Gedanke sogar Angst, aber sie hatte in ihrem Leben schon größere Ängste überwunden. Die Leute wären tief beeindruckt, wenn sie sähen, wie Ayla die Tiere beherrschte; wahrscheinlich würden sie sich sogar ein wenig fürchten. Eines Tages sollte sie vielleicht tatsächlich ausprobieren, wie es wäre, auf dieser Schleiftrage zu sitzen.
»Wir können ja irgendwann probieren, ob deine Winnie mich ziehen kann.« Zelandoni sah, wie die junge Frau erfreut lächelte.
»Warum nicht gleich?«, schlug Ayla vor. Sie hielt es für das Beste, die umgängliche Stimmung der Frau auszunützen, bevor sie ihre Meinung änderte. Die Erste schaute sie entgeistert an.
In diesem Moment wurde der Vorhang am Eingang zurückgezogen, und Jondalar kam herein. Er bemerkte Zelandonis erschrockenen Ausdruck und fragte sich, was wohl vorgefallen war. Ayla erhob sich, und sie begrüßten sich mit einer flüchtigen Umarmung und der Berührung der Wangen. Jondalar blickte zu seiner Tochter und sah, dass sie schlief. Dann ging er auf die ältere Frau zu und begrüßte sie auf ähnliche Weise, wobei er immer noch überlegte, was sie so verstört haben mochte.
»Und Jondalar kann uns helfen«, fügte Ayla hinzu.
»Wobei helfen?«, fragte er.
»Zelandoni hat davon gesprochen, diesen Sommer bei einigen Ausflügen andere Höhlen zu besuchen, und ich dachte, es wäre leichter und schneller, dabei die Pferde zu benutzen.«
»Ganz bestimmt, aber glaubst du, dass Zelandoni reiten lernen kann?«, fragte Jondalar.
»Das müsste sie gar nicht. Wir könnten ihr einen bequemen Sitz auf der Schleiftrage bauen, und Winnie könnte sie ziehen.«
Jondalar runzelte nachdenklich die Stirn, dann nickte er. »Eigentlich spricht nichts dagegen.«
»Ich habe Zelandoni gerade vorgeschlagen, es doch gleich auszuprobieren.«
Zelandoni blickte zu Jondalar und nahm ein fröhliches Blitzen in seinen Augen wahr, dann sah sie zu Ayla und überlegte, wie sie aus der Sache herauskommen könnte. »Du sagtest, ihr müsstet erst einen Sitz bauen«, sagte sie.
»Das stimmt, aber deine Frage war ja, ob W'innie dich überhaupt ziehen kann. Um das auszuprobieren, brauchst du keinen Sitz. Ich habe zwar keinen Zweifel daran, doch es könnte dich beruhigen, und wir können uns dabei überlegen, wie der Sitz aussehen soll«, entgegnete Ayla.
Zelandoni fühlte sich äußerst unbehaglich. Sie wollte es eigentlich nicht ausprobieren, vor allem nicht sofort, aber sie sah keine Möglichkeit, jetzt noch abzulehnen. Dann wurde ihr klar,

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