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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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der sich nicht so leicht biegt. Glaubst du, wir könnten diese Bretter an den Stangen befestigen, um sie als Unterlage dafür zu verwenden?«, fragte Ayla.
Sein Blick wanderte von den Stangen und Brettern zu der fülligen Frau. Wie gewohnt runzelte er die Stirn. »Das ist zwar eine gute Idee, Ayla, aber auch die Stangen sind biegsam. Wir können es versuchen, aber vermutlich brauchen wir stärkere.«
Im Unterstand der Pferde hingen immer Riemen und Seile herum. Mit deren Hilfe befestigten Jondalar und Ayla die Bretter an den Stangen. Dann traten alle drei zurück und betrachteten ihr Werk.
»Was meinst du, Zelandoni? Die Bretter sind etwas schief, aber das können wir später richten«, sagte Jondalar. »Glaubst du, du könntest darauf sitzen?«
»Ich versuche es, allerdings sind sie ein bisschen zu hoch für mich.«
Während die beiden arbeiteten, hatte die Donier Interesse an ihrer Vorrichtung gefunden und war nun selbst neugierig, ob es funktionieren würde. Jondalar hatte für Winnie ein ähnliches Halfter wie für Renner entwickelt, obwohl Ayla es selten benutzte. Sie ritt meist ohne Halfter, nur mit einer Reitdecke, und lenkte das Tier durch ihre Haltung und den Druck ihrer Schenkel, aber unter bestimmten Umständen, vor allem, wenn sie andere reiten ließ, gab ihr das Halfter ein zusätzliches Maß an Kontrolle.
Während Ayla der Stute mit beruhigenden Worten das Halfter anlegte, gingen Jondalar und Zelandoni zu der verstärkten Schleiftrage. Die Bretter waren ein bisschen hoch, aber Jondalar reichte der Donier seinen Arm und half ihr hinauf. Unter ihrem Gewicht bogen sich die Stangen so weit, dass sie mit den Füßen den Boden berühren konnte, doch das gab ihr das Gefühl, jederzeit wieder absteigen zu können. Der schräge Sitz war ein bisschen wackelig, aber es war nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte.
»Bist du bereit?«, fragte Ayla.
»Jetzt kann ich nicht mehr zurück«, antwortete Zelandoni.
Ayla ging mit Winnie langsam in Richtung Flussabwärts. Jondalar folgte und lächelte Zelandoni aufmunternd zu. Dann führte Ayla das Pferd unter den Felsüberhang, ließ es in weitem Bogen kehrtmachen und lenkte es zum östlichen Ende des Felsvorplatzes, auf die Unterkünfte zu.
»Halt jetzt lieber an, Ayla«, sagte die Frau. Ayla blieb sofort stehen. »Ist es unbequem?«, fragte sie. »Nein, aber hast du nicht gesagt, du wolltest einen richtigen Sitz für mich bauen?«
»Ja.«
»Dann sollte beim ersten Mal, wenn alle mich sehen, der Sitz so sein, wie du ihn dir vorstellst, denn du weißt ja, dass die Leute kritisch hinsehen werden«, sagte die füllige Frau.
Im ersten Moment waren Ayla und Jondalar überrascht, doch dann sagte Jondalar: »Ja, du hast vermutlich Recht.«
Im nächsten Atemzug fragte Ayla: »Heißt das, du bist bereit, dich auf der Schleiftrage ziehen zu lassen?«
»Ja, ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen. Schließlich kann ich ja jederzeit absteigen«, erwiderte die Donier.
    Ayla war nicht die Einzige, die sich mit ihrer Reiseausrüstung beschäftigte. Die gesamte Höhle hatte Gegenstände in ihren Behausungen oder auf Arbeitsflächen davor ausgebreitet. Schlaffelle mussten geflickt, Reisezelte und bestimmte Teile der Sommerhütten repariert werden, wenngleich sie das meiste Material dafür beim Lagerplatz sammeln würden.
    Diejenigen, die Geschenke oder Tauschwaren hergestellt hatten, vor allem die geschickten Handwerker unter ihnen, mussten entscheiden, was und wie viel sie mitnehmen wollten. Eine Person konnte zu Fuß nur eine begrenzte Menge tragen, zumal sie auch noch Nahrungsmittel mitnehmen musste, sowohl für den unmittelbaren Gebrauch als auch zum Verschenken oder für besonderer Festmahle, dazu Kleidung, Schlaffell und andere notwendige Dinge.
    Ayla und Jondalar hatten bereits beschlossen, neue Schleiftragen für Winnie und Renner anzufertigen - die Enden der Stangen, die über den Boden schleiften, nutzten sich zuerst ab, besonders bei schweren Lasten. Nach den Anfragen verschiedener Leute hatten sie der Familie und engen Freunden die zusätzliche Tragekraft der Pferde angeboten, aber selbst die kräftigen Tiere konnten nur ein begrenztes Gewicht tragen.
    Seit Beginn des Frühjahrs hatte die Höhle gejagt und Pflanzen gesammelt - Beeren, Früchte, Nüsse, Pilze, essbare Stängel, Blätter und Wurzeln von Gemüse, wildes Getreide, sogar Flechten und die innere Rinde bestimmter Bäume. Obwohl man eine kleine Menge frischer, vor kurzem erlegter oder gesammelter Nahrung

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