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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dass sie es sich in ihrem Eifer, Ayla auf ihre Donier-Reise zu schicken, selbst eingebrockt hatte. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus und richtete sich auf. »Na gut, dann bringen wir es hinter uns«, sagte sie.
Als sie in ihrem Tal lebte, hatte Ayla eine Möglichkeit ersonnen, wie ihr Pferd Gegenstände von beträchtlicher Größe und hohem Gewicht transportieren könnte, wie zum Beispiel ein Tier, das sie erlegt hatte - und einmal auch den verwundeten und bewusstlosen Jondalar. Ihre Erfindung bestand aus zwei Stangen, die mit einer Art Riemengurt quer über Winnies Brust und am Widerrist des Pferdes befestigt waren. Von dort verliefen die Stangen schräg nach hinten und kamen auf dem Boden hinter dem Pferd zu liegen. Da nur die Stangenenden über den Boden schleiften, fiel es einem kräftigen Pferd ziemlich leicht, sie zu ziehen, selbst über holpriges Gelände. Zwischen den Stangen war eine Ladefläche aus Brettern, Lederhäuten oder Korbgeflecht angebracht, um Lasten zu tragen, aber Ayla war sich nicht sicher, ob diese biegsamen Bretter die schwere Frau tragen würden, ohne bis auf den Boden durchzuhängen.
»Trink zuerst deinen Tee aus«, sagte Ayla, als die Frau sich anschickte aufzustehen. »Ich muss Folara oder jemand anderen finden, der auf Jonayla aufpasst. Ich möchte sie nicht wecken.«
Sie kehrte rasch zurück, allerdings nicht mit Folara, sondern mit Lanoga, Tremedas Tochter, die ihre kleinere Schwester Lorala auf dem Arm trug. Seit ihrer Ankunft tat Ayla ihr Bestes, Lanoga und den restlichen Kindern beizustehen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie jemals so wütend auf jemanden gewesen war wie auf Tremeda und Laramar, weil sie ihre Kinder vernachlässigten, doch sie konnte es nicht ändern - niemand konnte das. Man konnte nur versuchen, den Kindern zu helfen.
»Wir bleiben nicht lange fort, Lanoga. Bevor Jonayla aufwacht, bin ich wieder da. Wir gehen nur zum Unterstand der Pferde«, erklärte Ayla. Dann fügte sie hinzu: »Hinter der Feuerstelle ist noch etwas Suppe mit ein paar guten Fleischstücken und ein wenig Gemüse, falls du oder Lorala Hunger habt.«
»Lorala vielleicht. Sie hat nichts gegessen, seit ich sie heute Morgen Stenola zum Stillen gebracht habe«, sagte Lanoga.
»Du solltest auch etwas essen, Lanoga.« Ayla nahm an, dass Stenola der Kleinen wohl etwas gegeben hatte, war sich aber sicher, dass auch das Mädchen seit dem Morgenmahl nichts mehr zu sich genommen hatte.
Als sie ein Stück von der Behausung entfernt waren und nicht mehr belauscht werden konnten, machte Ayla ihrem Ärger schließlich Luft. »Ich muss hinübergehen und nachsehen, ob noch Nahrung für die Kinder da ist.«
»Du hast ihnen erst vor zwei Tagen etwas gebracht«, meinte Jondalar. »Davon sollte doch noch etwas übrig sein.«
»Du weißt ja, dass Tremeda und Laramar auch davon essen«, wandte Zelandoni ein. »Daran kann man sie nicht hindern. Und wenn man Getreide oder Obst oder irgendetwas anderes bringt, das fermentiert, nimmt Laramar es sofort und gibt es zum Birkensaft für sein Barma. Ich gehe auf dem Rückweg bei ihnen vorbei und nehme die Kinder mit. Ich kann jemanden finden, der ihnen eine Abendmahlzeit gibt. Du solltest nicht die Einzige sein, die sie ernährt.
In der Neunten Höhle gibt es genügend Menschen, die dafür sorgen können, dass diese Kinder ausreichend zu essen bekommen.«
Als sie den Unterstand der Pferde erreichten, begrüßten Ayla und Jondalar Winnie und Grau erst einmal ausgiebig. Dann nahm Ayla das Geschirr, das sie für die Schleiftrage benutzte, von einem Pfosten und führte die Stute nach draußen. Jondalar fragte sich, wo Renner wohl sein mochte, und schaute über den Rand des Felsvorplatzes zum Hauptfluss hinunter, ob er ihn irgendwo erblickte, aber der Hengst war offenbar nicht in der Nähe. Gerade wollte er pfeifen, dann besann er sich anders. Im Moment brauchte er Renner nicht. Er konnte später nach ihm Ausschau halten, nachdem sie Zelandoni auf die Schleiftrage gesetzt hatten.
Ayla blickte sich im Unterstand der Pferde um und bemerkte ein paar Bretter, die mit Keilen und einem Schlegel von einem Baumstamm abgespaltet worden waren. Sie hatte daraus zusätzliche Futterkästen für die Pferde anfertigen wollen, aber dann war Jonayla zur Welt gekommen, und sie verwendeten einfach die alten weiter. Da sie unter dem Felsüberhang gelagert und damit vor dem Wetter geschützt waren, erschienen sie ihr brauchbar.
»Jondalar, ich glaube, wir müssen für Zelandoni einen Sitz bauen,

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